Innovation, Umwelt und Existenzgründung

Checkliste für den Betriebsübergeber

Für die meisten Unternehmer ist es schwer, das Lebenswerk aus der Hand zu geben. Dennoch sollten Sie sich Gedanken über den Fortbestand des Unternehmens machen. Zu einer gut vorbereiteten Unternehmensnachfolge gehören vor allem:
  • die Nachfolgersuche
  • Einarbeitung des Übernehmers
  • Ermittlung des Unternehmenswertes
  • Vereinbarung der Zahlungsmodalitäten
  • Altersvorsorgeregelung
Neben einer geplanten Übergabe kann auch eine unerwartete oder ungeplante Unternehmensnachfolge eintreten. Dies entsteht bspw. durch Scheidung, Streitigkeiten unter den Inhabern, Krankheit oder dem Entschluss des Unternehmers aufzuhören. Gerade bei plötzlichen Veränderungen auf Grund eines Unfalls oder Todesfalls muss eine kurzfristige Entscheidung über den Fortbestand des Unternehmens getroffen werden. Voraussetzung für einen reibungslosen Ablauf sind eine entsprechende Notfallplanung des Inhabers.
Nachfolgersuche
Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger ist die schwierigste, aber dennoch die wichtigste Aufgabe im Rahmen der Unternehmensübergabe. Oftmals erfolgt die Unternehmensnachfolge in der eigenen Familie. Doch was ist, wenn diese Möglichkeit ausscheidet? Wie findet man einen Nachfolger? Eine Variante ist die Suche über die bundesweite Unternehmensnachfolgebörse "nexxt-change". Diese Plattform ermöglicht es Ihnen, bundesweit potenzielle Interessenten zu finden. Unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie sowie der KfW Bank betreuen IHK's und andere Regionalpartner deutschlandweit diese Börse.
Sobald ein externer Interessent gefunden wurde, sollten Sie zeitnah ermitteln, ob dieser zum Betrieb passt und die nötigen Voraussetzungen mitbringt. Folgende Kriterien gilt es zu prüfen:
  • Warum interessiert sich der Nachfolger für das Unternehmen?
  • Welche fachlichen und kaufmännischen Qualifikationen werden mitgebracht?
  • Sind Führungserfahrungen vorhanden?
  • Besitzt der Nachfolger Sozialkompetenz?
  • Welche Neuerungen lassen das Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben?
  • Bisheriger beruflicher Werdegang des Interessenten?
  • Bringt er eine ausreichende finanzielle Leistungsfähigkeit mit?
  • Empfinden Sie Sympathie gegenüber dem Nachfolger?
Nach Beantwortung dieser Fragen sollte geklärt sein, ob der Interessent ein geeigneter Nachfolger für das Unternehmen ist. Ziehen Sie bei der Beurteilung auch eine Person Ihres Vertrauens oder einen Berater heran, um eine objektive Entscheidung zu treffen.
Zahlungsmodalitäten
Die Gestaltung der Zahlungsmodalitäten ist vielfältig. Sie können eine
  • Einmal-,
  • Raten- oder
  • Rentenzahlung
vereinbaren. Beim Verkauf gegen Einmalzahlung zahlt der Käufer die Kaufsumme in einem Betrag. Vorteil: Sie können die Summe sofort in ein neues Vorhaben investieren oder diese für Ihre Altersvorsorge nutzen. Allerdings sollte die Liquidität des Unternehmens gesichert bleiben.
Eine Raten- oder Rentenzahlung birgt gewisse Risiken. Schließlich sind Sie abhängig vom unternehmerischen Geschick des Nachfolgers. Daher ist es ratsam, die Zahlungsvereinbarung entsprechend abzusichern, bspw. durch Grundstücke, Gebäude, einem Eigentumsvorbehalt oder einer Bankbürgschaft über einen Teil der künftigen Raten-/Rentenzahlung.
Bei einer Ratenvereinbarung besteht die Möglichkeit einen Zinsanteil hinzuzurechnen. Die Aufnahme einer Wertsicherungsklausel im Kaufvertrag sollte zwingend erfolgen, um die Raten an die Lebenshaltungskosten anzupassen. Eine Rentenzahlung erfolgt in gleichen Zeitabständen und in gleicher Höhe.
Die unerwartete oder ungeplante Unternehmensnachfolge 
Keiner ist vor Krankheit oder Unfall geschützt. Daher sollten Sie sich frühzeitig ein Notfallhandbuch zusammenstellen, damit eine reibungslose Übergabe erfolgen kann. Beachten Sie bitte, dass die Unterlagen regelmäßig auf Aktualität überprüft werden müssen.
Rechtliches
  • Testament oder sonstige Erbregelungen
  • Ehevertrag
  • Gesellschaftsvertrag
Unternehmen
  • Zusammenstellung aller vorhandener Versicherungen inkl. Ansprechpartner und Meldepflichten
  • Vollmachten (Patientenverfügung, Betreuungsverfügung, Handlungsvollmacht, Generalvollmacht)
  • Vermögensaufstellung mit allen Bankkonten und Zugangsdaten
  • Lieferanten-, Kundenkontakte
  • Vertretungsregelung
  • EDV-Passwörter
  • Schlüsselverzeichnis
  • zu benachrichtigende Personen oder Institutionen
Finanzielles
  • Altersversorgung
  • Lebensversicherung
  • Absicherung der Familie
Persönliches
  • Vorsorgevollmacht
Ihre Ansprechpartner in den IHK-Starterzentren Pfalz sind:
  • Steffen Blaga
    IHK-Starterzentrum Ludwigshafen-Vorderpfalz
    Tel. 0621 5904-2100, steffen.blaga@pfalz.ihk24.de
    für die Städte Frankenthal, Ludwigshafen, Neustadt/Weinstraße, Speyer, den Landkreisen Bad Dürkheim und Rhein-Pfalz-Kreis
  • Martin Holaus
    IHK-Starterzentrum Ludwigshafen-Vorderpfalz
    Tel. 0621 5904-2110, martin.holaus@pfalz.ihk24.de
    für die Städte Frankenthal, Ludwigshafen, Neustadt/Weinstraße, Speyer, den Landkreisen Bad Dürkheim und Rhein-Pfalz-Kreis
  • Veronika Pommer
    IHK-Starterzentrum Kaiserslautern-Nordwestpfalz
    Tel. 0631 41448-2700, veronika.pommer@pfalz.ihk24.de
    für die Stadt Kaiserslautern und die Landkreise Donnersberg, Kaiserslautern und Kusel
  • N.N.
    IHK-Starterzentrum Landau-Südpfalz
    Tel. 06341 971-2511,
    für die Stadt Landau, die Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße
  • Jonas Klein
    IHK-Starterzentrum Pirmasens-Südwestpfalz
    Tel. 06331 523-2611, jonas.klein@pfalz.ihk24.de
    für die Städte Pirmasens, Zweibrücken und den Landkreis Südwestpfalz