Infrastruktur und Digitale Wirtschaft

IHK-Konjunkturberichte

Zur kurzfristigen Ermittlung von konjunkturellen Trends führt die IHK Pfalz dreimal jährlich eine Umfrage über Lage und Erwartungen der pfälzischen Wirtschaft durch. Neben einem eigenen Pfalz-Konjunkturbericht zum Jahresbeginn, im Frühsommer und im Herbst, gehen die Ergebnisse dieser Umfragen in den Konjunkturbericht der Arbeitsgemeinschaft der rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern, in das Herbstgutachten des Sachverständigenrates und in die Konjunkturberichte des Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) ein. In die Umfrage werden regelmäßig rund 1.400 pfälzische Firmen aus den Bereichen Industrie, Einzel- und Großhandel, Gastgewerbe sowie aus dem Dienstleistungssektor einbezogen. Den Bericht finden Sie als pdf-Dokument unter weitere Infformationen.
Die aktuellen Ergebnisse zusammengefasst:

Allgemeine Wirtschaftslage im Frühsommer 2023

Im Schritttempo vorran

Die Wirtschaft in der Pfalz fährt weiterhin auf Sicht. Zwar zeigen sich die Unternehmen widerstandsfähiger als von Experten vorhergesagt und konnten in den vergangenen Monaten ein Abrutschen in die Rezession vermeiden, jedoch kann von einer breiten Aufbruchstimmung oder gar Aufholjagd keine Rede sein. Nach Anzeichen einer wirtschaftlichen Belebung sucht man im Frühsommer 2023 vergeblich. Lage und Stimmung sind mau. Kurzum: Die Wirtschaft tritt auf der Stelle.
Diesen Trend unterstreicht auch der aktuelle Verlauf des Klimaindexes, der im Frühsommer 2023 immer noch nicht den Sprung über die symbolische Hürde von 100 Punkten schafft. Er steigt nur ganz zaghaft von 93 auf 94 Punkte und verharrt somit weiterhin unterhalb der Wachstumsgrenze. Ein Blick auf die einzelnen Branchen zeigt, dass lediglich das Barometer im Gastgewerbe derzeit Zuversicht verbreitet. Der Index reißt mit 122 Punkten knapp die Marke im Herbst 2019 vor dem Aufflammen der Corona-Pandemie. Dagegen signalisiert das Barometer in der Industrie mit genau 100 Punkten keinen echten Stimmungsumschwung, ebenso wenig wie die Indexwerte bei den Dienstleistern und den Händlern, deren Gemütslage mit 90 und 81 Punkten weiterhin überwiegend mutlos bleibt.
Dass es der Wirtschaft weiterhin an Elan mangelt, verwundert nicht. Zwar ist es den Unternehmen größtenteils gelungen, sich allmählich aus dem Krisenmodus zu befreien; sie sehen sich allerdings - unverändert - mit gravierenden strukturellen Herausforderungen konfrontiert. Insbesondere die Themen Fachkräftemangel und Arbeitskosten aber auch durch die Zinssteigerungen erschwerten Finanzierungsbedingungen gewinnen deutlich an Dringlichkeit. Sie lösen in ihrer Bedeutung nach und nach die bisher krisengetriebenen Themen Corona-Pandemie, Ukrainekrieg und den Preisschock bei der Energie ab.
Die aktuellen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und das unverändert schwierige außenwirtschaftliche und -politische Umfeld verhindern den notwendigen Schwung, um auf den Wachstumspfad zurückzukehren. Dazu bedarf es auch seitens der Politik mehr unternehmensfreundliche Weichen für einen zukunftsgerichteten Aufbruch. Nur so ließe sich die hartnäckige Seitwärtsbewegung überwinden. Ansonsten kann die Konjunktur nicht wirklich Fahrt aufnehmen und wird auch im weiteren Verlauf des Jahres kraftlos vor sich hin dümpeln.

Legende: I = Jahresbeginn, II = Frühsommer, III = Herbst
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Weitere Konjunkturberichte

Zusätzlich veröffentlichen die vier Industrie- und Handelskammern in Rheinland-Pfalz einen gemeinsamen konjunkturelle Einchätzung für das Land Rheinland-Pfalz. Darüber hinaus  veröffentlichen die Industrie- und Handelskammern in der Metropolregion Rhein-Neckar einmal jährlich und zwar zum Jahresbeginn einen gemeinsamen Konjunkturbericht. Konjunkturberichte des DIHK zur bundesweiten Konjunkturentwicklung gibt es dreimal jährlich.

Ältere Konjunkturberichte können Sie anfordern über thomas.schmitz@pfalz.ihk24.de.
Stand: Mai 2023