Langanhaltende, großflächige Stromausfälle
Großflächige, langanhaltende Stromausfälle hat es in Deutschland bisher nicht gegeben. Würde es allerdings dazu kommen, wären diese in allen Lebensbereichen spürbar. Kommunikation, Gesundheitsversorgung, Mobilität, Abwasser- und Lebensmittelversorgung – all diese Bereiche wären eingeschränkt, gestört oder würden ausfallen. Das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag hat sich mit dem Szenario eines mehrere Wochen andauernden, großflächigen Stromausfalls beschäftigt und die Folgen für die Gesellschaft dargelegt. Die Betroffenheit aller KRITIS-Sektoren verstärkt sich umso mehr, als die Abhängigkeit dieser von der Stromversorgung zunimmt.
Eine einzelne, spezialisierte Behörde, die sich mit der Notfallplanung für Stromausfallszenarien befasst, gibt es in Deutschland nicht. Staatliche Akteure in Bund, Ländern und Kommunen setzen jeweils in eigener Zuständigkeit Maßnahmen um. Gleiches gilt für die Betreiber Kritischer Infrastrukturen. Bei der Notfallplanung für Stromausfallszenarien geht es vor allem darum, Rückfallebenen und Redundanzen zu schaffen. Sie sollen immer dann greifen, wenn die übergeordnete Stromversorgung durch die Übertragungsnetzbetreiber unterbrochen ist. Die Bildung von Inselnetzen auf der Ebene der Stadtwerke gehört ebenso dazu wie die Planung der Verteilung von Notstromaggregaten auf kommunaler Ebene. Zwar bietet das staatliche Hilfsleistungssystem in solchen Situation Unterstützung, ist aber nicht immer sofort zur Stelle.
Deshalb hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe einen Leitfaden dazu erarbeitet, wie Einrichtungen ihren Energiebedarf ermitteln und ein Notstromversorgung aufbauen und sicherstellen können. Eine systematische Risikoanalyse bietet einen Einstieg in strukturierte Planungen für ein effizientes Krisenmanagement. Zunächst stellt sich die Frage, welche Einrichtungen, Infrastrukturen und Prozesse brauchen besonderen Schutz, damit das Unternehmen arbeitsfähig bleibt? Führen sie danach eine Gefährdungsanalyse durch und leiten daraus Maßnahmen ab. Bei der Erstellung eines Notfallplans sollte genau festgelegt werden, was konkret wo, wie und von wem getan werden muss, wenn der Katastrophenfall eintritt. Ergänzen Sie den Plan zusätzlich mit einer Übersicht wichtiger Telefonnummer und Ansprechpartner.