Schutz gegen Industriespionage
Wirtschaftsspionage ist kein neues Thema, die Gefahren sind seit Jahrzehnten bekannt. Gerade das Know-how deutscher Unternehmen steht seit jeher im Visier von Wirtschafts- und Industriespionen. Schließlich ist Deutschland ein Hochtechnologiestandort mit Unternehmen, die in vielen Branchen auf dem Weltmarkt führend sind.
Daher ist das Thema Datensicherheit für zahlreiche Unternehmen essentiell. Es gibt längst technische Möglichkeiten, um sich Betriebsgeheimnisse leicht zu beschaffen. Per Internet oder durch angezapfte Mobilfunknetze können Datenspione die Geheimnisse von Unternehmen ausspionieren. Betroffen sind dabei nicht nur große Unternehmen, sondern gerade auch kleine Betriebe und Mittelständler. Bei regelmäßig stattfindenden Umfragen geben Unternehmen an, bereits durch Spionage geschädigt worden zu sein.
In der Praxis lässt sich selten unterscheiden, ob hinter den Ausspähungsbemühungen ein Konkurrenzunternehmen oder gar ein fremder Staat steht. Dies ist jedoch dem Verfassungsschutz durchaus möglich, weil er im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten Hinweise vertraulich behandeln und der Wirtschaft Hilfe anbieten kann. Jedes Unternehmen in Rheinland-Pfalz sollte sich daher an den Verfassungsschutz wenden, wenn es sich aufgrund seiner innovativen Produktpalette oder seines schützenwerten Wissens als ein potentielles Opfer von Spionage sieht und Beratung über vorbeugende Maßnahmen benötigt. Vielen sind die Gefahren nicht bekannt, die beispielsweise bei einem Markteintritt in China und Russland drohen, die nach Angaben des Verfassungsschutzes zu den derzeit aktivsten Staaten in der Wirtschaftsspionage gehören.
Das rheinland-pfälzische Innenministerium hat zehn Tipps und Hinweise zusammengestellt, die Unternehmen unbedingt beachten sollten, um sich gegen Wirtschafts- und Industriespionage zu wappnen:
- Nicht warten, bis der Spionagefall eingetreten ist.
- Aktuelle Informationen bei kompetenten Partnern einholen.
- Informationsschutz als wichtigen Bestandteil der Firmenstrategie verankern.
- Informationsschutz als strategischen Erfolgsfaktor betrachten
- Sicherheitsstandards regelmäßig analysieren.
- Ganzheitliches Sicherheitskonzept einrichten und permanent fortschreiben.
- Schutzmaßnahmen auf den Kernbestand zukunftssichernder Informationen konzentrieren.
- Einhaltung und Erfolg der Sicherheitsvorkehrungen kontrollieren, Sicherheitsverstöße sanktionieren – Führungskräfte haben Vorbildfunktion.
- Frühwarnsystem zur Erkennung von Know-how-Verlusten installieren.
- Auffälligkeiten und konkrete Hinweise konsequent verfolgen, professionelle Hilfe in Anspruch nehmen