MEO Konjunktur
Konjunkturklima
Das Konjunkturklima der MEO-Wirtschaft fällt um zwei Prozentpunkte auf einen Wert von 101,4 und damit unter den Fünf-Jahres-Mittelwert, der bei 103 Punkten liegt.
Eingetrübt hat sich in erster Linie die Bewertung der aktuellen Geschäftslage der Unternehmen. 21 Prozent bewerten diese als schlecht, in der letzten Befragung sind es 16 Prozent gewesen. Weiterhin überwiegt jedoch mit 29 Prozent der Anteil der Unternehmen, denen es eher gut geht.
Die Erwartung für das Jahr 2025 fällt insgesamt eher negativ aus. Jedes vierte Unternehmen geht von einer Verschlechterung seiner Lage aus, jeder fünfte Betrieb rechnet mit einer Verbesserung.

Besonders positiv ist das Konjunkturklima mit 115,3 in der Dienstleistungsbranche. Sie ist der einzige Bereich, der mit einer im Saldo positiven Erwartungshaltung in das neue Jahr geht(24 % gegenüber 17 %). Der Blick in die Gegenwart fällt noch besser aus. Die aktuelle Lage bewerten 37 Prozent als gut und 13 Prozent als schlecht.
In der Industrie überwiegen bei einem Klimaindex von 99,1 zwar knapp die positiven Bewertungen der aktuellen Lage (23 % gegenüber 21 %). Mit Blick auf die Zukunft herrscht jedoch eher Pessimismus: 18 Prozent rechnen mit einer Verbesserung, 22 Prozent hingegen mit einer Verschlechterung der Lage.
Der Handel ist wie schon in den Vorjahren der einzige Sektor mit einem negativen Blick auf die aktuelle Lage (gut: 25 %, schlecht: 31 %). Mit Blick auf 2025 ist die Stimmung noch schlechter: 39 Prozent rechnen mit einer weiteren Eintrübung, während 14 Prozent auf eine Verbesserung hoffen.

Risiken
Bei der Bewertung der Geschäftsrisiken gibt es für die MEO-Wirtschaft ein neues Top-Risiko: die Inlandsnachfrage. 56 Prozent der Unternehmen sehen ihr Geschäft durch zu wenig Nachfrage bedroht – der höchste Wert seit vier Jahren. An zweiter Stelle in der Risiko-Bewertung folgt der Fachkräftemangel mit 54 Prozent; die Energie- und Rohstoffpreise bewerten 45 Prozent als Geschäftsrisiko.

Ein neues Allzeithoch mit 53 Prozent erreicht die Unzufriedenheit der MEO-Unternehmen mit den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Zusätzlich zur ohnehin schon mangelnden Verlässlichkeit durch häufig wechselnde Gesetzeslagen nehmen die Unternehmen derzeit eine Abwartungshaltung bei Kunden und in Behörden in Verbindung mit der anstehenden neuen Regierungsbildung wahr. Darüber hinaus nehmen die exportierenden Betriebe die Drohkulisse um neue Zölle mit Sorge zur Kenntnis. Dauerbrenner bei den wirtschaftspolitischen Beschwerdepunkten bleiben die als überbordend wahrgenommene Bürokratie sowie die hohe Steuerlast in Deutschland und – den hohen Gewerbe- und Grundsteuern geschuldet – besonders in der MEO-Region.
Finanzlage
Das eingetrübte Konjunkturklima wirkt sich auf die Finanzlage der MEO-Unternehmen aus. 73 Prozent bewerten ihre eigene Lage als unproblematisch – in der letzten Umfrage waren es noch 78 Prozent. 14 Prozent hingegen sprechen von Liquiditätsengpässen – drei Prozentpunkte mehr als im Herbst 2024.

Investitionen
Mit Blick auf die Investitionsabsichten ist auffällig, dass die Unternehmen ihre Aktivitäten im Inland zurückfahren: Nur noch 18 Prozent planen mit steigenden Ausgaben – vor einem Jahr waren es noch 23 Prozent.

Von den Unternehmen, die auch im Ausland investieren, planen hingegen 24 Prozent mit einem Plus an Investitionen – ein Prozentpunkt mehr als zu Jahresbeginn 2024. Die mit Abstand beliebteste Zielregion ist der Euro-Raum (88 Prozent). In Nordamerika investieren 13 Prozent der auslandsaktiven MEO-Unternehmen, in China neun.

Beschäftigung
Zurückhaltung herrscht weiterhin bei den Beschäftigungsabsichten. Während zwölf Prozent der Unternehmen mit einem Beschäftigungszuwachs planen, gehen 16 Prozent von einem Rückgang der Beschäftigtenzahl aus.

Export
Etwas weniger Pessimismus als zuvor herrscht – überraschender Weise in Anbetracht der Diskussionen um neue Zölle – bei den Exporterwartungen der Unternehmen. Ging im Herbst noch jedes vierte Unternehmen von einem Rückgang der Exporte aus, sind es aktuell nur noch 16 Prozent. Mit mehr Export rechnen jedoch weiterhin nur 13 Prozent. Die Antwortmöglichkeit „gleichbleibend“ hingegen haben sieben von zehn Betrieben angekreuzt.
