Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie
Mit der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie werden die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, die sogenannte „Agenda 2030“, in eine nationale Strategie überführt. Eine nationale Nachhaltigkeitsstrategie wird in Deutschland seit 2002 erstellt und in regelmäßigen Abständen fortgeschrieben bzw. aktualisiert.
Deutschland beteiligt sich an der „High-Level Support Group“, deren Mitglieder sich verpflichtet haben, beispielhaft zu einer raschen und ambitionierten Umsetzung der Agenda 2030 beizutragen. Bis 2050 will Deutschland seine Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um 80 bis 95 Prozent mindern. Bereits erarbeitet wurden im Jahr 2010 das Energiekonzept der Bundesregierung, im Jahr 2014 die Forschungsagenda Green Economy und die Nationale Politikstrategie Bioökonomie sowie im Jahre 2016 die Fortschreibung des Deutschen Ressourceneffizienzprogrammes.
Zur Erfolgskontrolle wurden in der Neuauflage 2016 63 Indikatoren verabschiedet, die 2018 durch das Bundeskabinett auf 66 erweitert wurden. Die überarbeitete Nachhaltigkeitsstrategie nennt sechs Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung:
- Nachhaltige Entwicklung als Leitprinzip konsequent überall anwenden
- Global Verantwortung wahrnehmen
- Natürliche Lebensgrundlagen stärken
- Nachhaltiges Wirtschaften stärken
- Sozialen Zusammenhalt in einer offenen Gesellschaft wahren und verbessern
- Bildung, Wissenschaft und Innovationen als Treiber einer nachhaltigen Entwicklung nutzen.
Mit der Berichterstattung über die Entwicklung der Indikatoren wurde das Statistische Bundesamt beauftragt. Es gibt im zweijährigen Rhythmus den Indikatorenbericht zur nachhaltigen Entwicklung in Deutschland heraus. Alle vier Jahre ist ein Großteil dieses Berichtes auch Bestandteil des nationalen Fortschrittsberichts.
Im Koalitionsvertrag vom März 2018 haben sich CDU, CSU und SPD zur Umsetzung der 17 globalen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen bekannt – im März 2021 wurde deren Weiterentwicklung beschlossen. Die 17 Ziele der 193 Mitgliedsstaaten für eine nachhaltige Entwicklung lauten:
- Keine Armut
- Kein Hunger
- Gesundheit und Wohlergehen
- Hochwertige Bildung
- Geschlechtergerechtigkeit
- Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
- Bezahlbare und saubere Energie
- Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
- Industrie, Innovation und Infrastruktur
- Weniger Ungleichheiten
- Nachhaltige Städte und Gemeinden
- Nachhaltige/r Konsum und Produktion
- Maßnahmen zum Klimaschutz
- Leben unter Wasser
- Leben an Land
- Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
- Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Leitlinien der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie sind Generationengerechtigkeit, Lebensqualität, sozialer Zusammenhalt und internationale Verantwortung. Zu diesen Leitlinien wurden mittel- und langfristige Vorgaben festgelegt. Die Strategie sowie einzelne Maßnahmen werden fortlaufend weiterentwickelt. Sie ist Grundlage für politische Reformen wie auch für ein verändertes Verhalten von Unternehmen und Verbrauchern. Es geht um übergreifende Verantwortung für eine ökonomisch, ökologisch und sozial tragfähige Entwicklung für alle Generationen.