Ausbildung

Wie finde ich die richtigen Auszubildenden?

Neue Ansätze beim Ausbildungsmarketing
Vor einigen Jahren noch unvorstellbar, heute für viele Realität: Unternehmen haben zunehmend Schwierigkeiten, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Einerseits gibt es immer weniger interessierte Schülerinnen und Schüler, andererseits müssen die Unternehmen ihre Zielgruppenansprache anpassen und im Wettbewerb um die Fachkräfte von morgen ihre eigene Attraktivität herausstellen. Hinzu kommt aktuell die Verunsicherung – auf beiden Seiten – auch noch als Folge der Pandemie.
Aktuelle Situation
Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt bleibt für Unternehmen angespannt. Immer mehr Betriebe finden nicht genügend Auszubildende. Mit einem neuen Allzeithoch von 47 Prozent ist knapp die Hälfte der Ausbildungsbetriebe im Bereich der Industrie- und Handelskammern (IHKs) betroffen. Hier geht’s zur aktuellen Umfrage der DIHK.
Unternehmen müssen sich heute beim Bewerber bewerben!
Früher reichte es, eine Stellenanzeige in der Lokalzeitung zu schalten oder auf Initiativbewerbungen zu warten. Personalverantwortliche konnten aus einem riesigen Pool von Bewerbern auswählen. Doch diese Zeiten sind bei den meisten vorbei. Unternehmen müssen stärker auf potentielle Bewerber zugehen und über sich und ihre Ausbildungsmöglichkeiten informieren.
Wesentlich für den Unternehmenserfolg wird es also sein, ein zielgruppengerechtes, professionelles Ausbildungsmarketing durchzuführen: d.h. richtige Ansprache und die richtigen Kanäle wählen.
Weg vom Sender-Empfänger-Modell
Die konkreten Maßnahmen des Ausbildungsmarketings sollten sich am Kommunikationsverhalten und den neuen Lebenswelten der Zielgruppe orientieren. Dazu gehören:
  • Unternehmenseigene Karriere-/Job-/Ausbildungsseiten mit interaktiven Features – sichtbar beim ersten Klick auf die Homepage:  Für junge Leute ist im besten Fall eine medienbruchfreie Kommunikation möglich, sodass alle Prozesse auch über das Smartphone reibungslos ablaufen. Ebenfalls möglich sind verkürzte Bewerbungsverfahren – etwa sogenannte One-Click-Bewerbungen - die den Kandidaten zunächst nur die wirklich notwendigen Informationen abverlangen.
  • Corporate Blogs und Social-Media-Profile: Hierüber können Sie Einblicke ins Unternehmen vermitteln. Das schafft Transparenz und stärkt die Arbeitgebermarke. Potenzielle Kandidaten können sich über den Corporate Blog oder die Social-Media-Profile frühzeitig informieren und Kontakt zum Unternehmen aufnehmen. Dazu sollten  Sie sich verschiedene Recruiting-Software-Angebote anschauen.
  • Präsenz vor Ort: Präsentieren sie sich gemeinsam mit Ihren Auszubildenden bei Ausbildungsmessen und Schulveranstaltungen.
  • Benefits: Es müssen nicht gleich ein Smartphone und ein Dienstwagen sein. Attraktive Gleitzeitmodelle, flexible Teilzeitarbeitsmodelle oder die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten sind für junge Menschen heute mindestens ebenso wichtig. Besonders beliebt – und mittlerweile immer öfter zu finden – sind Tablets mit den kompletten Ausbildungsinhalten.
    Und nicht zuletzt:
  • Willkommenskultur und Onboarding: Auszubildende verlassen zum ersten Mal im Leben ihre „Komfortzone“, d.h. sie brauchen feste Ansprechpartner, Leitlinien und einen Fahrplan, auf den sie sich verlassen können – das gibt ihnen Sicherheit und Selbstvertrauen.
Wichtig ist in jedem Fall auch der Kontakt mit Schulen im Umkreis Ihres Unternehmens. Sprechen Sie mit der Schulleitung und den Lehrer*innen über Praktikums- und Ausbildungsplätze.
Den besten Eindruck von potenziellen Auszubildenden bekommen Sie natürlich “in echt”, z.B. bei Praktikumstagen in Ihrem Unternehmen. Wenden Sie sich an Schulen in Ihrer Nähe und bieten Sie eine gewisse Anzahl von Praktikumsplätzen an. Die Praktikumsplätze können auch durch einen Aushang am schwarzen Brett der Schulen bekannt gemacht werden. Sie können auch einige ausgewählte Schüler*innen oder ganze Klassen zu einem Besuch in Ihrem Betrieb einladen. Dabei können die Schüler ihre potenzielle Ausbildungs- bzw. Arbeitsstelle anschauen und beschnuppern, und so Ihr Unternehmen besser kennen lernen.
Das Projekt „dein weg“ der IHK Pfalz bietet einen Leitfaden fürs Praktikum, zum Download (s.u.).

Nutzen Sie die Unterstützungsangebote der IHK Pfalz