Klimaschutz

wd Mediengruppe

„Nachhaltigkeit ist nichts, das man anpacken, bearbeiten und dann abschließen kann. Nachhaltigkeit ist ein kontinuierlicher Prozess.“
Holger Frieß ist seit rund zwei Jahren unter anderem für alles rund um das Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz bei der wd Mediengruppe verantwortlich. Das Aalener Familienunternehmen, das sich aus der vor 125 Jahre gegründeten Druckerei Wahl entwickelte, hat in den letzten Jahren vieles auf den Weg gebracht.
„Unser erster Schritt war die Zertifizierung nach dem FSC-Standard; damit garantieren wir, dass der Zellstoff für unser verarbeitetes Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt.“
Druckprodukte, die das FSC-Label verbunden mit einer spezifisch vergebenen Nummer tragen, sind in ihrer Produktionskette lückenlos nachvollziehbar. Inzwischen gehören dazu auch vor Ort Sicherheitsstandards einzuhalten, faire Löhne und der Ausschluss von Kinderarbeit.
Zweites großes Thema ist die Zertifizierung für das Label „Der Blaue Engel“. Dieses, seit den 1980er Jahren bestehende Siegel, steht für eine ressourcenschonende Produktion, einen hohen Einsatz von Recyclingpapier, die Verwendung von mineralölfreien Farben und Lacken, sowie den Verzicht auf FCKW. Druckprodukte aus Recyclingpapier, bedruckt mit mineralölfreien Farben, für Frieß ist hier der technische Fortschritt zu Gunsten des Umweltschutzes besonders sichtbar.
„Recyclingpapier lässt sich von Papier, das aus Frischfasern produziert ist, selbst von Fachleuten in seiner Optik und seinen Druckeigenschaften auf den ersten Blick nur schwer unterscheiden. Das Verfahren Farbe aus bedrucktem Papier wieder herauszulösen, das de-inken, ist wesentlich effektiver geworden; das ist den verbesserten Methoden geschuldet, aber auch der Tatsache, dass immer mehr umweltfreundliche Farben verwendet werden.“
(Anm: Das gilt für hochweißes Recyclingpapier, das aus hochwertigem Papierabfall wie Büropapier und unbedrucktem Papier hergestellt wird).
Der generelle Ansatz transparent-nachhaltig zu sein, ist in allen Abteilungen der wd Mediengruppe längst Standard. Beim Digitaldruck ebenso wie beim klassischen Offsetdruck, in der Druckvorstufe, dem Versand, der Werbetechnik, der Agentur und dem Verlag. Nachhaltigkeit und der damit verbundene Umweltschutz ist Imagegewinn, inzwischen auch Verkaufsargument und damit ein nicht zu unterschätzender Wettbewerbsvorteil. Von vielen Kunden explizit gewünscht, unterstreichen nachhaltig produzierte Druckprodukte die Philosophie der jeweiligen Unternehmen, vermitteln Glaubwürdigkeit und Wertigkeit.
Nach und nach, so das Ziel der Geschäftsleitung, soll die gesamte Mediengruppe CO2-neutral werden. In der Druckerei wird der Ausstoß des Klimagases so gering wie möglich gehalten, was dennoch anfällt, wird konsequent kompensiert. Über Climate Partner und Plants for Planet unterstützt die wd Mediengruppe weltweit nachhaltige Projekte, wie den Bau von Anlagen für alternative Energiegewinnung, Aufforstungsprojekte und anderen Natur-und Klimaschutzkonzepte. Nicht zuletzt spielt auch bei der Entscheidung für Investitionen der Aspekt Nachhaltigkeit und Umweltschutz eine durchaus bedeutende Rolle.
„Neue Maschinen sind schneller und verbrauchen weniger Energie. Das zahlt sich in der Bilanz betrachtet aus.”
Die neue kürzlich in Betrieb genommene Druckmaschine, die zu den modernsten in Europa zählt, ist bedienerfreundlicher und lässt sich unter anderem schneller auf das jeweilige Produkt einrichten. Zudem spart der Stand-by-Modus pro Stunde rund 3.600 kWh Strom, bei einem Gesamtstromverbrauch von über 750.000 kWh im Jahr ist das auf den ersten Blick zwar relativ gering, es rechnet sich dennoch. Ökonomisch denken und deshalb ökologisch handeln; für die Geschäftsführer Petra Wahl und Oliver Machhold ist das, seit sie vor 20 Jahren den Betrieb übernommen haben, eine wesentliche Maxime ihrer Philosophie. Beide sehen sich den rund 110 Mitarbeitern und ihren Familien in der Verantwortung und der Region verbunden.
Aktuell laufen die Vorbereitungen für eine Photovoltaik-Anlage, eine neue Heizungsanlage, die die Abwärme in der Produktion nutzt und die Umstellung des Fuhrparks auf umweltverträgliche Antriebsformen. Der LKW Fuhrpark in der Auslieferung ist bereits auf Bluetec umgestellt, dem ersten Hybridfahrzeug sollen nach und nach weitere für die Außendienstmitarbeiter folgen.
Seit der ersten Umwelterklärung vor zwei Jahren hat sich im Gesamtunternehmen viel verändert. Das Volumen, weiterhin Energie einzusparen, ist noch lange nicht ausgeschöpft. Den größten Strombedarf weisen die Druckmaschinen, die Druckplattenbelichtung und die Maschinen in der Buchbinderei auf. Alleine der Austausch einer Druckmaschine 2017 machte sich mit über 6 Prozent weniger Stromverbrauch bemerkbar. Ins Verhältnis gesetzt zu einem Plus von knapp 10 Prozent mehr an bedrucktem Papier ist das eine beträchtliche Einsparung. Die aktuellen Zahlen, wie sich die erst kürzlich in Betrieb genommene Druckmaschine der jüngsten Generation auf die Energiebilanz auswirkt, liegen noch nicht vor, aber auch hier wird sich trotz höherer Produktivität ein Rückgang des Stromverbrauches zeigen. Vergleichbares zeigt sich beim Wasserverbrauch, Investitionen in neue Techniken brachten eine Einsparung von 26 Prozent (2017 im Vergleich zu 2016), die Recyclingquote geht seit 2016 kontinuierlich nach oben, die Menge der zu entsorgenden gefährlichen Abfälle  ist rückläufig.
„Wir arbeiten daran, jeden Tag besser zu sein. Für unsere Kunden, unsere Region und für die Umwelt“,
bringt es Holger Frieß auf den Punkt.