Die Lage ist weiterhin angespannt
Die Zeichen einer Konjunkturkrise setzen sich auch Anfang des Jahres 2025 leicht fort. Die Stimmung der Unternehmen im Bezirk der IHK Limburg ist zum Anfang des Jahres geringfügig gesunken. Das lässt sich aus den Ergebnissen der neuesten IHK-Konjunkturumfrage ablesen.
Die Erwartungen der Unternehmen an die Entwicklung der kommenden zwölf Monate sind ebenfalls weiter gesunken. Der Konjunkturklimaindex ist über die Sommermonate von einem kleinen Zwischenhoch von 101 Punkten unter den Herbstwerten von 90 Punkten auf jetzt 88 Punkte gesunken. Nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine (71 Punkte, Stand Herbst 2022) pendelt der Konjunkturklimaindex zwischen 102 Punkten (Anfang 2023) und aktuell 88 Punkten.
Die gegenwärtige Geschäftslage bewerten 26,6 Prozent der Unternehmen als schlecht, die Hälfte (49,8 Prozent) als befriedigend und 23,6 Prozent als gut. Bei den Erwartungen der zukünftigen Geschäftslage gehen 53 Prozent davon aus, dass diese gleichbleibt. Mehr als ein Drittel (34 Prozent) blicken pessimistisch in die Zukunft und gehen von einer Verschlechterung der Geschäftslage aus. Nur 13 Prozent erwarten eine Verbesserung ihrer geschäftlichen Situation. Das ist ein Prozentpunkt weniger als bei der Herbstumfrage 2024.
Was beeinflusst die Stimmung in den Unternehmen?
Die politischen Rahmenbedingungen werden von 66,8 Prozent der Umfrageteilnehmer als Hauptrisiko gemeldet. Konkret werden in diesem Zusammenhang hohe Arbeitskosten – insbesondere in der Industrie, Bürokratie, hohe Energie- und Rohstoffpreise sowie der Fachkräftemangel genannt. Diese beeinflussen wiederum die schwache Inlandsnachfrage, die von knapp über 60 Prozent der befragten Betriebe beklagt wird. Aber auch die internationale sicherheitspolitische Lage wird als Risikofaktor wahrgenommen.
Julia Häuser, Präsidentin der IHK Limburg, stellt fest: „Das Jahr 2024 hat nicht viel Fortschritt gebracht, es war ein Stehenbleiben. Die schwache Nachfrage auf dem Binnenmarkt, schwierige politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, hohe Arbeitskosten durch steigende Löhne und Sozialabgaben, überbordende Bürokratie, hohe Energiekosten, Fachkräftemangel und die marode Infrastruktur machen den Unternehmen das Leben schwer und spiegeln sich auch in unserer regionalen Wirtschaft wider.“, so fasst Häuser die Lage des Wirtschaftsstandortes Limburg-Weilburg zusammen.
Weltpolitische Lage bringt viel Unsicherheit mit sich
„Die Wirtschaft befindet sich auch im Jahr 2025 weiterhin in einer Rezession. Zusätzlich ist die weltpolitische Lage mit den großen Krisenherden in der Ukraine und im Nahen Osten weiter undurchsichtig und wirkt sich somit ebenfalls auf die Stimmung der Unternehmen aus.“, so IHK-Geschäftsführerin Monika Sommer. Auch die Präsidentschaftswahl von Donald Trump in den USA schürt Unsicherheit im Hinblick auf die Zollankündigungen und deren Folgen. Die Lage bleibt also weiterhin angespannt.“
Für die Konjunkturumfrage werden dreimal im Jahr rund 500 Mitgliedsunternehmen der IHK Limburg aus den verschiedenen Branchen befragt. Der Konjunkturklimaindex setzt sich zusammen aus der Beurteilung der aktuellen und der zukünftigen Geschäftslage. Bei einem Wert unter 100 kann man von einer negativen Gesamtstimmung sprechen, ab 100 Punkten von einer befriedigenden Beurteilung, ab 120 Punkten von einer guten, ab 130 Punkten von einer sehr guten Beurteilung.