Nachhaltigkeitsmanagement-System (NHMS) aufbauen und implementieren


Überblick über die einzelnen Schritte
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Plan-Do-Check-Act-Kreislauf nach ISO
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Um ein Nachhaltigkeitsmanagement-System zu implementieren, sind folgende Schritte sinnvoll:

1.Erstellen einer Wesentlichkeitsanalyse: Was sind für uns wesentliche Themen/unsere wesentlichen Auswirkungen? Was sind wesentliche Stakeholder und deren Ansprüche?
  • Trennen von wesentlichen und unwesentlichen Aspekten für die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen des Unternehmens, bspw. anhand der SDGs
  • Ermöglicht die Fokussierung auf ausgewählte Themen, hilft, sich intensiver mit ihren Auswirkungen und Einflussmöglichkeiten zu befassen und die Performance substanziell zu verbessern. Ziele lassen sich so besser schärfen, Handlungsbedarfe strategisch strukturieren.
  • Wesentlicher Bestandteil ist eine umfassende Stakeholder-Analyse, bei der die internen und externen Anspruchsgruppen sowie deren jeweiligen Interessen bewertet und mit einbezogen werden.
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Um die wesentlichen Auswirkungen und deren Beeinflussbarkeit zu ermitteln, können die Sustainable Development Goals (SDGs) als Orientierung dienen:
Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung sind politische Zielsetzungen der Vereinten Nationen (UN), die weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen.
Quelle: wikipedia.org

2.Erstellen einer Basisanalyse als GAP-Analyse:

Wo bestehen Lücken zwischen bestehenden Managementregelungen und dem Nachhaltigkeitsmanagement (ISO 26000) (z. B. in Bezug auf soziale Faktoren)?
Welche Aspekte wurden bislang nicht betrachtet? Wie wurde bisher der Erfolg gemessen? Stehen die Unternehmensziele im Einklang mit den SDGs bzw. den Ansprüchen der Stakeholder?
Bezug zu vorhandenen Managementsystemen:
  • Ökonomie: Qualitätsmanagementsystem (z. B. DIN 9001)
  • Ökologie: Umwelt- u. Energiemanagementsystem (z. B. 5001; 14001)
  • Soziales: Arbeitsmanagementsystem (z. B. 45001)
  • Ziel: Maßnahmen- und Projektplan

3. Planung: Strategie, Ziele und Maßnahmen entwickeln

  • Entwickeln einer Nachhaltigkeitsstrategie unter Einbindung bestehender Managementsysteme
  • Bestimmung relevanter Kennzahlen/Indikatoren
  • Erstellen eines konkreten Zuständigkeiten-, Maßnahme- und Zeitplanes
  • Besetzung eines verantwortlichen Steuerungsgremiums (mit Entscheidungsbefugnis, daher unter Beteiligung der Unternehmensspitze!)
  • Integration aller Veränderungen in bestehende Managementsysteme

4. Umsetzung

  • Dokumentation u. Prozessbeschreibung
  • Umsetzung von Maßnahmen u. Controlling von Zielen (Status- und Wirksamkeitsbetrachtung)
  • Schulung u. Weiterbildung von Mitarbeitenden u. Verantwortungsträgern
  • Interne Kommunikation mit Mitarbeitenden u. Stakeholdern

5. Berichterstattung

6. Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)

  • Verbesserung des NHMS: kritische Evaluation, Optimierung, Aktualisierung und ständige Weiterentwicklung
  • Reviews und Bewertung der umgesetzten Projekte/Meilensteine und Anpassung der Strategie bzw. der Ziele

Integration eines NHMS in ein bereits bestehendes (ISO-)Managementsystem:

  • Idealerweise lässt sich das neu einzuführende NHMS in ein bereits bestehendes Managementsystem integrieren bzw. ergänzen.
  • Ein NHMS sollte nicht als parallel und autonomes System stehen, sondern es sollte eine Anknüpfungen an bereits vorhandene Systeme genutzt werden. Bspw. lassen sich über den Aufbau der ISO 26001 vorhandene ISO-Systeme gut integrieren.
  • Neben der Vermeidung unnötiger Redundanzen können inhaltliche und formale Synergien der vorhandenen Systeme genutzt werden.
  • Erfahrungen und Mitarbeitenden-Know-how lassen sich sinnvoll einbinden und als Basis für die Implementierung eines NHMS nutzen („Wer die Welt der DIN ISO bereits kennt, dem wird es deutlich leichter fallen!“).

Integration eines NHMS in ein bereits bestehendes (ISO-)Managementsystem

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Ist eine Implementierung nicht möglich/gewollt, kann anhand einer Ziel-Prozess-Struktur-Systematik vorgegangen werden. Dabei geht es um die Klärung der Ziele, der Abläufe und Entscheidungsbefugnisse.

  • Ziele: Zu welchen Zielen trägt der Prozess was bei?
  • Strukturen: Wer und wie verantwortet die Zielerreichung?
  • Prozesse: Wer ist verantwortlich für die Umsetzung und Optimierung der Prozesse?
  • Ergänzt wird der Kreislauf um Handbücher, Leitfäden und Dokumentationen.

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Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie anhand der folgenden Schritte:

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