Sie befinden sich auf der Seite der IHK Pfalz.
Möchten Sie diese Seite in einem Cookie als Ihre Heimat-IHK setzen?
Sie befinden sich auf der Seite der IHK Pfalz.
Bisher ist die als Ihre Heimat-IHK hinterlegt. Wollen Sie die Seite der IHK Pfalz in einem Cookie
als Ihre neue Heimat-IHK setzen?
Sie werden zum Angebot der weitergeleitet.
Aktuell sind wieder Phishing-E-Mails mit der Aufforderung zur "Umgehenden Daten-Aktualisierung” im Umlauf, und zwar mit dem vorgeblichen Absender “Industrie- und Handelskammer”. Klicken Sie nicht auf Links, löschen Sie solche E-Mails.
Zur kurzfristigen Ermittlung von konjunkturellen Trends führt die IHK Pfalz dreimal jährlich eine Umfrage über Lage und Erwartungen der pfälzischen Wirtschaft durch. Neben einem eigenen Pfalz-Konjunkturbericht zum Jahresbeginn, im Frühsommer und im Herbst, gehen die Ergebnisse dieser Umfragen in den Konjunkturbericht der Arbeitsgemeinschaft der rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern, in das Herbstgutachten des Sachverständigenrates und in die Konjunkturberichte der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) ein. In die Umfrage werden regelmäßig rund 1.300 pfälzische Firmen aus den Bereichen Industrie, Einzel- und Großhandel, Gastgewerbe sowie aus dem Dienstleistungssektor einbezogen. Den Bericht finden Sie als pdf-Dokument unter weitere Informationen.
Die US-Regierung rüttelt derzeit an den Grundprinzipien des Welthandels und löst damit weltweit starke Unsicherheiten aus. Unkalkulierbarkeit und Chaos als kühles Kalkül einer Regierung, die sich zum Ziel gesetzt hat, das bisherige Wirtschaftsgefüge zu destabilisieren, um so Raum für eine neue wirtschaftliche und politische Vorherrschaft der USA zu schaffen? Fakt ist: Die impulsiven Handlungen des US-Präsidenten sind ein echter Giftcocktail für die Wirtschaft und drohen, sie weltweit in eine akute und langanhaltende Schwächephase zu führen. Der Unberechenbarkeit der US-Handelspolitik zum Trotz schöpfen die Unternehmen in der Pfalz zaghaft Hoffnung auf eine Besserung ihrer eigenen wirtschaftlichen Lage. Auch wenn der Beginn der aktuellen IHK-Umfrage vor den verhängten - und in letzter Minute wieder zum Teil ausgesetzten - Strafzöllen durch den US-Präsidenten liegt, sind die vorausgegangenen massiven Einschüchterungsversuche und unverhohlenen Drohungen des US-Präsidenten sehr wohl in den Urteilen und Einschätzungen der Betriebe eingepreist. Ungewissheit ist das Schlagwort der Stunde. Was derzeit Anlass zur Hoffnung gibt, ist die Erwartung, dass die neue Bundesregierung zügig ihre Arbeit aufnimmt und die vom Wähler mitgegebenen Hausaufgaben angeht, indem die angekündigten wirtschafts- und finanzpolitischen Maßnahmen schnell und konsequent umgesetzt werden. Denn viele der Probleme am Standort Deutschland sind hausgemacht und die Lösungen hinlänglich bekannt: schnellere und vor allem digitale Prozesse, weniger Bürokratie, günstigere Energie, niedrigere Steuern – alles Schlüssel zu einer grundlegenden Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Unternehmen. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass der Geschäftsklimaindex seit der Umfrage zu Jahresbeginn zwar mit einem regelrechten Satz von 76 auf 85 Punkte hochschnellt, allerdings weiterhin deutlich unterhalb der 100-Punkte-Marke bleibt. Dabei verfehlen die Dienstleistungsunternehmen mit 98 Punkten nur knapp die Schwelle, die Wachstum signalisiert. Und mit 88 Punkten nähern sich auch die Unternehmen aus der Industrie langsam wieder dieser Marke an, während das Gastgewerbe mit einem Anstieg von 75 auf 83 Punkte hinterherhinkt und der Handel entgegen den Aufwärtsbewegungen in den übrigen Branchen auf 63 Punkte abrutscht. So wird das aktuelle Geschäftsklima von den meisten Betrieben in der Pfalz weiterhin als verhalten bis schwach eingestuft. Lediglich die geschäftlichen Aussichten hellen sich derzeit leicht auf. Am Horizont tut sich ein schmaler Lichtstreif auf; allerdings bleiben die Geschäftsrisiken gravierend: Mit jeweils mehr als 60 Prozent an Stimmenanteilen führen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, der Inlandsabsatz und die Energie- und Rohstoffpreise diese Aufzählung an. Große Sorgen bereiten den Unternehmen aber auch weiterhin steigende Arbeitskosten sowie der Fachkräftemangel, wie jeweils rund die Hälfte der befragten Betriebe bestätigt. Das risikobeladene und unsichere Geschäftsumfeld führt dazu, dass geplante Entscheidungen und Investitionen aufgeschoben, wenn nicht sogar aufgehoben werden. Im Zuge dessen gerät auch der Arbeitsmarkt zunehmend unter Druck. Alles in allem bleiben Grundstimmung und geschäftliche Perspektiven der Unternehmen gedämpft - und vor allem abwartend. Abseits der erratischen und aktionistischen Wirtschaftspolitik der USA -könnten mutige binnenpolitische und wirtschaftliche Weichenstellungen Impulse zur Modernisierung des Wirtschaftsstandorts Deutschland setzen und die Planbarkeit von Investitionen erhöhen. Dies würde den Unternehmen helfen, sich aus ihrer aktuellen Starre zu lösen. Die neue Bundesregierung hat es in der Hand.
Legende: I = Jahresbeginn, II = Frühsommer, III = Herbst
Branchen
Industrie
Das Geschäftsklima hat sich seit Jahresbeginn etwas entspannt: Gegenwärtig bezeichnen 15% der Hersteller ihre Lage als gut, knapp 60% als befriedigend und 28% – gegenüber 42% zu Jahresbeginn - stufen sie als schlecht ein. Gleichzeitig rechnen heute mehr Industriebetriebe (von 8% auf 17%) mit einer konjunkturellen Belebung in den kommenden zwölf Monaten und knapp 30% befürchten im Gegenteil dämpfende Einflüsse. Dabei sind vom Auslandsgeschäft weiterhin kaum Impulse zu erwarten: Nur 7% der Exportbetriebe rechnen mit einer positiven Exportentwicklung und fast ein Drittel geht von einem schwächeren Trend im Verlauf des Jahres aus. Die Investitionsbereitschaft bleibt gering: Knapp ein Fünftel plant höhere Ausgaben in den nächsten zwölf Monaten – hauptsächlich zur Ersatzbeschaffung – und ein Drittel ganz im Gegenteil Budgetkürzungen. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt angespannt: Lediglich 6% der Industriebetriebe planen Neueinstellungen und 24% planen einen Abbau von Personal in nächster Zeit.
Handel
Die Händler bewerten ihre aktuelle wirtschaftliche Situation überwiegend als schwach: Nur 19% (Jahresanfang: 14%) bezeichnen ihre gegenwärtige Situation als gut und inzwischen 51% (36%) als schlecht. Die geschäftlichen Perspektiven für die nächsten zwölf Monate haben sich weiter eingetrübt: Nur 5% hoffen auf eine konjunkturelle Erholung und 46% rechnen mit einer negativen Entwicklung. Im Zuge dessen fallen die Investitionsplanungen weiterhin restriktiv aus: Lediglich bei einem Viertel der Einzel- und Großhändler sind höhere Ausgaben – hauptsächlich zur Ersatzbeschaffung oder zu Rationalisierungszwecken – geplant und 45% sprechen von einer Etatkürzung. Diese Absichten bleiben nicht ohne Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt: Mit einem Anteil von 7% denken nur sehr wenige Betriebe derzeit über die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze nach und ein Drittel kommt wohl um eine Verringerung der Beschäftigtenzahl nicht umhin.
Dienstleistungen
Die aktuelle Lage wird weiterhin überwiegend als befriedigend bewertet, wie 58% der Betriebe melden. Jeweils ein Fünftel stuft seine aktuelle geschäftliche Situation als gut bzw. schwach ein. Gleichzeitig gehen 56% der Dienstleister von einer Fortsetzung des derzeitigen Trends und knapp ein Viertel hält eine schwächere Konjunkturentwicklung im Verlauf des Jahres für wahrscheinlich. Die Investitionsneigung bleibt verhalten: Jeder fünfte Betrieb spricht von höheren Ausgaben in den nächsten zwölf Monaten und 25% wollen hingegen ihr Investitionsvolumen verringern. Der Arbeitsmarkt stabilisiert sich: Demnach planen heute 14%, zusätzliche Stellen zu schaffen, und ebenso viele denken über eine Reduzierung ihrer Belegschaft nach.
Gastgewerbe
Mit einem Anteil von 46% spricht die Mehrzahl der Betriebe aus Hotellerie und Gastronomie gegenwärtig von einer befriedigenden geschäftlichen Situation und ein Fünftel bezeichnet sie als erfreulich. Trotz der anstehenden Sommersaison werden die geschäftlichen Aussichten pessimistisch bewertet: Fünf von zehn gastgewerblichen Betrieben rechnen mit einer konstanten Geschäftsentwicklung in den nächsten Monaten und rund ein Drittel befürchtet einen Einbruch. Die Investitionstätigkeit bleibt weiter gedrosselt: Mit 54% plant die Mehrheit der Betriebe, weniger als bisher zu investieren und mit 15% denken nur wenige über eine Ausweitung ihres Investitionsvolumens nach. Die Zahl der Beschäftigten wird sich weiter rückläufig entwickeln: Unverändert 3% der Betriebe planen Neueinstellungen und bei 35% stehen in den kommenden Monaten hingegen Entlassungen an.