Exportquote in der Pfalz leicht unter Vorjahresniveau

Ludwigshafen. Die Exportquote in der Pfalz setzt ihre Abwärtsbewegung im letzten Jahr fort: Nach 64,8 Prozent in 2022 und 64,5 Prozent in 2023 liegt die Quote im Jahr 2024 bei 64,2 Prozent. Dies ist der dritte Rückgang in Folge und steht im Gegensatz zum Bundes- und Landestrend. Trotz dieser Entwicklung erwirtschafteten die Industriebetriebe in der Pfalz weiterhin fast zwei Drittel ihrer Umsätze im Ausland. Dies ergeben aktuelle Berechnungen der Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz auf Grundlage von Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz.
„Wie bereits in 2023 mussten die Industrieunternehmen in der Pfalz auch im vergangenen Jahr gravierende Umsatzverluste hinnehmen - sowohl bei den In- als auch bei den Auslandsumsätzen“, sagt Ruth Scherer, Referentin für Wirtschaftsstatistik bei der IHK Pfalz. Dabei sei der Umsatz im Inland etwas weniger stark geschrumpft als im Ausland: So verringerten sich der Inlandsumsatz um minus 9,6 Prozent auf knapp 17 Milliarden Euro. Der Auslandsumsatz reduzierte sich im selben Zeitraum um minus 11 Prozent auf 30,4 Milliarden Euro, so dass der Gesamtumsatz aller Industrieunternehmen um minus 10,5 Prozent auf rund 47,4 Milliarden Euro sank. „Dieser Umsatzrückgang ist auf die andauernde angespannte wirtschaftliche Lage und die strukturellen Herausforderungen zurückzuführen“, so Scherer weiter Die hohe Exportquote zeige aber, wie stark nach wie vor die Wettbewerbsfähigkeit und Präsenz der pfälzischen Industrie auf ausländischen Märkten sind.

„In Rheinland-Pfalz und auch in der Pfalz sind insbesondere die Branchen Chemie, Maschinenbau sowie die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen stark vertreten und zugleich stark exportorientiert“, erläutert Ruth Scherer weiter. In der chemischen Industrie sanken die Umsätze landesweit um 3,4 Prozent und damit weitaus weniger stark als im Vergleichszeitraum 2022/2023 (minus 22,9 Prozent). Zugleich reduzierten sich die Umsätze bei den rheinland-pfälzischen Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen massiv um minus 25,5 Prozent. „Hier schlagen die strukturellen und konjunkturellen Probleme der Kfz-Industrie massiv durch, die derzeit mit Lieferkettenproblemen, einem Wandel hin zu Elektromobilität und mit steigenden Produktionskosten zu kämpfen hat“, erklärt Scherer. Auch die Unternehmen des Maschinenbaus verzeichnen mit einem Rückgang in Höhe von minus 12 Prozent deutliche Umsatzeinbußen.

Von dem starken Auslandsengagement der pfälzischen Industrie sind insbesondere die Stadt Ludwigshafen sowie der Kreis Germersheim geprägt. In Ludwigshafen sank im Jahresvergleich 2023/2024 der Gesamtumsatz um minus 2,6 Prozent auf knapp 25 Mrd. Euro. Die Exportquote lag bei 73,6 Prozent (2022: 72,5 Prozent). Im Landkreis Germersheim verringerten sich die Industrieumsätze stark um minus 25,9 Prozent auf 9,4 Mrd. Euro. und die Exportquote betrug 58,0 Prozent.

Für gesamt Rheinland-Pfalz erhöhte sich die Exportquote im Jahresvergleich 2023/2024 von 55,1 Prozent auf 55,3 Prozent, deutschlandweit von 51,7 auf 52,2 Prozent. In der Rheinpfalz lag die Exportquote im vergangenen Jahr bei 66,0 Prozent und in der Westpfalz bei 54,4 Prozent.

Die Bedeutung der pfälzischen Industrie für das gesamte Bundesland zeigt sich in folgenden Kennzahlen: Der Anteil pfälzischer Unternehmen mit 50 oder mehr Beschäftigten am rheinland-pfälzischen Gesamtumsatz betrug im vergangenen Jahr 48,8 gegenüber 50,3 Prozent in 2023, der Anteil am Auslandsumsatz sank im selben Zeitraum von 58,8 auf 56,7 Prozent. Zugleich waren unverändert rund 40 Prozent (40,3 in 2023 gegenüber 39,4 Prozent in 2024) aller in Rheinland-Pfalz im verarbeitenden Gewerbe Beschäftigten in pfälzischen Betrieben angestellt.
In die Berechnungen (Stand April 2024) wurden 294 Betriebe des verarbeitenden Gewerbes (2021: 289) mit 103.671 Beschäftigten (2023: 105.765) einbezogen.