MACAO

Handel und Investitionen

Macau ist eine Dienstleistungswirtschaft, die von der Glücksspiel- und der damit verbundenen Tourismusindustrie dominiert wird. Die Einnahmen der 24 Spielkasinos machen inzwischen mehr als die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts aus, und das Glücksspiel steuert nicht weniger als 75% zu den Staatseinnahmen bei. In den vergangenen Jahren hat sich das Land zu einem der beliebtesten Tourismus- und Vergnügungsziele in Asien entwickelt.
Investitionen – insbesondere im Bausektor (Kasinohotels und Erweiterung der Infrastruktur) waren stark expansiv. Die Investitionen, die von der Liberalisierung des Spielkasinomarktes profitieren, und der Tourismus bleiben die wichtigsten konjunkturellen Aktivposten. Umfangreiche Investitionsvorhaben – Kasinohotels, eine 29 km lange Brücke (Hongkong-Zhuhai-Brücke, zwei Straßentunnel zwischen Macao und Taipa, die Gewinnung von Neuland, eine 22 km lange Hochbahntrasse – sind bereits im Bau oder geplant.
Diese milliardenschweren Programme sollten auch für die kommenden Jahre eine ausgeprägte gesamtwirtschaftliche Dynamik garantieren. Von der wirtschaftlichen Expansion profitierte der Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote ist Mittlerweile auf 3,1% gesunken und damit auf ein Niveau, das nahezu Vollbeschäftigung signalisiert. Inzwischen herrscht sogar Arbeitskräftemangel, der nur durch ausländische Erwerbstätige – vor allem aus China und Hongkong - behoben werden kann.
Vor- und Nachteile des Standorts Macao:
Ein überdurchschnittlich hohes Wirtschaftswachstum, ein liberales Wirtschaftssystem, innenpolitische Stabilität, intakte Staatsfinanzen, Überschüsse in der Leistungsbilanz und stattliche Währungsreserven. Aufgrund der positiven gesamtwirtschaftlichen Performance wird das Land auch für ausländische Investoren zunehmend attraktiv.
Dem stehen allerdings auch Schwachstellen gegenüber. Dazu zählen vor allem der relativ starke Preisauftrieb, die wenig diversifizierte Wirtschaftsstruktur, die große Abhängigkeit vom Tourismus und Glückspiel sowie die – wegen der starken chinesischen Konkurrenz – ungünstigen Perspektiven in der heimischen Textilindustrie.
Marktchancen, Investitionsbedingungen und Ausschreibungen:
Für deutsche Unternehmen bieten sich Geschäftsmöglichkeiten am ehesten in Nischenbereichen (z.B. Energie-, Signal- und Sicherheitstechnik) bei lokalen und regionalen Infrastrukturprojekten (Nahverkehrssysteme, Straßen- und Brückenbau, Telekommunikation). Durch die zahlreichen Hotelneubauten dürften auch Produkte wie Klimaanlagen und Ausstattungen (Küchen, Badezimmer, Sicherheits-, Überwachungs-, Brandschutz-, Aufzugs- und Tontechnik) gefragt sein.
Die Regierung von Macao unterstützt ausländische Investitionen einschließlich Offshore-Aktivitäten mit der Bereitstellung von ausgestatteten Büroräumen und finanziellen Anreizen (z.B. Zinssubventionen, Steuererleichterungen). Teilweise werden Steuern auch völlig erlassen. Für kleine und mittlere Unternehmen (weniger als 100 Angestellte) gibt es besondere Kreditgarantien der Regierung. Weitere Informationen, auch bezüglich Ausschreibungen, erhalten Sie beim Macao Trade and Investment Promotion Institute.
Macau empfiehlt sich aufgrund guter Infrastruktur, internationaler Verkehrsverbindungen sowie attraktiver Investitionsbedingungen auch als Plattform für kleine und mittlere deutsche Unternehmen mit geschäftlichen Interessen im westlichen Perlfluss-Delta und in Südchina. Macau ist Mitunterzeichner des am 03.06.2004 zwischen neun südchinesischen Provinzen und Hongkong/Macau geschlossenen Kooperationsvertrags zur Förderung der regionalen wirtschaftlichen Integration in der Pan-Perlflussdelta-Region (sog. 9 + 2-Konzept).
Die geschäftlichen Aktivitäten deutscher Unternehmen in Macau halten sich bisher in eher kleinem Rahmen. Erwähnenswert sind das langjährige Engagement der Firma Siemens (z.B. Ausstattung des Flughafens mit Energieversorgung sowie Signal-, Kontroll- und Sicherheitseinrichtungen; Einführung eines elektronischen Personalausweises; Servicevertrag mit einem Kraftwerk) sowie die sichtbare Präsenz der Reifenfirma Continental, die neben DHL und BMW einer der Hauptsponsoren der Ostasienspiele im Herbst 2005 war. Siemens sowie Bilfinger & Berger eröffneten 2005 eigene Büros in Macao.
Am Standort Macao interessierte deutsche Unternehmen können sich auch an die
Deutsche Auslandshandelskammer (AHK) in Hongkong wenden.

Chinesische Geschäftsleute aus Macau sehen Deutschland als Standort und Sprungbrett für ihre Aktivitäten in Mittel- und Osteuropa. Die 2004 gegründete "German Macau Business Association" stellt Firmenkontakte mit Deutschland her.