Nationale Bioökonomiestrategie

Mit der neuen nationalen Bioökonomiestrategie legt die Bundesregierung die Leitlinien und Ziele ihrer zukünftigen Bioökonomiepolitik fest. Die Strategie ist darauf ausgelegt, eine nachhaltige Entwicklung maßgeblich zu unterstützen. Einen entscheidenden Rahmen setzen die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, auf die die Bundesregierung mit der nationalen Bioökonomiestrategie eingeht. Zwei übergeordnete Leitlinien flankieren die Ziele und Maßnahmen der Bioökonomiestrategie.
Die erste Leitlinie verweist auf biologisches Wissen und fortschrittliche Technologien als Pfeiler eines nachhaltigen Wirtschaftssystems. Neuartige, biobasierte Produktionssysteme können zum Beispiel maßgeschneiderte Inhaltsstoffe für die Industrie liefern. Optimierte Mikroorganismen oder einzelne Bestandteile von ihnen wie Enzyme liefern neue Rohstoffe und Produkte. Die Bioökonomieforschung ist darauf ausgelegt, dieses Wissen stärker in die Anwendung zu bringen.
Die zweite Leitlinie bezieht sich auf die Rohstoffbasis der Wirtschaft, die durch biogene Ressourcen nachhaltig ausgerichtet werden soll. Im Fokus steht Biomasse als nachwachsender Rohstoff. Sie kann beispielsweise aus Pflanzen, Mikroorganismen, Algen oder Pilzen entstehen. Heute rücken zudem verstärkt biobasierte Rest- und Abfallstoffe in den Fokus. Die nachhaltige Erzeugung und eine effiziente, kreislauforientierte Nutzung biogener Rohstoffe sind unabdingbar. Bedeutend ist dabei auch, die Fruchtbarkeit des Bodens und die Artenvielfalt zu erhalten sowie den Umwelt mitsamt den Gewässern nicht zu belasten. Biogene Ressourcen können weit mehr als nur fossile Rohstoffe ersetzen. Mit ihrer Hilfe entstehen völlig neuartige Produkte wie zum Beispiel neue Verbundwerkstoffe für den Haus- oder Karosseriebau oder optimierte Nutzpflanzen, die robust und ertragreich sind.
Insgesamt adressiert die Bioökonomiestrategie der Bundesregierung ein breites Spektrum an Zielen auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen und in allen wirtschaftlichen Sektoren. Die sechs Hauptziele sind:
  1. Bioökonomische Lösungen für die Nachhaltigkeitsagenda entwickeln.
  2. Potenziale der Bioökonomie innerhalb ökologischer Grenzen erkennen und erschließen.
  3. Biologisches Wissen erweitern und anwenden.
  4. Ressourcenbasis der Wirtschaft nachhaltig ausrichten.
  5. Deutschland zu einem führenden Innovationsstandort der Bioökonomie ausbauen.
  6. Gesellschaft einbinden, nationale und internationale Kooperationen intensivieren.
Forschung ist dabei der Schlüssel, um die Potentiale der Bioökonomie zu erkennen und zu erschließen. Schwerpunkte der künftigen nationalen Forschungsförderung werden in den Bausteinen Biologisches Wissen als Schlüssel zur Bioökonomie, konvergierende Technologien und disziplinübergreifende Zusammenarbeit sowie Grenzen und Potentiale für den Transfer in die Anwendung liegen.