Handlungsfeld Straße

Autobahn A3

Die A3 ist nach der A7 die zweitlängste Autobahn Deutschlands. Sie ist Bestandteil des TEN-Korridors Rhein-Donau und verknüpft das Rhein-Main-Gebiet mit Österreich und Südosteuropa. Überdies ist die A3 eine bedeutende Lebensader des Wirtschaftsraums Oberpfalz / Kelheim. Im Abschnitt AS Nittendorf – AS Rosenhof ist die A3 bereits heute stark belastet und regelmäßig überlastet. Stau droht vornehmlich in den morgendlichen und abendlichen Spitzenstunden. Hierfür sagen Prognosen bis 2030 zudem einen weiteren Anstieg der Verkehrsbelastung auf über 80.000 Fahrzeuge pro Tag voraus. Im Urlaubsreiseverkehr werden Spitzenwerte mit nahezu 100.000 Fahrzeugen pro Tag erreicht. Der hohe Anteil an Schwerverkehr wirkt sich in Verbindung mit den Steigungsstrecken in Fahrtrichtung Nürnberg zusätzlich kapazitätsmindernd aus. Ein sechsspuriger Ausbau ist daher dringend notwendig, um die Leistungsfähigkeit für den Fern- und Regionalverkehr wieder herzustellen.

Im Abschnitt AK Regensburg - AS Regensburg Universität wurden 2010 durchschnittlich rund 67.000 Fahrzeuge pro Tag gezählt. Der Anteil des Schwerlastverkehrs (leichte und schwere LKW) am Gesamtverkehr liegt mit rund 20 Prozent über dem bayerischen Durchschnitt von 15 Prozent.

Im Abschnitt AK Regensburg - AS Rosenhof wird der Ausbau bereits durchgeführt. Hier ist eine zügige Fertigstellung notwendig, um die Baustellen-bedingten Behinderungen so gering wie möglich zu halten. Die Notwendigkeit der Maßnahme ist unbestritten. Das Projekt stieß im Vorfeld auf eine hohe Akzeptanz.
Der Abschnitt AS Nittendorf – AK Regensburg wurde im Bundesverkehrswegeplan 2030 in die höchste Dringlichkeitsstufe aufgenommen. Dieser Abschnitt umfasst neben dem Ausbau der A3 selbst auch den ohnehin anstehenden Neubau der Autobahnbrücke bei Sinzing. Im Zusammenhang mit dem sechsspurigen Ausbau westlich und östlich des Autobahnkreuzes Regensburg ist auch eine Verbesserung des Autobahnkreuzes selbst zu prüfen. Dieses ist derzeit nicht in den Planungen des Bundesverkehrswegeplans enthalten. In der 2005 veröffentlichten „Verkehrsuntersuchung Großraum Regensburg“ wurde hierfür beispielsweise eine Ertüchtigung durch den Bau einer halbdirekten Verbindungsrampe von der A93 Nord zur A3 Ost vorgeschlagen.

Forderungen:

Kurz-/mittelfristig
  • Fertigstellung des sechsspurigen Ausbaus der A3 im Abschnitt AK Regensburg – AS Rosenhof
  • Sechsspuriger Ausbau der A3 im Abschnitt AS Nittendorf – AK Regensburg inkl. entsprechendem Neubau der Sinzinger Autobahnbrücke
  • Ertüchtigung des AK Regensburg (bspw. durch den Bau einer halbdirekten Verbindungsrampe)
Längerfristig
  • Bei Modernisierungsmaßnahmen (bspw. Brückenerneuerungen) im Abschnitt Nürnberg – Regensburg – Passau einen möglichen sechsspurigen Ausbau einplanen

Straßenausbau im Großraum Regensburg

Die Verkehrssituation im Großraum Regensburg beeinflusst weit über die Stadt- und Landkreisgrenzen hinaus die Mobilität von Personen und Gütern. In den vergangenen Jahren hat die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur nicht mit der wirtschaftlichen Entwicklung Schritt gehalten. Die Folge sind Staus auf den Straßen sowie Verzögerungen und eine fehlende Angebotsausweitung auf der Schiene. Regensburg entwickelt sich zunehmend zum Flaschenhals für die Wirtschaft Ostbayerns. Dies belegt auch eine 2019 durchgeführte Unternehmensbefragung. Ein umfassendes Verkehrsgutachten mit konkreten Infrastrukturmaßnahmen für den Großraum Regensburg wurde zuletzt 2005 erarbeitet. Insgesamt wurden 35 Lösungsmöglichkeiten vorgeschlagen, von denen jedoch bis heute viele zentrale Maßnahmen nicht realisiert sind. Die Umsetzung dieser Maßnahmen wird daher von der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim auch weiterhin als dringend notwendig erachtet.
So würde der Bau einer weiteren Donaubrücke im Stadtwesten (z.B. Kneitinger Brücke oder Parallelbrücke zur Pfaffensteiner Brücke) die Verkehrssituation an den bestehenden Brücken verbessern und könnte gleichzeitig auch dem Umweltverbund dienen, wenn entsprechende Fahrspuren, P+R-Plätze oder Ähnliches vorgesehen werden. Eine Optimierung der Einfahrt von der Osttangente auf die B16 bei Haslbach würde die Verkehrsführung verbessern und eine Weiterführung der Osttangente bis zur B15 nördlich von Zeitlarn den Pfaffensteiner Tunnel entlasten. Die Realisierung des Maßnahmenbündels um die Sallerner Regenbrücke brächte eine weitere wichtige Alternativroute für den aus Norden kommenden Verkehr.
Zu den bereits 2005 gutachterlich belegten Verbesserungsvorschlägen zählt darüber hinaus der Ausbau der Straßeninfrastruktur im südlichen Landkreis Regensburg. Umgesetzt werden könnte dies durch den Bau der Südspange R30 von der A93 bei Bad Abbach nach Köfering inklusive einer Ostumfahrung von Niedertraubling. In Verbindung mit den genannten Maßnahmen zur Verlängerung der Osttangente im Norden würde hierdurch eine großräumige Ostumfahrung Regensburgs geschaffen werden.
Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens am Pfaffensteiner Tunnel ist eine Ergänzung der bisherigen zwei Fahrspuren je Röhre um jeweils einen Verflechtungsstreifen notwendig. Vor dem Hintergrund der ohnehin notwendigen Generalsanierung beider Tunnel werden derzeit zwei Bauvarianten geprüft: Die Aufweitung der beiden Röhren während der Sanierung und der behelfsmäßige Neubau einer dritten Tunnelröhre im Vorfeld der Sanierung. Nach aktuellem Stand ist die Sanierung mit Aufweitung der Tunnelröhren ausschließlich unter Sperrung je einer Röhre möglich. Dies würde zu dramatischen Verkehrsbehinderungen in der Bauzeit führen, weshalb sich die IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim für den Neubau einer dritten Röhre ausspricht.

IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim und Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz (2019): Mobilität im Großraum Regensburg – Unternehmensbefragung. Online unter: www.ihk-regensburg.de/publikationen Bau der Sallerner Regenbrücke in Verbindung mit dem Bau des Lappersdorfer Kreisels und einem Ausbau der Nordgaustraße

Forderungen:

Kurz-/mittelfristig
  • Optimierung der Einfahrt von der Osttangente auf die Bundesstraße B16 bei Haslbach
  • Verlängerung der Osttangente bis zur B15 nördlich von Zeitlarn
  • Bau der Sallerner Regenbrücke in Verbindung mit dem Lappersdorfer Kreisel und einem Ausbau der Nordgaustraße
  • Bau einer weiteren Donaubrücke im Stadtwesten (z.B. Kneitinger Brücke, Parallelbrücke zur Pfaffensteiner Brücke)
  • Bau der Südspange R30 von der A93 bei Bad Abbach nach Köfering inkl. Ostumfahrung von Niedertraubling
  • Neubau einer 3. Röhre für den Pfaffensteiner Tunnel und Ergänzung der zwei Fahrspuren je Röhre um einen Verflechtungsstreifen

Bundesstraßen B85 und B20

Die B85 ist eine wichtige Verkehrsachse zur Anbindung der autobahnfernen Wirtschaftszentren Cham und Roding. Darüber hinaus ist sie für weite Teile der Oberpfalz eine wichtige Querverbindung zwischen Autobahnen und Bundesstraßen. Der Anteil am Schwerlastverkehr ist heute bereits überproportional hoch, weshalb Überholbereiche oft nicht genutzt werden können. Der Überholdruck führt immer wieder zu schweren Unfällen. Ein durchgehend vierstreifiger Ausbau von der A6 bei Amberg über die A93 bei Schwandorf und die B16 bei Roding bis zu den Bundesstraßen B20 und B85 bei Cham ist daher dringend notwendig. Ziel muss es sein, eine leistungsfähige und verkehrssichere Infrastruktur zu schaffen und die vorhandenen Erreichbarkeitsdefizite abzumildern.
Die B20 ist neben der A93 die wichtigste Nord-Süd-Verbindung im ostbayerischen Raum. In Furth im Wald führt sie über den bedeutendsten Grenzübergang zwischen Bayern und Tschechien. Sie verbindet die A3 bei Straubing mit Cham und dem tschechischen Grenzland. Die Verkehrssituation ist durch einen hohen Anteil an landwirtschaftlichem und Schwerlastverkehr gekennzeichnet. Ein vierspuriger Ausbau der B20 zwischen Cham und der A3 bei Straubing würde die aktuelle Situation spürbar verbessern. In Verbindung mit dem vierspurigen Ausbau der B85 zwischen Amberg und Cham könnte darüber hinaus eine großräumige Umfahrung der hochbelasteten A 93 bei Regensburg geschaffen werden.

Forderungen:

Kurz-/mittelfristig
  • Durchgehend vierspuriger Ausbau der B85 von der A6 bei Amberg über die A93 bei Schwandorf und die B16 bei Roding bis zu den Bundesstraßen B20 und B85 bei Cham
  • Vierspuriger Ausbau der B20 von der A3 bei Straubing bis zur B85 bei Cham

Bundesstraße B16


Die B16 zwischen Regensburg und Günzburg stellt als Querverbindung zwischen ‎den Autobahnen A3, A93, A9 und A8 einen wichtigen Standortfaktor für die nahen Wirtschaftsräume dar. Sie ist eine der wichtigsten Verbindungen und Entwicklungsachsen zwischen dem Westen und Osten Bayerns. Für viele ansässige Betriebe ist eine leistungsfähige B16 das Tor zu wichtigen Beschaffungs-, Absatz- und Arbeitsmärkten. Aufgrund des prognostizierten Verkehrsanstiegs ist ein weiterer Ausbau der B16 dringend notwendig. Die Industrie- und Handelskammern entlang der B16 setzen sich daher gemeinsam für einen durchgängigen und mindestens dreispurigen Ausbau ein. Im Zuständigkeitsgebiet der IHK Regensburg betrifft dies vorrangig einen Ausbau bei Bad Abbach (Lengfeld), zwischen Saal a. d. Donau und Abensberg sowie bei Neustadt a. d. Donau (Mühlhausen).
Zwischen Regensburg und Roding weist die B16 insgesamt hohe Verkehrszahlen auf. Die höchste Belastung findet sich zwischen Gallingkofen und Haslbach, weshalb ein vierspuriger Ausbau dieses Abschnitts in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen wurde. In der Weiterführung zwischen Haslbach und Roding ist die Fertigstellung des dreispurigen Ausbaus dringend notwendig, um das Erreichbarkeitsdefizit des deutsch-tschechischen Grenzgebietes, insbesondere zum Oberzentrum Regensburg, zu mindern.

Forderungen:

Kurz-/mittelfristig
  • Dreispuriger Ausbau der B16 zwischen Regensburg und Ingolstadt
  • Vierspuriger Ausbau im Abschnitt Gallingkofen – Haslbach
  • Dreispuriger Ausbau zwischen Haslbach und Roding / Altenkreith
Längerfristig
  • Durchgängiger und mindestens dreispuriger Ausbau zwischen Regensburg und Günzburg