Ausbildung

Auswahl von Auszubildenden

Mitarbeitende, und dazu gehören auch die Auszubildenden, sind für jedes Unternehmen eine wertvolle Ressource. Die richtige Auswahl beeinflusst den Erfolg in der Ausbildung und die weitere Zusammenarbeit. Wachsende Anforderungen an die Qualifikation der Mitarbeitenden schlägt sich immer mehr in den neuen und novellierten Ausbildungsordnungen nieder. Damit steigen gleichzeitig die Anforderungen in der Ausbildung. Mit der Entscheidung für Ausbildung sind für Unternehmen weitreichende Konsequenzen verbunden, deren positive Wirkungen umso größer sind, je gezielter die Bewerberauswahl erfolgt.

Anforderungen an den Ausbildungsplatz festlegen

Die ersten Schritte zur erfolgreichen Auswahl ist die Festlegung der Eigenschaften, die ein Bewerber mitbringen sollte. Definieren Sie klar, was Sie von den Bewerbern erwarten. Behalten Sie dabei den Schulabschluss genauso im Blick wie persönliche Kompetenzen, Interessen, theoretische Kenntnisse, fachliche Voraussetzungen (z.B. Praktika), körperliche Verfassung usw.

Analyse der Bewerbungsunterlagen

Bei diesem Schritt geht es darum, die Spreu vom Weizen zu trennen. Zu den Bewerbungsunterlagen gehören neben einem Bewerbungsanschreiben ein Lebenslauf (mit einem aktuellen Foto), Schulzeugnisse (die letzten zwei), Nachweise über sonstige Qualifikationen (z.B. Praktika) oder Teilnahmebescheinigungen an Kursen. Auf der Basis der vorher festgelegten Anforderungen an den Auszubildenden und seine zukünftigen Aufgaben werden die schriftlichen Bewerbungen ausgewertet, Lebensläufe analysiert und Zeugnisse interpretiert. Ziel hierbei ist es, eine Vorauswahl zu treffen und zu entscheiden, welcher Kandidat die Bewerbungshürde übersprungen hat und eine Runde weiter kommt.

Einsatz von Testverfahren

Testverfahren beschränken sich auf die Überprüfung von berufsrelevanten Merkmalen. Neben Arbeitsproben im gewerblich-technischen Bereich und schriftlichen Berufseignungstests kommen häufig Gruppenauswahlverfahren (Assessment-Center) zum Einsatz. Sie überprüfen vor allem die persönlichen, sozialen und wichtigen emotionalen Kompetenzen der Bewerber und geben einen zuverlässige Einschätzung der Berufseignung.

Das Bewerbungsgespräch

Nach wie vor bleibt jedoch das Bewerbungs- oder Vorstellungsgespräch die wichtigste Entscheidungsgrundlage für die Einstellung und ist unverzichtbar. Nutzen Sie daher die Chance, alle relevanten Fragen zu klären. Denn im unmittelbaren persönlichen Kontakt machen Sie sich einen Eindruck über die Persönlichkeit, die Kenntnisse, Fähigkeiten und Vorstellungen des Ausbildungsplatzbewerbers, über seine geplante berufliche Tätigkeit und Entwicklung sowie über seine Motivation. Das Gespräch sollte darauf ausgerichtet sein, dass beide Parteien einen Eindruck voneinander bekommen. Das zukünftige Ausbildungsunternehmen sollte prüfen, inwieweit der Bewerber zum Unternehmen passt, der Ausbildungsplatzbewerber sollte Gelegenheit haben zu prüfen, inwieweit das Unternehmen seinen Vorstellungen entspricht.

Die Vorgehensweise

Gestalten Sie das Gespräch harmonisch und flüssig und schaffen Sie eine gute Gesprächsatmosphäre. Bereiten Sie sich anhand der vorliegenden Bewerbungsunterlagen und Testergebnisse sorgfältig auf das Gespräch vor. Strukturieren und standardisieren Sie das Gespräch dies erhöht generell die Vergleichbarkeit. Stellen Sie Ihr Unternehmen vor und informieren Sie über den Ablauf der Berufsausbildung. Werten Sie systematisch aus und halten Sie Ihre Eindrücke nach dem Bewerbergespräch schriftlich fest.

Die Entscheidung oder die Qual der Wahl

Bevor Sie sich entscheiden, stellen Sie nochmals Ihre Anforderungen an einen idealen Bewerber den Auswertungen der Bewerbungsunterlagen/Testergebnisse und den Eindrücken des Vorstellungsgesprächs gegenüber. Je höher der Grad an Übereinstimmung desto geringer ist die Gefahr einer Fehlentscheidung. Nehmen Sie sich Zeit für die Suche und finden Sie Auszubildende, die zu Ihnen passen.
Autor: Joachim Zeutzheim, Koblenz, Personalberater