Waste2Value

Die Wirtschaft der Zukunft reduziert fossile und umweltbelastende Verfahren aufgrund der globalen Herausforderungen des Klimawandels und der Ressourcenverknappung. Sie nutzt biobasierte Rohstoffe und Kreislaufwirtschaft, um ressourcenschonend und energieeffizient zu produzieren. Dienstleistungen und Produkte werden nach bioökonomischen und sozial-ökologischen Kriterien beurteilt. In dieser bioökonomischen Transformation stecken große Potentiale für Innovationen sowie bioinspirierte Produkte und Dienstleistungen, die insbesondere strukturschwachen Regionen neue Möglichkeiten bieten, wirtschaftliche Vorteile zu erschließen.
Mit dem Projekt Waste to Value (W2V) soll die Grundlage gelegt werden, die Westpfalz zu einer der Vorreiterregionen im Bereich des biotechnologischen Recyclings zu machen. Das Besondere an Waste2Value ist die Verbindung traditioneller, aus Schuh- und Textilindustrie stammender Kompetenzen in Bereichen wie Kleb- und Kunststoffe mit der industriellen Biotechnologie, welche in den letzten Jahren an verschiedenen Forschungseinrichtungen der Region etabliert wurde.
Auf dieser Basis sollen „vom Bioabfall zum Biokunststoff“ Prozesse entwickelt und in Demonstratoren validiert werden, welche
  • Organische Reststoffe in Plattformchemikalien für Kunst-, Kleb- und Verbundwerkstoffe umwandeln (Green Building Blocks, Precursor; Innovationspfad 1),
  • Aus Reststoffen wertvolle Extraktstoffe für Nahrungsmittel und Kosmetik gewinnen (Innovationspfad 2),
  • Biobasierte Kunst- und Verbundwerkstoffe herstellen und optimieren (Innovationspfad 3) sowie
  • Smarte Kunst- und Verbundwerkstoffe unter stofflicher und energetischer Nutzung in Ausgangsprodukte für die erneute Herstellung hochwertiger Produkte – idealerweise wieder Kunst- und Klebstoffe – recyceln (Innovationspfad 4).
Die dabei unweigerlich entstehenden Nebenprodukte werden optimal stofflich und energetisch verwertet, insbesondere durch Umwandlung in chemische Energieträger wie z.B. Methan, Methanol oder Butanol sowie in Biomasse.
Ziel des Projektes ist es daher, die bioökonomischen und sozial-ökologischen Potentiale der Westpfalz und benachbarter Regionen zu vernetzen, um über mikrobielle Konversion bioinspirierte und nachhaltige Wertschöpfungskreisläufe in Start-Ups, Unternehmen und Industrie zu implementieren und sie dadurch zu stärken. Zusammen mit der Hochschule Kaiserslautern und dem PFI Pirmasens hat sich die ZukunftsRegion Westpfalz im Rahmen des BMBF-Förderprogramms „Wir! – Wandel durch Innovation in der Region“ erfolgreich um eine Projektförderung beworben. Zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen aus der Region konnten bereits in den Entwicklungsprozess einbezogen werden und sorgen u.a. für biogene Rest- und Abfallstoffe, kümmern sich um deren Aufbereitung, verarbeiten sie zum Endprodukt und sorgen fürs Recycling.