Vietnam - Grundlegende Informationen

Wissenswertes zu Vietnam

Seit den 1990-igern hat sich Vietnam trotz globalen Krisen und Unsicherheiten stark entwickelt und zählt heute zu einer der am schnellsten wachsenden Märkte in Asien. Die vietnamesische Regierung hat die wirtschaftlichen Richtlinien verbessert und investierte massiv in Infrastruktur sowie in Industriezonen, die mit zunehmenden Investitionen vermutlich noch wachsen werden. Mit den WTO-Beitritt Vietnams 2007 wurden Investitionen für ausländische Unternehmen in Vietnam erleichtert, sodass Vietnam zu einem beliebten Standort für Investitionen in Südostasien wurde. Zudem ist seit dem 1. August 2020 ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Vietnam in Kraft.
Vietnam folgt einem exportorientierten Wachstumsmodel durch Handelsliberalisierung und Auslandsinvestitionen. In den letzten Jahren konnte Vietnam teilweise von Handelsstreitigkeiten zwischen China und den USA profitieren. Auch ausländische Firmen siedeln ihre Produktionen verstärkt in Vietnam an. Momentan bietet sich Vietnam als Produktionsstandort vor allem für vornehmlich arbeitsintensive Produkte an. Dabei darf nicht übersehen werden, dass Vietnam auch als Absatzmarkt mit fast 100 Millionen Einwohnern und einer wachsenden Mittelschicht enormes Potenzial besitzt. Zudem bietet der Ausbau der Infrastruktur Chancen für den deutschen Mittelstand, besonders für Maschinenbauer und andere Branchen.
Weiterhin ist zu erwähnen, dass in Vietnam eine besondere Deutschfreundlichkeit zu beobachten ist. Viele Vietnamesen haben zum Teil noch im ehemaligen Ostdeutschland gearbeitet und gelebt und beherrschen daher auch teilweise noch die deutsche Sprache. Diese kulturelle Verbindung zwischen Deutschland und Vietnam, kann bei einem Engagement in Vietnam sehr nützlich sein. Deutschland und Vietnam haben im Oktober 2010 einen Schwerpunkt der Zusammenarbeit im Bereich der Berufsausbildung vereinbart, um den wachsenden Fachkräftebedarf zu sichern. Eine Ausbildung von Arbeitskräften nach deutschen System wird daher auch deutschen Unternehmen zu gute kommen die in Vietnam investieren und dort auf gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen sind.
 
Stärken:
  • Im regionalen Vergleich niedrige Lohnkosten
  • Junge, bildungsorientierte und konsumfreudige Bevölkerung
  • Stabile Regierung
  • Attraktives Investitionsumfeld und hoher Zufluss ausländischer Investitionen
  • Pragmatismus und Anpassungsfähigkeit der Bevölkerung
Chancen:
  • Freihandelsabkommen öffnen wichtige Märkte für vietnamesische Waren
  • Öffentliche Großprojekte bieten Beteiligungschancen
  • Expandierender moderner Einzelhandel
  • Kaufkraft der Mittelschicht und Urbanisierung nehmen zu
  • Weitreichende Klimaschutzverpflichtungen schieben Nachfrage nach ausländischem Know-How und neuen Technologien an
Schwächen:
  • Mangel an ausgebildeten Fachkräften
  • Hohe Logistikkosten aufgrund von Infrastrukturlücken und mangelnder Digitalisierung
  • Lokale Industrie mit verbesserungswürdiger Qualität und niedriger Wertschöpfung
  • Regierung ist finanziell eingeschränkt und greift ungern auf Geberkredite zurück
  • Korruption und eingeschränkter Rechtsschutz
Risiken:
  • Lieferkettenprobleme bedrohen den Import wichtiger Vorprodukte, vor allem aus China
  • Starke Abhängigkeit von konjunkturanfälligen Exporten wie Elektronik, Bekleidung und Möbel
  • Privatunternehmen schieben erforderliche Investitionen auf und zögern, langfristige Verbindlichkeiten einzugehen
  • Mögliche Verhärtung des politischen Regimes birgt Reputationsrisiken für deutsche Investoren
  • Klimawandel bedroht Küstenregionen und das Mekong-Delta


Quelle: GTAI, Weltbank, AHK Vietnam