Bioökonomie
Für eine lebenswerte Zukunft sind Innovationen notwendig, die Umweltschutz mit wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interessen in Einklang bringen. Innovationen aus der Bioökonomie vereinen biologisches Wissen mit technischen Lösungen und nutzen die natürlichen Eigenschaften biogener Rohstoffe. Diese sind erneuerbar, kreislauf- und anpassungsfähig. Die Bioökonomie birgt das Potential, neuartige Produkte und Verfahren hervorzubringen, die gleichzeitig Ressourcen schonen und Wohlstand schaffen. Nach der Definition der Bundesregierung umfasst die Bioökonomie die Erzeugung, Erschließung und Nutzung biologischer Ressourcen, Prozesse und Systeme, um Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in allen wirtschaftlichen Sektoren für ein zukunftsfähiges Wirtschaftssystem bereitzustellen. Der Übergang zu einer biobasierten Wirtschaft bedeutet einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel.
Zur Bioökonomie zählen alle Branchen, die biologische Ressourcen produzieren, bearbeiten und verarbeiten oder in irgendeiner Form nutzen. Vielfach lassen sich heute mit nachwachsenden Rohstoffen und Mikroorganismen bereits Erdöl & Co. ersetzen. Beispiele gibt es bereits aus allen Bereichen des Alltags:
- Sport und Freizeit: Fahrradrahmen aus Holz, Taschen aus Ananas-, Fisch- oder Tabakleder
- Wohnen und Haushalt: Waschmittel aus Enzymen, Möbel aus Pappe
- Ernährung und Gesundheit: Öl aus Algen, Plastiktüten aus Brotresten
- Mode und Lifestyle: Kleidung aus Sojafasern, Kaffeesatz oder Milchresten
- Arbeit und Werkstatt: Farben aus Lebensmittelabfällen, Fahrzeugteile aus Bioplastik.
Biogene Reststoffe sind so keine Abfälle mehr, sondern werden zu Rohstoffen. Bioökonomische Innovationen vereinen biologisches Wissen mit technologischen Lösungen und nutzen die natürlichen Eigenschaften biogener Rohstoffe: Kreislauffähigkeit, Erneuerbarkeit und Anpassungsfähigkeit.
Eine neue Fördermaßnahme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unterstützt innovative Vorhaben im Bereich der nachhaltigen biobasierten Wirtschaft mit Zuschüssen. Ziel des Programmes ist es, den Technologietransfer in die praktische Anwendung zu erleichtern und den Unternehmen Zukunftsperspektiven aufzuzeigen. Die geförderten Projekte müssen der vorwettbewerblichen Entwicklung oder der angewandten Forschung zuzuordnen sein. Als mögliche Anwendungsfelder werden genannt:
- Etablierung ressourcenschonender und biologischer Prozesse in der chemischen oder verarbeitenden Industrie
- Neue Bioraffineriekonzepte für Biotreibstoffe und hochveredelte Feinchemikalien
- Biobasierte Methoden für den Umweltschutz und biologische Recyclingverfahren
- Nachhaltige Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln
- Erzeugung und Bereitstellung biogener Rohstoffe
- Pflanzenentwicklung und -züchtung sowie nachhaltige Pflanzengesundheit.
Die Förderquote wird individuell für jedes Projekt und jeden Projektpartner bemessen.