International
Praktische Tipps zu Chile
Einreisebestimmungen
Für einen kurzen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen zu Tourismus- oder Besuchszwecken ist kein Visum erforderlich. Bei EU-Angehörigen reicht ein über sechs Monate nach Reiseantritt gültiger Reisepass als Einreisedokument. Bereits im Flugzeug erhält man eine Tarjeta de Turismo (Touristenkarte, 90 Tage gültig), die im Pass verbleibt und bei der Ausreise wieder abzugeben ist.
Ein Verlust der Karte "Tarjeta de Turismo" ist der Polizei zu melden.
Für einen beabsichtigten Aufenthalt von über 90 Tagen muss ein Visum vor der Einreise online über das Departamento de Extranjería beantragt werden, in anschließendem Zusammenwirken mit den örtlich zuständigen chilenischen Auslandsvertretungen. Durch aktuelle Gesetzesänderungen könnte sich die Rechtslage bald ändern.
Für andere Aufenthaltszwecke oder einen längerfristigen Aufenthalt sollte rechtzeitig vor Einreise die örtlich zuständige chilenische Auslandsvertretung zum Erfordernis eines Visums befragt werden.
Abschließende und verbindliche Auskünfte zu Einreisebestimmungen können nur die zuständigen Botschaften und Konsulate der jeweiligen Staaten erteilen.
Abschließende und verbindliche Auskünfte zu Einreisebestimmungen können nur die zuständigen Botschaften und Konsulate der jeweiligen Staaten erteilen.
Weitere Informationen zur Einreise nach Chile bei der Chilenischen Botschaft in Deutschland.
Die Deviseneinfuhr ist grundsätzlich frei, Beträge von mehr als 10.000 US-Dollar müssen jedoch beim chilenischen Zoll deklariert werden. Tiere, Pflanzen und frische Nahrungsmittel dürfen nicht eingeführt werden. Nähere Auskünfte erteilt die chilenische Botschaft.
Geld
Zahlungsmittel ist der chilenische Peso (CLP). Den aktuellen Wechselkurs finden Sie hier.
Kreditkarten (Mastercard, Visa, Diners) werden in den Städten in allen besseren Hotels und Geschäften akzeptiert. Mit der EC-Karte kann an Geldautomaten mit der Angabe "Cirrus" oder "Maestro" Geld abgehoben werden. Geldautomaten sollten aus Sicherheitsgründen nur während der Geschäftszeiten benutzt werden. Es wird empfohlen, keine größeren Bargeldmengen bei sich zu tragen. Die Wechselkurse für Reisechecks oder Bargeld (Euro/US-Dollar) sind in den Wechselstuben in der Regel besser als in den Banken.
An Trinkgeldern werden im Allgemeinen etwa 10% der Rechnungssumme erwartet. Bei kleinen Dienstleistungen (Kofferträger, Zimmermädchen, Tankwart, Einpacker im Supermarkt) sind zwischen 400 und 500 Pesos angebracht.
Das Preisniveau in Chile ist im Vergleich zu anderen südamerikanischen Ländern relativ hoch. Grundnahrungsmittel sind im Vergleich zu Deutschland günstiger, importierte Lebensmittel, z.B. aus Europa, sind z.T. teurer als in Deutschland.
Arbeits- und Öffnungszeiten
Geschäfte sind werktags in der Regel von 10:00 bis 21:00 oder 22:00 Uhr geöffnet, in größeren Städten durchgehend, in ländlichen Gegend mit Mittagspause. Samstags öffnen viele Geschäfte bis 14:00 Uhr. Supermärkte und Malls nach US-amerikanischem Vorbild sind auch samstags und sonntags bis ca. 21:00 Uhr geöffnet.
Die Geschäftszeiten der Banken sind begrenzt: von 9:00 bis 14:00 Uhr, Montag bis Freitag. Die meisten Wechselstuben haben bis 19:00 Uhr geöffnet. Arbeitszeiten in den Büros beginnen morgens um 8:00 und enden zwischen 17:00 und 19:00 Uhr, mit einer längeren Mittagspause (13:00 bis 14:00 oder 15:00 Uhr). Auch am Freitag wird meist bis in den frühen Abend gearbeitet. Bei Geschäftsreisen ist zu beachten, dass in den chilenischen Ferienmonaten Januar und insbesondere Februar viele Unternehmen Betriebsferien machen.
Zeitverschiebung
Die Abweichung der chilenischen Ortszeit gegenüber MEZ variiert mit der Sommer- bzw. Winterzeit. Während der mitteleuropäischen Winterzeit beträgt der Unterschied minus 4 Stunden im Vergleich zu Mitteleuropa, während der Sommerzeit 6 Stunden. In den jeweiligen Perioden zwischen den Zeitumstellungen in Europa und Chile gibt es einen Unterschied von fünf Stunden.
Transportmittel
In der Hauptstadt Santiago existiert ein ausgedehntes, wenn auch teilweise unübersichtliches System von Buslinien. Jedoch sind die Kapazitäten zumindest für die Stoßzeiten nicht ausreichend und die Busse werden oft durch Staus behindert.
Daneben gibt es in Santiago eine Metro. Sie hat sechs Linien (drei weitere sind im Bau bzw. geplant) und ermöglicht ein relativ zügiges Fortkommen. Zu den Spitzenzeiten ist sie jedoch ebenfalls hoffnungslos überfüllt, so dass das Einsteigen in die Züge teilweise schwierig ist.
Für kurze Strecken sind außerdem Sammeltaxis (colectivos), die festgelegte Linien abfahren, oder Einzeltaxis zu empfehlen, bei denen auf das Einschalten des Taxameters bestanden werden sollte. Taxen kann man leicht erkennen (schwarz mit gelbem Dach). Man hält sie per Handzeichen an. Die Tarife sind auf einem kleinen Schild links an der Windschutzscheibe angegeben. Ein Nachtzuschlag existiert nicht.
Fahrdienstleister wie Uber sind ebenfalls weit verbreitet.
Innerhalb anderer größerer Städte und zwischen kleineren Orten verkehren zumeist Busse (micros).
Ebenso sind mit Überlandbussen fast alle Teile des Landes erreichbar. Chile verfügt über gute Busverbindungen für Kurz- und Langstrecken. Die Eisenbahn hingegen spielt kaum eine Rolle. Die Busunternehmen sind durchweg privat und bieten in der Regel einen guten Service. Auf den wichtigsten Strecken herrscht große Konkurrenz, die sich positiv auf Qualität und Preisgestaltung auswirkt. Leistung und On-Board-Service ist je nach Kategorie sehr unterschiedlich. Generell gilt: Wer es sich leisten kann, sollte bei Langstreckenfahrten nicht sparen.
Eine größere Unabhängigkeit wird durch das Mieten eines Autos realisiert. Alle internationalen Autovermietungen sind im Land vertreten. Die Preise entsprechen in etwa denen in Deutschland. Benötigt wird ein Internationaler Führerschein, der für 15-20 Euro bei den deutschen Straßenverkehrsämtern erhältlich ist.
Größere Entfernungen in Nord-Süd-Richtung werden am besten mit dem Flugzeug zurückgelegt. Alle größeren Städte (Arica, Temuco, Puerto Montt, Punta Arenas) und die Osterinseln werden angeflogen.
Klima
Chile erstreckt sich über 4.329 km und 39 Breitengrade, was etwa der Entfernung von Moskau nach Madrid entspricht. Entsprechend der Lage auf dem Globus sind die Jahreszeiten in Chile den europäischen entgegengesetzt. Der chilenische Sommer reicht von November bis März, wobei Januar und Februar den Hochsommer darstellen. Im Norden ist es heiß und trocken, wogegen der äußerste Süden kühl und windig ist. In Mittelchile herrscht ein angenehmes, fast mediterranes Klima. In Santiago herrschen im trockenen Hochsommer Temperaturen von bis zu 35 Grad, nachts kühlt es angenehm ab. Für die Morgen- und späteren Abendstunden empfiehlt sich eine Jacke oder ein Pullover, tagsüber naturgemäß leichte Bekleidung. Der Winter - Juni bis August - ist die feuchte Jahreszeit mit Regenfällen und großen Temperaturschwankungen (nachts bis zum Gefrierpunkt, tagsüber zwischen 10 und 25 Grad).
Landessprache/Verständigung
Die Amtssprache ist Spanisch. Auf Englischkenntnisse kann man bauen, man sollte sich aber nicht darauf verlassen, so dass ein kleiner Sprachführer gute Dienste leisten kann. Deutschsprachige Gegenden findet man im Süden.
Mentalität
Das tägliche Gebaren der Chilenen ist dem der Europäer nicht unähnlich. Verabredungen werden im Allgemeinen mit mindestens 15 Minuten Spielraum gehandhabt; Überlandbusse und Flugzeuge sind generell pünktlich. Im Arbeitsalltag sind die Kleidungsregeln formell, in vielen Büros besteht Krawattenpflicht. Hingegen duzt man sich schnell mit Kollegen und Bekannten, außer in besonders formellem Kontext. Insbesondere jüngere Personen (bis 30/35 Jahre) werden gerne geduzt. Im Zweifelsfall und besonders gegenüber Älteren oder Vorgesetzten lieber beim Sie (usted) bleiben.
Gesundheit und Sicherheit
Impfungen sind für Chile nicht erforderlich. Empfohlen wird jedoch ein Impfschutz gegen Tetanus, Diphterie und Hepatitis A. Bei Langzeitaufenthalten über vier Wochen oder besonderer Exposition auch Hepatits B, Tollwut und Typhus.
Obst und Gemüse sollten vor dem Verzehr gewaschen werden. Tropenkrankheiten wie Malaria treten in Chile nicht auf. Viele Medikamente können in Apotheken rezeptfrei erworben werden. In den großen Städten (Santiago, Temuco) gibt es deutsche Kliniken. Sonnenschutz - Sonnencreme mit hohem UV-Schutz und Sonnenbrille - ist dringend zu empfehlen. Gerade in Patagonien, aber auch nördlicher, herrscht aufgrund des Ozonlochs eine sehr starke Sonneneinstrahlung.
Die Höhenkrankheit soroche oder puna befällt nicht nur Empfindliche. Als Gegenmaßnahme empfiehlt man reichliche Flüssigkeitszufuhr und das Vermeiden von Überanstrengung. Wer auf den altiplano reist, sollte sich genügend Zeit für die Akklimatisierung lassen.
Man sollte sich mit den Verhaltensweisen bei einem Erdbeben vertraut machen.
Die Sicherheitslage in Chile ist im Allgemeinen besser als in vielen anderen Ländern Südamerikas, dennoch empfiehlt sich ein angepasstes Verhalten. Gewaltverbrechen sind eher selten. Dagegen ist Kleinkriminalität wie etwa Taschendiebstahl, Rucksack- oder Handtaschenraub keine Seltenheit. Auch von Einbrüchen in Mietwagen oder Überfällen auf wartende Fahrzeuge an Kreuzungen wird berichtet. In den größeren Städten, vor allem in Santiago und Valparaíso, kann es bei innenpolitischen Demonstrationen mitunter zu Straßenblockaden und gewaltsamen Ausschreitungen kommen.
Elektrizität
Die Stromspannung beträgt 220 Volt, somit gibt es keine Probleme mit mitgebrachten Geräten. Allerdings gibt es andere Steckvorrichtungen. Passende Adapter können in Chile erworben werden. Elektrische Rasierapparate funktionieren aber auch ohne einen solchen Adapter.