Antworten Kreis Südwestpfalz
Am 9. Juni 2024 wird gewählt. Sie können mit Ihrer Stimme beeinflussen, wer in Zukunft die Entscheider vor Ort sein werden: In den Gemeinderäten und Kreistagen, in den Positionen der ehrenamtlichen Bürgermeister sowie im Bezirkstag. Doch welche Fraktionen stehen eigentlich für wirtschaftliche Belange ein? Wie will die Politik die großen Herausforderungen unserer Zeit angehen? Wir haben bei den Fraktionen in den kreisfreien Städten und Landkreisen nachgefragt, damit Sie bei der diesjährigen Kommunalwahl das richtige Kreuz setzen können.
Befragt wurden alle Fraktionen (ab zwei Mitgliedern), die aktuell innerhalb der Pfalz in den Stadträten und Kreistagen sitzen. Dafür haben wir per Post und E-Mail jeweils drei Fragen an die Fraktionen gesendet, die sie uns schriftlich beantworten konnten. Hier finden Sie alle Antworten, die wir bis zum jetzigen Zeitpunkt erhalten haben, sowie unsere IHK-Position zum Vergleich.
Befragt wurden alle Fraktionen (ab zwei Mitgliedern), die aktuell innerhalb der Pfalz in den Stadträten und Kreistagen sitzen. Dafür haben wir per Post und E-Mail jeweils drei Fragen an die Fraktionen gesendet, die sie uns schriftlich beantworten konnten. Hier finden Sie alle Antworten, die wir bis zum jetzigen Zeitpunkt erhalten haben, sowie unsere IHK-Position zum Vergleich.
Frage 1 im Kreis Südwestpfalz
Langzeitprojekt B10: Aufbruch und Chance für die Region oder überholtes Vorhaben, das gestoppt werden muss?
- CDU Kreis Südwestpfalz
Die CDU im Kreis Südwestpfalz steht uneingeschränkt hinter dem durchgängig 4-streifigen Ausbau der B 10 zwischen Pirmasens und Landau. Der Ausbau ist von äußerster Wichtigkeit für die Wirtschaft in unserer Region, er bietet eine Chance für unsere Gewerbe- und Industriebetriebe sowie den Tourismus. Aber auch für die Berufspendler und den Individualverkehr ist der Ausbau von höchster Wichtigkeit. Nicht zu vergessen ist die Verkehrssicherheit, die mit dem 4-streifigen Ausbau der B 10 wesentlich verbessert wird. Die Unfallzahlen zeigen, dass in den nicht ausgebauten Bereichen wesentlich mehr schwere Unfälle passieren, die durch einen Ausbau in der Zukunft wesentlich reduziert werden können. Die Verkehrszahlen an den Messstellen sprechen eine eindeutige Sprache: Die B 10 muss schnellstmöglich 4-streifig ausgebaut werden.
- SPD Kreis Südwestpfalz
Wir bekennen uns als SPD-Kreistagsfraktion nachdrücklich zu einem durchgängigen vierstreifigen Ausbau der B10. Dabei haben wir stets verdeutlicht, dass es um einen zügigen und klugen Ausbau geht, beim dem auch die Schonung von Natur und Umwelt zu beachten ist. Der Ausbau der B 10 ist ein wichtiges Infrastrukturprojekt für die ganze südliche Pfalz. Gerade unsere Region braucht eine moderne und dem Verkehrsaufkommen angemessene Infrastruktur. Es wäre aus unserer Sicht wünschenswert, dass die Planungen für den weiteren Ausbau deutlich an Fahrt aufnehmen würden. Mehr Verkehrssicherheit auf der ganzen Strecke, speziell an der Felsnase, und mehr Lärmschutz für die Anwohner in Wilgartswiesen sind äußerst zeitgemäße verkehrspolitische Ziele. Wir begrüßen es, dass an diesen wichtigen Zielen mit Nachdruck gearbeitet wird und auch in Zeiten leerer Kassen auch weiterhin die für den erforderlichen Ausbau notwendigen Finanzmittel durch den Bund bereitgestellt werden.
- FWG Kreis Südwestpfalz
Die B10 ist die Lebensader der Südwestpfalz – leider eine Lebensader, die seit Jahrzehnten am Tropf hängt.Das Langzeitprojekt B10 bietet aktueller denn je die einzige Chance, die Region Pirmasens/Südwestpfalz als Standort für die Wirtschaft attraktiv zu machen.In den letzten Jahren wurde in der Region mit Erfolg intensiv in den Ausbau digitaler Autobahnen investiert. Gepaart mit vorhandenen Gewerbeflächen (z.B. Gewerbegebiet Wilgartswiesen) ist es der Wirtschaftsförderung von Stadt/Landkreis gelungen, sich als attraktive Region zu präsentieren, sodass sich renommierte Unternehmen hier ansiedeln.Allerdings wird dieser Trend absehbar verpuffen und sich möglicherweise ins Gegenteil verkehren, sollte der Ausbau der B10 und somit der lückenlose Anschluss an das Fernstraßennetz nicht schnellstmöglich realisiert werden. Eine Umsetzung des im Verkehrswegeplan des Bundes seit Jahren vorgesehenen Vorhabens wird leider immer wieder untergraben.Dabei erreicht ausnahmslos eine gut ausgebaute Infrastruktur eine eigenständige Dynamik. Die Ansiedlung von Unternehmen generiert Arbeitsplätze und Gewerbesteuereinnahmen. Die ländlich ausgeprägten Dörfer trotzen dem demografischen Wandel und werden für Ansiedlungen interessant.Im Kontext ist eine belastbare und gut ausgebaute Infrastruktur für den Wirtschaftszweig Tourismus in der Region von elementarer und grundsätzlicher Bedeutung.Zudem ist der B10-Ausbau für die politisch propagierte Gerechtigkeit der Lebensqualität im ländlichen Raum unverzichtbar. Ein Stopp des Ausbaus der B10 bedeutet unwiederbringlich das Abhängen der gesamten Region und der Bevölkerung hinsichtlich Daseinsvorsorge, Lebensqualität und Wohlstand.
- AfD Kreis Südwestpfalz
Die AfD-Kreistagsfraktion steht voll und ganz hinter der Ausbauforderung der B10.Der Ausbau ist schon seit Jahren überfällig. Allein schon aus Sicherheitsgründen. Unsere Region braucht dringend eine Anbindung an die Rheinschiene.Im Übrigen fordern wir den vierspurigen Ausbau der A62 und den Lückenschluss der A8.
- Bündnis 90 / Die Grünen Kreis Südwestpfalz
Es ist noch keine Rückmeldung vom Bündnis 90 / Die Grünen bei uns eingegangen.
- FDP Kreis Südwestpfalz
Nein. Der Ausbau der B10 ist für unsere Fraktion der FDP Pirmasens ein unumgängliches Projekt. Es wird dafür sorgen, und man siehe bei Landau mit der A65, dass die Region wirtschaftliche und im Wohlstand steigen wird.
Unsere Position zu Frage 1:
Bei der IHK-Standortumfrage 2022 zeigte sich wieder: Die Anbindung an das Fernstraßennetz gehört zu den wichtigsten Standortfaktoren für die Wirtschaft [1]. Die Pfalz profitiert von guten Verkehrsanbindungen – mit Ausnahme der Region Pirmasens / Südwestpfalz. Hier ist man noch immer abgehängt.
Der Ausbau der B 10 ist eine große Chance für die gesamte Region. Eine gute Anbindung an die Metropolregion Rhein-Neckar und an die TechnologieRegion Karlsruhe sorgt für höhere Standortattraktivität für die Wirtschaft. In der Vorderpfalz sind Gewerbeflächen rar und Neuansiedlungen kaum mehr möglich. Gut erschlossene Gewerbegebiete in den Kommunen entlang der B 10 werden attraktive Unternehmen anziehen, höhere Gewerbesteuern zu mehr Wohlstand führen. In verkehrlich abgehängten Regionen wird es zunehmend schwierig, Arbeitskräfte zu locken oder zu halten. Mit dem Ausbau der B 10 kann sich dieser Trend für die Süd- und Südwestpfalz ändern. Die landschaftliche Attraktivität und die Verfügbarkeit von Wohnraum können den Ausschlag dafür geben, sich dort niederzulassen.
Die bessere Erreichbarkeit ist auch ein Standortvorteil im Tourismus. Dieser macht in der Südwestpfalz bereits heute einen erheblichen Teil der Wirtschaft aus (2,8 Millionen Tagesreisen, 691.000 Übernachtungen 2019 [2]) und wird durch den Ausbau weiterwachsen.
Auch die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse und -qualität spricht für einen Ausbau der Verkehrsanbindung. Die Menschen in der Region sind darauf angewiesen, ihre Versorgungsinfrastrukturen in Mittel- und Oberzentren erreichen zu können.
Hinsichtlich der Verkehrswende darf nicht vergessen werden, dass der Trend zu Fahrzeugen mit alternativen Antrieben boomt und der Verkehrsträger Straße künftig umweltfreundlicher sein wird. Im Jahr 2022 hatten in Rheinland-Pfalz 22 % der Pkw-Neuzulassungen einen rein batterieelektrischen, weitere 15 % einen Plug-in Hybridantrieb [3].
[1] IHK-Standortumfrage (2022): https://www.ihk.de/pfalz/infrastruktur-und-digitale-wirtschaft/zahlen-und-fakten/standortumfrage/pirmasens-5541112 (Aufruf: 12.02.2024).
[2] dwif (2022): Wirtschaftsfaktor Tourismus für die Pfalz 2019. https://www.ihk.de/pfalz/infrastruktur-und-digitale-wirtschaft/tourismus/tourismusstudie-pfalz-5594154 (Aufruf: 12.02.2024).
[3] Energieagentur Rheinland-Pfalz (o.J.): Marktentwicklung. https://www.energieagentur.rlp.de/themen/mobilitaetswende/wissenswertes/einsatzmoeglichkeiten/ (Aufruf: 12.02.2024).
[2] dwif (2022): Wirtschaftsfaktor Tourismus für die Pfalz 2019. https://www.ihk.de/pfalz/infrastruktur-und-digitale-wirtschaft/tourismus/tourismusstudie-pfalz-5594154 (Aufruf: 12.02.2024).
[3] Energieagentur Rheinland-Pfalz (o.J.): Marktentwicklung. https://www.energieagentur.rlp.de/themen/mobilitaetswende/wissenswertes/einsatzmoeglichkeiten/ (Aufruf: 12.02.2024).
Frage 2 im Kreis Südwestpfalz
Ohne Fachkräfte läuft nichts. Die duale Ausbildung stellt sicher, dass junge Menschen ihren Platz in der Arbeitswelt finden. Wie kann die Berufsorientierung in den Schulen gestärkt werden, damit junge Menschen und Unternehmen besser in Kontakt kommen?
- CDU Kreis Südwestpfalz
Die Duale Ausbildung ist eine Erfolgsgeschichte und hat in der Vergangenheit wesentlich für die Stärke der Wirtschaft in unserem Land beigetragen. Insofern ist es konsequent und folgerichtig, dass an allen weiterführenden Schulen frühzeitig Berufsorientierungsangebote auf dem Stundenplan sehen. Neben Informationen für die Schülerinnen und Schüler und ihren Eltern sind auch verpflichtende Berufspraktika sowie Orientierungstage von großer Wichtigkeit. Der Besuch einer Berufsinformationsbörse sollte als Angebot jedem Schüler ermöglicht werden. Die duale Ausbildung ist sicherlich ein gleichwertiger und attraktiver Bildungsweg, der vielfältige Möglichkeiten ermöglicht und muss gefördert werden.
- SPD Kreis Südwestpfalz
Die berufliche Orientierung bleibt eine wichtige Aufgabe in allen weiterführenden Schulen über mehrere Jahrgangsstufen hinweg. Die Schülerinnen und Schüler sollten nach unserer Überzeugung in regelmäßigen Abständen die Chance erhalten, sich im Hinblick auf ihren weiteren Berufsweg eingehend mit ihren Neigungen und Wünschen, Perspektiven und Möglichkeiten auseinanderzusetzen. Ausgehend von den jeweiligen Interessen, Kompetenzen und Potenzialen der Schülerinnen und Schüler sollen sie so begleitet und beraten werden, dass sie sich eigenverantwortlich für ihren weiteren Bildungs- und Berufsweg entscheiden können. Dazu ist eine enge Verzahnung zwischen Schulen, Schülerinnen und Schülern sowie den außerschulischen Partnern wie etwa der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer, den Hochschulen, den Kommunen und der Bundesagentur für Arbeit unerlässlich. Ein äußerst gelungenes Beispiel für die notwendige enge Verbindung von schulischer Ausbildung und berufspraktischer Erfahrung ist die Fachoberschule (FOS). Sie gibt es seit 2011 auch in der Südwestpfalz am Standort Dahn und bietet ihren Bildungsgang in zwei verschiedenen Fachrichtungen an. Wir begrüßen es ausdrücklich, dass die rheinland-pfälzische Landesregierung die berufliche Orientierung in den Schulen auf vielfältige Weise unterstützt, unter anderem durch das Projekt „Übergangscoach“ für Jugendliche mit besonderem Förderbedarf bei der beruflichen Orientierung und dem anstehenden Übergang in die Ausbildung.
- FWG Kreis Südwestpfalz
Der klassische Weg des Einstiegs in die Arbeitswelt vergangener Jahre ist passé. Schule – Lehre – Anstellung ist nicht mehr zeitgemäß, allerdings zu zeitintensiv. In den nächsten Jahren gehen die Babyboomer-Jahrgänge in Rente und werden in der pfälzischen Arbeitswelt Vakanzen in nicht vertretbarer Weise hinterlassen.Bereits jetzt fehlt es sowohl im öffentlichen Bereich als auch in Handel, Gewerbe und Wirtschaft an Arbeitskräften allgemein und an Fachkräften im Besonderen.Umso wichtiger ist daher, dass bereits in der Schule den Arbeitskräften von morgen sowohl Einstieg als auch Übergang in die Berufswelt praxisorientiert und zielgerichtet vermittelt wird. Das bedeutet, dass die Schulen einerseits Unterstützung durch die lokalen Arbeitgeber benötigen als auch umgekehrt die Unternehmen Informationen und Praktika offen und transparent zur Verfügung stellen.Die Kooperation von Schule und Arbeitgebern ist unerlässlich. Gemeinsam sollte eine Strategie entwickelt werden, wie die individuellen Fähigkeiten und Interessen der Schülerinnen und Schüler gebündelt analysiert werden können.Darauf basierend sind -so möglich- duale Ausbildungen anzustreben, da diese das Bewusstsein für Beruf und Studium stärken.Die Schulen sind gefordert, Raum und Zeit für den Besuch von Ausbildungsmessen einzuräumen und dies bei Schülerinnen und Schülern zu bewerben. Zudem ist eine Kooperation mit Industrie- und Handelsverbänden auf- und auszubauen.
- AfD Kreis Südwestpfalz
Hier muss unserer Meinung nach noch mehr für die Praxisorientierung getan werden. Hilfreich wären mehr Praktika und Werkunterricht. Es muss einen größeren Stellenwert auf das Handwerk gelegt werden.
- Bündnis 90 / Die Grünen Kreis Südwestpfalz
Es ist noch keine Rückmeldung vom Bündnis 90 / Die Grünen bei uns eingegangen.
- FDP Kreis Südwestpfalz
Wir denken es gibt bereits sehr viel gute Projekte wie "Schule goes Wirtschaft" oder die "BIB" oder gar die "Ausbildungsbotschafter". In der Schule selbst, wäre es wünschenswert, wenn Praktika oder Praxistage früher bzw. öfters stattfinden könnten.
Unsere Position zu Frage 2:
Die Babyboomer gehen in Rente – und der pfälzischen Wirtschaft fehlen die Fachkräfte. Bereits heute sind viele Unternehmen nicht nur stark vom Fachkräftemangel, sondern auch vom Mangel an Arbeitskräften betroffen. Diese Entwicklung wird sich künftig verstärken. Umso wichtiger ist es, dass Schulen und Unternehmen Hand in Hand arbeiten, damit jungen Menschen der Start ins Berufsleben bestmöglich gelingt.
Als ersten Schritt gilt es daher, die Berufsorientierung von Schülerinnen und Schülern an allen Schulen zu optimieren. Nach einer individuellen Stärkenanalyse sind Informationen und Praxiserfahrung der Schlüssel für den Einstieg ins Berufsleben. Je enger der Austausch der Schulen vor Ort mit der lokalen Wirtschaft ist, desto mehr profitieren alle Seiten. Dies könnte u.a. im Rahmen von Schulkooperationen geschehen, bei denen Unternehmensvertreter Praxiseinblicke geben und Praktika anbieten. Zugleich kann dadurch das Bewusstsein für die Berufsausbildung als attraktiver und dem Studium gleichwertiger Bildungsweg gestärkt werden. Denn die duale Ausbildung ist die zentrale Qualifizierungssäule der Wirtschaft und ein optimales Fundament für die Karriere. Viele Unternehmen bilden ihren Nachwuchs selbst aus und sichern sich so die Fachkräfte von morgen. Junge Menschen wiederum profitieren davon, dass sie einen Abschluss in der Tasche haben, auf den sie in einem durchlässigen Bildungssystem aufbauen können.
Damit künftige Auszubildende und Ausbildungsbetriebe zueinander finden können, gilt es, unsere Vielzahl an Ausbildungsmessen sowie den verpflichtenden Berufs- und Studienorientierungstag an allen allgemeinbildenden Schulen zu stärken. Die IHK Pfalz steht hier jederzeit als Partner zur Verfügung.
Frage 3 im Kreis Südwestpfalz
50.000 m² Leerstand auf dem Steitzhof. Wie kann das neu errichtete Logistikzentrum schnell einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden?
- CDU Kreis Südwestpfalz
Bei diesem Thema muss vorausgeschickt werden, dass das Gelände am Steitzhof über Jahre sehr schwer vermarktet werden konnte und es deshalb sehr positiv ist, dass ein privater Investor dieses nicht einfach zu erschließende Gelände auf eigenes Risiko entwickelt hat. Zunächst ist die Vermarktung des Geländes und der entstandenen Gebäude jetzt Aufgabe des privaten Investors. Sicherlich begleiten wir mit den vorhandenen Instrumenten der Wirtschaftsförderung nach unseren Möglichkeiten die Vermarktung, weil auch für uns eine sinnvolle Nutzung der geschaffenen Flächen von äußerster Wichtigkeit ist.
- SPD Kreis Südwestpfalz
Der längerfristige Leerstand einer solch großen Immobilie ist die schlechteste aller Optionen. Der Standort in direkter Nachbarschaft zur A 8 ist für verschiedene Branchen sehr attraktiv, nicht bloß für die Logistik. Wir hoffen, dass in einer konzertierten Aktion von Eigentümer, Kommunen und Wirtschaftsförderung alsbald der Leerstand beendet und die dringend benötigten Arbeitsplätze auf dem Steitzhof dauerhaft geschaffen werden können.
- FWG Kreis Südwestpfalz
Bereits bei Kenntnis der Planung eines riesigen Logistikzentrums „Am Steitzhof“ haben wir die Vermarktung desselben eher skeptisch gesehen. Als Ankermieter wurde in der öffentlichen Kommunikation immer wieder der Logistiker AMAZON genannt, was letztendlich aufgrund der Nähe zum Standort Kaiserslautern nicht logisch erschien.Amazon ist nach der Fertigstellung auch nicht eingezogen und so steht die über 50.000 qm große Halle seit geraumer Zeit ungenutzt herum.Dies ist umso bedauerlicher, da in der Stadt Zweibrücken bereits zahlreiche Leerstände zu beklagen sind – nunmehr reiht sich ein überdimensionaler Leerstand auf der grünen Wiese hinzu.Es bedarf daher umgehend einer gewerblichen Folgenutzung der brach liegenden Hallenfläche. Alle kommunal Verantwortlichen müssen gemeinsam mit Industrie- und Handelsverbänden im Dialog mit dem Eigentümer schnellstmöglich Lösungsansätze finden, um die Lagerflächen zumindest partiell zu vermieten.Die Wirtschaftsfördergesellschaften von Landkreis Südwestpfalz und Stadt Zweibrücken sind mit ihrer Expertise und dem ihnen eigenen gepflegten Netzwerk einzubeziehen.Allen Akteuren muss bewusst sein, dass eine Nichtnutzung „keinerlei“ Einnahmen generiert. Mieteinnahmen auf der einen – Gewerbesteuereinnahmen auf der anderen Seite, die ggf. zu Investitionen und Ansiedlung von weiteren Arbeitsplätzen genutzt werden können.Dies würde letztendlich der gesamten Region von Nutzen sein. Bei einer möglichen Erschließung / Erweiterung von Gewerbeflächen dürfte dies auch von Interesse für weitere potentielle Gewerbetreibende sein.
- AfD Kreis Südwestpfalz
Jegliche Ansiedlung von Gewerbebetrieben, die sich bei uns ansiedeln und hier ordnungsgemäß ihre Steuern zahlen, befürworten wir.Einen Jungunternehmerpark nach französischem Vorbild, ist unserer Meinung nach längst überfällig. Hier könnte man jungen Unternehmen in den ersten Jahren kaufmännisch unter die Arme greifen und dadurch gute Fachkräfte in der Region halten.
- Bündnis 90 / Die Grünen Kreis Südwestpfalz
Es ist noch keine Rückmeldung vom Bündnis 90 / Die Grünen bei uns eingegangen.
- FDP Kreis Südwestpfalz
Hier müssen alle Beteiligten aus Wirtschaft und Politik zusammengeführt werden um filtern zu können, welche wirtschaftlichen Interessen bestehen könnten und wie diese gesellschaftlich und politische umgesetzt werden können. Solche Streitigkeiten wie mit Amazon selbst schaden dem Ansehen der Politik, aber schaden auch der Region, weil große Ideen im Keim erstickt werden könnten. Selbstverständlich sind divergierende Interessen abzuwägen und zu beurteilen, aber es sollte eine Lösung gefunden werden. Für die Region, die Gesellschaft und die Wirtschaft.
Unsere Position zu Frage 3:
Am Steitzhof zwischen Zweibrücken und Contwig ist ein riesiges, neu errichtetes Logistikzentrum entstanden. Gebaut wurde es für Amazon, die dort jedoch nie eingezogen sind, sodass die über 50.000 m² große Halle nun leer steht. Nach dem Leerstand in der City folgt nun also Leerstand auf der grünen Wiese, während an anderer Stelle aufgrund der bundesweiten Flächensparziele und vielfältigen Restriktionen nur eingeschränkt Flächen für Gewerbe und Industrie versiegelt werden können. Aus Sicht der Wirtschaft ist es daher ein Unding, das Logistikzentrum am Steitzhof ungenutzt zu lassen, insbesondere vor dem sich zuspitzenden Mangel an Gewerbeflächen. Gerade Logistik und Industrie sind aufgrund ihrer hohen Flächenbedarfe und Emissionen vielerorts unbeliebte Nutzungen, die für das Wachstum unserer Wirtschaft jedoch unerlässlich sind. Daher sprechen wir uns für eine zügige, gewerbliche Folgenutzung der leerstehenden Flächen aus.
Dafür bedarf es ein professionelles Leerstandsmanagement und eine fortlaufende Vermarktung des Objekts in Zusammenarbeit mit dem Eigentümer. Mit etwaigen Anreizen oder Zugeständnissen kann die Bereitschaft zur Neuvermietung gesteigert werden. Eine schnelle Folgenutzung des Logistikzentrums würde nicht nur Arbeitsplätze schaffen, sondern auch Steuereinnahmen generieren, die für weitere Investitionen in den Wirtschaftsstandort genutzt werden können.
Sollte sich kein geeigneter Mieter für die Fläche finden, ist zu überlegen, mit welchen niederschwelligen Maßnahmen vielfältigere Nutzungsarten ermöglicht werden können und wie sich die Attraktivität der Fläche steigern lässt. Dafür braucht es intensiven und konstruktiven Austausch zwischen allen beteiligten Akteuren, um eine zukunftsorientierte Lösung zu finden.