Gesamtverteidigung und Wirtschaft
Die Gesamtverteidigung umfasst sämtliche Maßnahmen, die Staat und Gesellschaft ergreifen, um die Widerstandsfähigkeit im Krisen- oder Verteidigungsfall sicherzustellen. Sie betrifft nicht nur die Bundeswehr, sondern auch zivile Akteure, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Ziel ist es, gemeinsam Strukturen und Prozesse zu schaffen, die im Ernstfall eine schnelle und koordinierte Reaktion ermöglichen und die Funktionsfähigkeit zentraler Bereiche des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft sichern.
Die sicherheitspolitische Lage in Europa hat sich durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sowie durch globale Machtverschiebungen tiefgreifend verändert. Deutschland sieht sich vor der historischen Aufgabe, seine Wehrhaftigkeit und Resilienz gegenüber äußeren Bedrohungen deutlich zu stärken.
Für die Wirtschaft ergeben sich daraus neue Herausforderungen: Produktions- und Lieferketten müssen widerstandsfähig sein und kritische Infrastrukturen geschützt werden. Im Ernstfall können betriebe zur Aufrechterhaltung der Grundversorgung beitragen wenn sie sich auf potenzielle Einschränkungen und Herausforderungen vorbereitet haben. Hier können Unternehmen bereits in die Umsetzung vieler Punkte einsteigen. Auf unserer Internetseite finden sich eine Reihe von Anregungen, wie ein erster Einstieg in die Thematik erfolgen kann.
Gleichzeitig entstehen neue Absatzmöglichkeiten durch staatliche Nachfrage im Sicherheits- und Verteidigungsbereich zum Beispiel infolge erhöhter Nachfrage nach bestimmten Produkten oder Dienstleistungen. Unternehmen können durch öffentliche Aufträge zur Aufrechterhaltung kritischer Dienstleistungen und Güter beitragen.
Die Industrie- und Handelskammern übernehmen dabei eine zentrale Rolle als Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Staat. Sie fördern die zivil-militärische Zusammenarbeit, sensibilisieren und informieren, organisieren Netzwerke und übernehmen im Verteidigungsfall hoheitliche Aufgaben.
