Vietnam - Investitionen

Gründung von Unternehmen in Vietnam

Die Gründung von Unternehmen in Vietnam wurde in den vergangenen Jahren, insbesondere für ausländische Investoren, stark vereinfacht. Mittlerweile ist nur noch ein Investitionszertifikat notwendig. Je nachdem welche Unternehmensform und in welcher Branche Sie eine Unternehmung gründen möchten, kann es Unterschiede beim Ablauf sowie den zuständigen Behörden geben.

Registrierungs- und Genehmigungsverfahren bei Unternehmensgründungen

Das Law on Investment (LOI) regelt die gesamten Investitionsvorhaben, sowohl von vietnamesischen, als auch von ausländischen Unternehmen.
Um ein ausländisch investiertes Unternehmen in Vietnam zu gründen, benötigt man ein Investment Registration Certificate (IRC) sowie ein Enterprise Registration Certificate (ERC). Diese kann man meistens bei den Provinzvolkskomitees (Provincial People’s Committees) in der jeweiligen Region beantragen. Für die Registrierung müssen spezifische Unterlagen wie Satzung, Personalausweis und eventuelle Vollmachten etc. eingereicht werden. Sofern die Unterlagen vollständig sind, wird meist innerhalb von 5 bis 15 Tagen das IRC ausgestellt. Für das ERC muss man meistens drei weitere Tage veranschlagen.
Vietnam hat in den letzten Jahren ein System der sogenannten One-Stop Shops eingeführt, welches Investitionen in Vietnam erleichtert. In diesen Einrichtungen ist meist eine Behörde und ein zugehöriger Sachbearbeiter angesiedelt, der dazu befugt ist, alle Genehmigungen bzw. Registrierungen für ein spezielles Projekt vorzunehmen. Unternehmensgründungen sind so mittlerweile innerhalb von zwei Monaten möglich.
Grundsätzlich sind alle Investitionen in Branchen erlaubt, die nicht im Investment Law als verboten angegeben sind. Eingeschränkt sind Investitionen u.a. in den Bereichen Medien- und Unterhaltungsindustrie, Telekommunikation, Internet, Bankwesen, Immobilienhandel und Branchen die Ausbeutung von natürlichen Ressourcen befördern. Weiterhin verboten sind Investitionen, die die nationale Sicherheit und das öffentliche Interesse, sowie die Traditionen und die Ethik Vietnams gefährden, gesundheitsschädlicher oder umweltzerstörender Natur sind, oder mit importiertem Giftmüll und bestimmten giftigen Chemikalien wirtschaften.
In bestimmten Branchen oder ab einem Investitionsumfang von 300 Mrd. Dong kann zusätzlich ein Genehmigungsverfahren notwendig sein. Weitere Informationen erhalten Sie auch auf der Internetseite des vietnamesischen Ministery of Planning and Investment.
Eine weitere hilfreiche Internetseite ist die eRegulationsseite des  Ministeriums für Planung und Investitionen. Dort werden ebenfalls die einzelnen Schritte zur Unternehmensgründung aufgeführt, sowie anhand von verschiedenen Provinzen einzelne Ansprechpartner. Sie finden die Seite hier: https://vietnam.eregulations.org/

In bestimmten Branchen wie Infrastruktur und High-Tech können Investitionsförderungen in Form von Steuervergünstigungen etc. gewährt werden. Aber auch unter anderen Bedingungen bietet der vietnamesische Staat zum Teil Vergünstigungen an. Weitere Informationen, welche Fördermöglichkeiten es bei einer geplanten Auslandsexpansion gibt, finden Sie hier: Förderprogramme.

Indirekte Investitionen

Neben der Gründung eines eigenen Unternehmens oder eines Joint-Ventures in Vietnam, ist es für ausländische Investoren auch möglich, durch einen Vermittler Wertpapiere vietnamesischer Unternehmen zu kaufen. Bedingung dafür sind lediglich, dass der Investor im Besitz einer Zulassung und eines Tradingcodes ist. Indirekte Investitionen haben in den vergangenen Jahren in Vietnam erheblich zugenommen. Hierbei handelt es sich um den Kauf von Unternehmensanteilen, Anleihen oder anderen Wertpapieren. Die Abgrenzung zu anderen Investitionen ist dadurch gegeben, dass das Unternehmen nicht im Management Einzug hält.