RUMÄNIEN

Praktische Tipps zu Rumänien

Einreise- und Devisenbestimmungen

EU-Staatsbürger benötigen für die Einreise in Rumänien einen gültigen Personalausweis. Ein Visum ist nicht erforderlich. Dieselben Voraussetzungen gelten auch für Bürger sonstiger europäischer Staaten, aus den USA und Japan.
EU-Staatsangehörige können bis zu 3 Monaten ohne Aufenthaltserlaubnis in Rumänien verbringen, danach ist eine Aufenthaltserlaubnis zu beantragen.
Nicht-EU-Bürger mit Aufenthaltserlaubnis in einem EU-Staat benötigen ebenfalls kein Visum bei der Einreise. Diese dürfen 90 Tage innerhalb von 6 Monaten in Rumänien bleiben.
Für Reisende innerhalb und von außerhalb der EU bestehen keine Beschränkungen für die Einfuhr oder Ausfuhr von Landes- und Fremdwährungen, aber es besteht Deklarationspflicht von Barmitteln ab einem Gegenwert von 10.000 € (auch Reiseschecks, anderen Währungen oder auf Dritte ausgestellte Schecks).
Bei der Einreise mit einem KFZ erhebt Rumänien seit 2005 eine Straßennutzungsgebühr. Mehr dazu unter dem Menüpunkt "Straßennutzungsgebühr" in diesem Kapitel.

Arbeitserlaubnis für ausländische Arbeitnehmer in Rumänien, Entsendekräfte

EU-Bürger benötigen  Arbeitserlaubnis. Sie und ihre Familienmitglieder dürfen in Rumänien unter den gleichen Bedingungen wie rumänische Staatsbürger arbeiten, d. h. mittels eines Arbeitsvertrags, Entsendevertrags oder Dienstlestungsvertrags.
Nicht-EU-Bürger benötigen eine Arbeitsgenehmigung. Diese erteilt die Behörde für Einwanderung. Die Arbeitserlaubnis wird für max. 1 Jahr erstellt mit der Möglichkeit der automatischen Verlängerung im Falles eines Arbeitsvertrages auf unbegrenzte Dauer.
Alle in Rumänien arbeitstätigen ausländischen Bürger sind verpflichtet, eine Krankenversicherung nachzuweisen.

Entsendung:

Seit 2017 wird in Rumänien die EU-Entsenderichtlinie umgesetzt, diese gilt für alle Bürger der EU und der Schweiz. Mit dem neuen Regierungsbeschluss Nr. 654/2021 traten zahlreiche Vorschriften, die die Entsendung von Arbeitnehmern im Rahmen der Erbringung grenzüberschreitender Dienstleistungen auf rumänischem Territorium regeln, in Kraft.
Allgemeine Informationen über die Entsendung nach Rumänien finden Sie auf der Seite „Arbeiten und Aufenthalt in Rumänien“ der Deutsch-Rumänischen AHK.

Ein Engagement in Rumänien - Grundsätzliches zu Beginn der Planungen

Rumänien befindet sich nach Jahren der wirtschaftlichen Konsolidierung auf einem guten Weg. Dennoch bedarf ein Engagement einer besonders gründlichen Vorbereitung, da sich Mentalität, Verwaltung und Rechtsformen von den deutschen oder westeuropäischen Strukturen unterscheiden. So selbstverständlich das klingen mag, so wichtig ist diese Vorbereitung, gerade in Rumänien. Das Land bietet zwar inzwischen günstige Rahmenbedingungen für die Bereiche Handel, Kooperation oder Investition, gleichwohl kann sich aber die Ausgestaltung und Umsetzung dieser Rahmenbedingungen in vielen Bereichen und Regionen des Landes unterschiedlich darstellen. Zudem ist eine korrekte und konsequente Anwendung bestehender Gesetze noch wichtiger als die Gesetzte selbst. Hier besteht nach Jahren intensiver Gesetzgebungsaktivitäten noch Nachholbedarf, der allerdings nicht überbewertet werden darf.
Die Verbesserung der Rahmenbedingungen führte zu einer kontinuierlichen Stabilisierung der makroökonomischen Parameter, die beispielsweise ein kontinuierliches Wachstum des Bruttoinlandproduktes von durchschnittlich 5,5 %, eine kontinuierlich sinkende Inflationsrate und (regional) geringe Arbeitslosenzahlen mit sich brachten. Einen ausführlichen Überblick zum Wirtschaftsstandort Rumänien stellt die IHK Pfalz hier zur Verfügung. 

Die Standortwahl - welche Region ist die richtige

Eine Unterteilung in gute oder schlechte Standorte ist subjektiv und daher nicht allgemein gültig. Wie in allen Ländern gibt es auch in Rumänien für unterschiedliche Vorhaben oder Branchen geeignete und weniger geeignete Standorte. Stark vereinfacht dargestellt, müssen Sie sich bei der Standortwahl zwischen einer besser ausgebauten Infrastruktur mit stabileren Rahmenbedingungen im Westen des Landes und Billigstlöhnen im Osten entscheiden. Einen ausführlichen Überblick zum Wirtschaftsstandort Rumänien stellt die IHK Pfalz hier zur Verfügung. 
Berücksichtigen Sie bei Ihren Überlegungen zusätzlich die eventuell anfallenden Transportkosten, die auch in Rumänien nicht mehr preisgünstig sind. Dabei spielt nicht nur die reine Entfernung eine Rolle, sondern auch das Angebot und die Beschaffenheit von guten Verkehrswegen, welches natürlich direkte Auswirkungen auf die Dauer von Transporten hat. Wenn Sie beispielsweise "just in time" über die Straße nach Deutschland transportieren wollen, bietet beispielsweise ein Standort im Westen mehr Vorteile als ein Standort im Norden des Landes.
Natürlich spielen die Lohn- und Standortkosten eine besonders wichtige Rolle bei allen Standortüberlegungen im Zusammenhang mit einem möglichen Engagement in Rumänien. Bukarest als Hauptstadt hat z.B. deutlich höhere Preise und Kosten (Mieten, Baukosten, Personalkosten etc.) als alle anderen Regionen Rumäniens, so dass andere Regionen für geplante Produktionsaktivitäten möglicherweise interessanter sein könnten. Dagegen hat Bukarest eine wichtige und zentrale Rolle bei der Einrichtung von Verkaufsbüros, Dienstleistungen oder Lobbytätigkeiten. Auch wer aufgrund seiner Tätigkeit öfter den Kontakt zu Ministerien oder zentralen Genehmigungsbehörden benötigt, ist hier gut aufgehoben.
Viele westliche Unternehmen bevorzugen bei der Standortwahl Gebiete, in denen früher deutsche Minderheiten wie die Banater Schwaben oder die Siebenbürger Sachsen lebten. Viele Städte wie beispielsweise Timisoara, Sibiu oder Cluj verfügen über stabile Rahmenbedingungen, eine gute Infrastruktur sowie wirtschaftsfreundliche Verwaltungen. Dies führte bei der bisherigen Entwicklung des Landes dazu, dass ein eindeutiges Gefälle der ausländischen Investitionen zugunsten der Gebiete westlich der Karpaten sowie Bukarests festzustellen ist. Dies wiederum hat direkte Auswirkungen auf die Beschäftigtensituation in diesen Regionen sowie die damit unmittelbar verbundenen Lohnstrukturen. Möglicherweise kann es hier schwer werden, geeignetes Personal zu bekommen. Ausführliche Informationen zu Löhnen und Gehältern in Rumänien stellt die IHK Pfalz hier zur Verfügung.

Die Partnersuche

Investieren Sie Zeit und auch etwas Geld

Oftmals beginnen die ersten Aktivitäten von deutschen Unternehmen mit der Suche nach geeigneten Lieferanten, Produzenten oder Partnern in Rumänien. Obwohl diese Planung durchaus sinnvoll ist, liegt hier bereits eine große Gefahr für ein späteres Scheitern der Aktivitäten in Rumänien. Verlassen Sie sich nicht auf frei zugängliche oder kostenpflichtige Adressverzeichnisse, die Sie im Internet herunterladen können oder über verschiedene Wirtschaftsförderstellen erhalten können. Greifen Sie hier, wenn möglich, auf Erfahrungen anderer Unternehmer oder Personen zu. Ist dies nicht möglich, planen Sie hier besser einen gewissen Betrag ein, so dass Sie über vertrauensvolle Stellen vor Ort geprüfte Adressen von seriösen Unternehmen bekommen, die qualitativ und quantitativ in der Lage sind, Ihren speziellen Anforderungen und Wünschen gerecht zu werden. Geben Sie dabei der beauftragten Stelle möglichst viele Informationen, wie z.B. Mengenangaben, Qualitätsvorstellungen, technische Anforderungen etc.
Unabhängig von der Art und Weise wie Sie zu guten Adressen kommen, ist ein persönlicher Besuch der möglichen Partner in Rumänien ein unverzichtbares Muss. Stellen Sie ein Reiseprogramm zusammen, bei dem Sie mehrere in Frage kommende Unternehmen besichtigen und direkte Verhandlungen können. Lassen Sie sich bei dieser Reise nach Möglichkeit von einem kompetenten und zuverlässigen Fachmann begleiten, der möglichst auch rumänisch spricht und mit der rumänischen Mentalität vertraut ist. Planen Sie auch hierfür ein Budget ein. Ein geeignetes Instrument können auch Unternehmerreisen sein, bei denen Sie meist im Rahmen von Kooperationsbörsen und Firmenbesuchen nach Ihren Wünschen maßgeschneiderte Partner treffen können.
Wenn Sie sich letztlich für einen rumänischen Partner entschieden haben, pflegen Sie diese Partnerschaft durch regelmäßige persönliche Treffen, aber halten Sie immer potentielle Alternativen im Auge. Laden sie diesen Partner auch zu einem Gegenbesuch in Deutschland ein, damit er Ihr Unternehmen auch persönlich kennen lernen kann.
Eine nicht abschließende Übersicht möglicher Kontaktstellen, die IHnen bei der Partnersuche in Rumänien behilflich sein können, haben wir hier zusammengestellt. Ein gelegentlicher Blick in die Internet-Börse der deutschen Handelskammern im Ausland (AHKs) und der Industrie- und Handelskammern (IHKs) in Deutschland für Kooperationen und Waren kann ebenfalls erste Hinweise oder Kontakte liefern.

Die Sprache

Deutsch, englisch, oder ...

Rumänisch ist die offizielle Amtssprache. Besonders die jüngere Generation ist in Rumänien aber sehr gut ausgebildet und verfügt über fundierte Fremdsprachenkenntnisse. Die gängigen Fremdsprachen wie Englisch, Italienisch, Französisch, oder auch Deutsch werden gut beherrscht. In Regionen, die früher durch deutsche Minderheiten bevölkert waren, ist besonders die deutsche Sprache noch weit verbreitet. Vereinzelt existieren dort noch deutsche Schulen, die ein weiteres Bestehen der deutschen Sprache in Rumänien gewährleisten. Wenn Sie sich allerdings nicht ganz sicher sind, dass Ihr Gesprächspartner problemlos mit Ihnen kommunizieren kann, empfehlen wir die Einschaltung eines Dolmetschers, den Sie möglichst selbst besorgen sollten. Dabei können Ihnen u.a. die lokalen Industrie- und Handelskammern in Rumänien oder andere Kontaktstellen in Rumänien helfen.

Beteiligung, Jointventure oder...

Eine gesonderte Gesetzgebung für Jointventure Gesellschaften existiert nicht. Es gelten die üblichen gesetzlichen Vorschriften. Die rumänische Gesetzgebung macht nur sehr wenige Einschränkungen, die sich auf die unten genannten Branchen beziehen.
  • Banken
  • Versicherungen
  • Telekommunikation
  • Energie
  • Verteidigung.
Wenn Sie Gründe haben, die für ein gemeinsames Engagement mit einem rumänischen Partner sprechen, raten wir zu einem gemeinsamen Neuanfang, also zur Neugründung eines Unternehmens. Ein solches Jointventure regelt von Beginn an eindeutig die Zuständigkeiten, Kompetenzen und Verpflichtungen.
Beteiligungen an bestehenden Unternehmen sind oft kritisch zu beurteilen, da Sie nie so ganz wissen, an was Sie sich beteiligen. Auch die psychologische Komponente ist dabei nicht zu unterschätzen. Oft ist es für den rumänischen Partner nur schwer nachzuvollziehen, dass ab sofort ein (gleichberechtigter) neuer Partner aus Deutschland in seinem Unternehmen mitreden möchte und eventuell sogar traditionelle Strukturen und Handlungsweisen verändern möchte.

Unternehmensgründung

Die von ausländische Investoren am meisten gewählte Rechtsform ist die rumänische GmbH, die S.R.L. mit einem Mindestkapital von umgerechnet ca. 45 Euro. Generell empfehlen wir, die Gründungsformalitäten ausschließlich mit Fachleuten durchzuführen. Wir raten grundsätzlich davon ab, über Bekannte, Verwandte oder "Ehemalige" diese Formalitäten "kostengünstig", "unkompliziert" und "familiär" durchzuführen. Beispielsweise ist die Erstellung der erforderlichen Gründungsurkunde äußerst wichtig, da Sie hier Ihre Vorstellungen und strategische Ausrichtung des Unternehmens mit der rumänischen Gesetzgebung in Einklang bringen müssen. Mit der Gründungsurkunde legen Sie ebenso wie bei der Partnerwahl einen wichtigen Grundstein für zukünftige Erfolge.

Personalauswahl

Wie in Deutschland sind Anzeigen in lokalen Tageszeitungen oder in Fachorganen durchaus geeignete Instrumente für die Personalsuche. In der Presse werden in den Stellenmärkten der großen Tageszeitungen, wie z.B.
regelmäßig Stellenangebote veröffentlicht. Der Stellenmarkt des "Courrier des Balkans" ist auf dem ganzen Balkan tätig. 
Falls Sie junge Fachkräfte direkt von der Universität einstellen möchten, sind auch Aushänge in der jeweiligen Fakultät der Universität ein preisgünstiges und effektives Mittel. Die Einschaltung von Headhuntern oder spezialisierten Personalbüros kann bei der Suche von erfahrenen Führungskräften sinnvoll sein. Auch bei der Personalauswahl gilt es, zusätzliche lokale Kompetenz mit ins Boot zu nehmen. Ziehen Sie einen lokalen Fachmann hinzu, der die Mentalität der Bewerber besser einschätzen kann. 

Die Organisation der rumänischen Firma

Bei vielen ausländischen Investitionen in Rumänien hat sich bewährt, für eine Übergangszeit zunächst mit zwei Geschäftsführern zu arbeiten. Davon sollte ein Geschäftsführer rumänischer Staatsbürger sein, der im Wesentlichen das Tagesgeschäft abwickelt und dabei seine Sprachkenntnisse aber auch seine lokalen Verbindungen einbringen kann. Bei entsprechender Bewährung sollte er nach einer Übergangsperiode die Geschäftsführung des rumänischen Unternehmens alleine übernehmen. Der zweite Geschäftsführer sollte in der Anfangszeit von dem deutschen Mutterunternehmen kommen und "den Geist des deutschen Unternehmens" sowie das technische Know-how in die neue rumänische Gesellschaft transportieren. Wenn dies erfolgreich geschehen ist, kann ein geordneter Rückzug erfolgen. Reine Entsendekräfte, die ihren Rumänienaufenthalt auf die Tage Dienstag bis Donnerstag beschränken, werden von der Belegschaft und in dem gesellschaftlichen Umfeld nur schwer akzeptiert.
Bei der Ausgestaltung des Geschäftsführervertrages sollten Sie eine gute, angemessene, aber nicht überzogene Entlohnung vorsehen. Zeigen Sie Ihrem rumänischen Geschäftsführer eine Perspektive auf und vereinbaren Sie neben einem monatlichen Fixgehalt auch eine zusätzliche erfolgsabhängige Prämie. Statussymbole wie Handys, Dienstwagen (nur westliche Modelle) oder Sekretärinnen spielen dabei eine große Rolle und werden gerne genommen. Beschränken Sie die Handlungsfreiheiten des rumänischen Geschäftsführers, aber machen Sie ihn nicht handlungsunfähig. Finden Sie einen gesunden Kompromiss, in dem Sie ausschließen, dass er Ihr Unternehmen verschulden kann oder noch Schlimmeres. Lassen Sie ihn aber auch nicht wegen jeder kleinen Entscheidung Rücksprache mit dem Mutterunternehmen in Deutschland halten.
Trotz sorgfältiger Planung und aller Vorsichtsmaßnahmen bleibt jedoch immer (wie in allen Reformländern) ein Restrisiko, das Sie nicht völlig ausschließen können. Rumänien ist noch relativ weit entfernt von vergleichbaren Standards wie sie beispielsweise in Deutschland existieren. Damit Sie die Dinge etwas gelassener angehen können, hat sich bewährt, die Buchführung des neuen Unternehmens in Rumänien auszulagern und einem professionellen Steuerberatungs- oder Buchführungsbüro zu übertragen. So haben Sie jederzeit die Möglichkeit, neutrale Informationen über den tatsächlichen Stand Ihres Unternehmens in Rumänien zu bekommen.
Zeigen Sie trotzdem in festen Zeitintervallen persönliche Präsenz in Rumänien. Sie zeigen damit Ihr Interesse am Unternehmen und seinen Angestellten und symbolisieren gleichzeitig Einsatzbereitschaft - falls es erforderlich werden sollte.

Bankenwesen

Die Tätigkeit von Banken in Rumänien ist durch das Gesetz Nummer 58 vom 5.3.1998 sowie durch die ergänzenden Verordnungen Nummer 24/1999 und 137/2001 geregelt. Mehrere internationale Banken sind in Rumänien präsent.
Zu den üblichen Zahlungsmethoden in Rumänien gehören Banküberweisungen des Euro-Zahlungsverkehrsraumes, auch SEPA (Single Euro Payments Area) genannt. Die meisten rumänischen Banken nutzen das SEPA-Standardverfahren, das auch in Deutschland angewandt wird. Bei Zahlungen über den SEPA-Raum hinaus nutzen die rumänischen Banken SWIFT-Nachrichten.

Zahlungskonditionen

Zahlungskonditionen können zwischen den Geschäftspartnern frei vereinbart werden, gesetzliche Regelungen, Vorschriften oder Einschränkungen durch die rumänische Gesetzgebung gibt es nicht. Insbesondere bei umfangreicheren Exportgeschäften mit neuen Kunden in Rumänien ist ein unwiderrufliches, bestätigtes Akkreditiv unbedingt zu empfehlen, sofern sich keine Vorkasse durchsetzen lässt. Dokumenteninkasso ist nur bedingt zu empfehlen und eignet sich höchstens für kleinere Liefergeschäfte. Wechselgeschäfte und Schecks sind eher unüblich und daher ebenfalls nicht zu empfehlen.

Land und Leute / Reisetipps

Zeit: Osteuropäische Zeit (EET), d.h. Mitteleuropäische Zeit (MEZ) +1 Stunde. Die Umstellung auf Sommerzeit erfolgt zeitgleich mit der MEZ.
Klima: Gemäßigt kontinentales Klima. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt in etwa zwischen 5°C in den Karpaten und 11°C an der Küste. Die Temperaturen im Sommer betragen durchschnittlich 25° C. Die Winter sind in manchen Regionen sehr kalt. Beste Reisezeit: April bis Oktober.
Religion: Etwa 87 Prozent der Bevölkerung gehören der rumänisch-orthodoxen Kirche an, 5,1 Prozent sind Katholiken und 3,5 Prozent Anhänger der Reformierten Kirche. Die religiösen Minderheiten wie Griechisch-Katholiken, Pfingstchristen, Baptisten, Juden und Muslime machen zusammen etwa 5 Prozent der Bevölkerung aus.
Küche: Die rumänische Küche ist geschmackvoll und üppig. Schweinefleisch wird sehr geschätzt, man findet aber auch gut zubereitetes Rind, Kalb oder Huhn. Rumänische Spezialitäten schließen vielerlei Suppen ein. Üblicherweise wird zu allen Speisen Brot gereicht. Zu den rumänischen und ausländischen Gerichten passen zahlreiche rumänische Weiß- und Rotweine aus den hochwertigen Weinanbaugebieten wie z.B. von Murfatlar, Cotnari, Jidvei, DealuMare, Odobesti, Valea Calugareasca. Als Aperitif trinkt man oft "tuica", einen einheimischen Pflaumenschnaps. Das rumänische Bier ist ausgezeichnet, wird aber leider in vielen Gaststätten und Hotels zunehmend durch ausländische internationale Biermarken ersetzt.
Stromspannung: 220 V, 50 Hz, keine Adapter notwendig.
Trinkgelder: Dem Anlass entsprechend, etwa wie in Deutschland, ca. 10 Prozent
Postlaufzeiten von und nach Deutschland: Durchschnittlich etwa eine Woche

Öffnungszeiten

Banken: Schalter zwischen 09:00 und 17:00 oder 17:30 Uhr.
Geschäfte: öffnen unterschiedlich zwischen 07:00 und 10:00 und schließen zwischen 18:00 und 24:00 Uhr.
Büros: im Allgemeinen montags bis freitags von 09:00 bis 18:00 Uhr durchgehend.

Feiertage

Feiertage 2024
1. und 2. Januar
Neujahr
6. und 7. Januar
orthodoxe Weihnachten
24. Januar
Tag der Vereinigung
1. Mai
Tag der Arbeit
3. Mai
Karfreitag (orthodox)
5. und 6. Mai
Osterfest (orthodox)
1. Juni
Internationaler Kindertag
23. und 24. Juni
Pfingsten (orthodox)
15. August
Mariä Himmelfahrt
30. November
Der Heilige Apostel Andreas
1. Dezember
Nationalfeiertag
25. und 26. Dezember
Weihnachten

Gesundheit und Sicherheit

Bei der Einreise sind keine Impfungen vorgeschrieben. Empfohlene Impfungen sind wie bei allen anderen Ländern Tetanus, Diphtherie, Polio, Hepatitis A, Hepatitis B bei einem Langzeitaufenthalt über drei Monate. Eine vollständige Übersicht der empfohlenen Impfungen sowie spezieller Gesundheitsrisiken bietet der reisemedizinische Infoservice des Tropeninstituts der Universität München in sehr übersichtlicher Form.
Bei besonderer Tätigkeiten oder Reisezielen (Landaufenthalt, Jagd, Jogging u.a.) kann Impfschutz gegen Tollwut, sehr sinnvoll sein, die in ländlichen Gebieten vereinzelt verbreitet ist.
Durch hygienisches Essen und Trinken (nur Abgekochtes, nichts lau Aufgewärmtes; Leitungswasser mit Vorsicht genießen) können Durchfälle vermieden werden. In verschiedenen Gebieten, insbesondere im Donaudelta, gibt es jedes Jahr im Sommer Fälle von Cholera.

Ärztliche Notassistenz in Bukarest

UNIREA MEDICAL CENTER
Bd. Unirii 27,
Bl 15, Sc 3, Et 5, Ap. 61
Bukarest
Tel. 0040 21 3350167
Fax 0040 21 3368792
Es empfiehlt sich, eine Reiseapotheke mitzunehmen. Das Auswärtige Amt rät, eine Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung abzuschließen.

Telefonnotrufe

Die in Rumänien einheitliche Notrufnummer lautet  "112". Auch Mobiltelefon-Nutzer können (auch ohne SIM-Karte und ohne Zugangs-Code) die Kurzwahl "112" in den Mobilfunknetzen als Notrufnummer nutzen. Voraussetzung: Das Mobiltelefon muss betriebsbereit und ein GSM-Netz verfügbar sein.

Währung, Bargeld, Kreditkarte, usw.

Das rumänische Zahlungsmittel ist der Leu (Mehrzahl Lei); 1 Leu = 100 Bani. Umgerechnet sind 10 neue rumänische Lei (RON) etwa 2,00 Euro, bzw. 1 Euro (EUR) entspricht etwa 4,91 neuen rumänischen Lei (RON) (Stand März 2023).
Die gängigen Kreditkarten wie z.B. American Express, Diners Club, Master Card und VISA werden in den meisten Hotels, Mietwagenfirmen, in einigen Restaurants und Einzelhandelsgeschäften akzeptiert. Insgesamt werden Kreditkarten insbesondere in den Großstädten zunehmend als gängiges Zahlungsmittel angenommen. In ländlichen Regionen empfiehlt sich nach wie vor die Mitnahme von Bargeld.
Der Geldwechsel ist nur bei Banken, öffentlichen Wechselstuben oder autorisierten Fremdenverkehrsbetrieben (z.B. Hotels) erlaubt. Der Wechselkurs Euro zu Lei ist hier im Internet abrufbar.

Kfz-Bestimmungen

Bei der Einreise mit einem Kfz in Rumänien benötigen Sie folgende Papiere:
  • Führerschein (möglichst der neue EG-Führerschein oder ein internationaler Führerschein, zugelassen sind aber auch die älteren "grauen" oder "rosa" Exemplare)
  • Kfz-Schein
  • Grüne Versicherungskarte
Personen, die in Rumänien eine Arbeit aufnehmen und mit eigenem Pkw einreisen, sind verpflichtet, dieses Fahrzeug innerhalb von 90 Tagen ab Einreise bzw. Wohnsitznahme auf ein rumänisches Kennzeichen umzumelden. Deutsche Führerscheine können weiter benutzt werden.
In Rumänien gilt im Straßenverkehr die 0,0 Promillegrenze. Die (gesetzliche) Höchstgeschwindigkeit auf Straßen beträgt außerorts 90 km/h, innerhalb von Ortschaften 50 km/h auf Schnellstraßen 100 km/h und auf Autobahnen 130 km/h.
Nach einem Verkehrsunfall ist unbedingt die Polizei zu verständigen. Bis zu deren Eintreffen sollen die Fahrzeuge nicht verändert werden. Fahrzeuge mit sichtbarem Karosserieschaden dürfen das Land nur mit polizeilicher Schadensbestätigung wieder verlassen, daher sind bestehende Schäden bei der Einreise unbedingt zu deklarieren. Die Verwendung des »Europäischen Unfallberichts« ist zu empfehlen (in den ADAC Geschäftsstellen mehrsprachig erhältlich).
Der rumänische Automobilklub ACR ist zu erreichen unter Tel. 0040 21 6597610 (Str. Take Ionescu 27, 70154 Bukarest). In Notfällen kann auch die Notrufstation des ADAC bzw. des Partnerclubs in Rumänien helfen. Diese erreichen Sie unter der Rufnummer 0040 21 2234525. Die Pannenhilfe erreichen Sie in Bukarest unter den Rufnummern 0040 21 222 2222 oder 0040 21 223 4690.

Straßenbenutzungsgebühr

Alle Autofahrer, die auf Rumäniens nationalen Straßennetz unterwegs sind, sind gesetzlich zur Entrichtung einer Straßenbenutzungsgebühr, kurz RO-Vignette genannt, verpflichtet. Diese kostet für 7 Tage 3 Euro, für einen Monat 7 Euro und für das ganze Jahr 28 Euro. Autofahrer die keine gültige RO-Vignette besitzen, können mit einer Geldbuße von bis 4.500 Lei bestraft werden. Die RO-Vignetten (rumänisch: rovienieta) werden an Grenzübergängen und Tankstellen angeboten. Ausländer müssen die RO-Vignette an der Grenze kaufen. Weitere Informationen zur RO-Vignette, die auch online erhältlich ist, finden Sie hier
PKW:
7 Tage = 3 EUR
30 Tage = 7 EUR
90 Tage = 13 EUR
12 Monate = 28 EUR
LKW, 7,5 -12 t:
1 Tag = 7 EUR,
7 Tage = 28 EUR
30 Tage = 56 EUR
90 Tage = 160 EUR
12 Monate = 560 EUR
In Bukarest wurde ein Fahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht verhängt. Es gilt ganzjährig zwischen 7 und 21 Uhr. Für den Zeitraum vom 15. September bis 15. Juni ist die Zufahrt mit einer Ausnahmegenehmigung erlaubt. Verstöße gegen das Lkw-Fahrverbot werden mit Bußgeldern geahndet.

Taxi, Mietwagen, Öffentlicher Nahverkehr

Taxen sind in Rumänien preiswert. Trotz vorhandenen Taxametern muss gelegentlich mit einem "Zuschlag" einkalkuliert werden. Fahrpreise möglichst vor Antritt der Fahrt erfragen.
Mietautos können in Hotels, Reisebüros und an den Flughäfen mit oder ohne Fahrer gebucht werden. Mietwagen sind zum Beispiel erhältlich von AVIS Romania, ESA - Euro Service Amerom, Hertz Romania u.a.. Bei den internationalen Autovermietungen kann mit Kreditkarte bezahlt werden. Oftmals wird auch die Vorlage einer Kreditkarte als Kaution/Sicherheit verlangt.
In den größeren Städten verkehren Straßenbahnen oder Busse. Die Fahrpreise sind sehr niedrig.
Eisenbahn: Das Eisenbahnnetz ist relativ gut ausgebaut und umfasst insgesamt knapp 12 000 km. Der Zustand der Züge ist veraltet, insbesondere auf Nebenstrecken. Die Fahrpreise sind gering.

Flugverbindungen

Rumänien ist gut in den internationalen Flugverkehr eingebunden. Neben Bukarest werden auch die wichtigsten Regionalflughäfen wie z.B. Timisoara, Cluj oder Sibiu von Deutschland aus angeflogen.

Presse

Tageszeitungen (Auswahl)
Wirtschaftszeitschriften:
Deutschsprachige Presse: