Martini Apéro 2024

„Schön, sind Sie da!“

Die Gemeinsamkeiten, Unterschiede und die Zusammenarbeit zwischen den Grenzstädten Konstanz und Kreuzlingen waren Thema beim diesjährigen Martini Apéro. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung vom Arbeitgeberverband Kreuzlingen (AGV) und der IHK Hochrhein-Bodensee. Rund 80 Teilnehmer trafen sich im Schloss Seeburg in Kreuzlingen. Als Ehrengäste eingeladen waren der Konstanzer Oberbürgermeister Uli Burchardt und der Kreuzlinger Stadtpräsident Thomas Niederberger.
Begrüßt wurden die Gäste von Attila Wohlrab, Präsident des AGV. Er freute sich auf den Austausch über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, die sowohl Herausforderungen aufgrund der Unterschiede der Städte und Länder mit sich bringt als auch viele Vorteile durch Austausch und gegenseitige Bereicherung bedeutet.

Gemeinsamkeiten schätzen und Unterschiede akzeptieren

Auch IHK-Hauptgeschäftsführerin Katrin Klodt-Bußmann ging in ihrer Begrüßungsrede auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede ein. „Die Zusammenarbeit gelingt umso besser, je mehr wir bei aller Gemeinsamkeit auch die Unterschiede akzeptieren“, sagte Klodt-Bußmann. „Diese Unterschiede fallen bereits in der Sprache auf“, fügte sie mit einem Zwinkern hinzu. „Wenn ich mit einem ‚Schön, sind Sie da‘, anstatt ‚Schön, dass Sie da sind‘ begrüßt werde, weiß ich, ich bin in der Schweiz.“ Mit diesen Worten hieß sie die beiden Gäste, den Konstanzer Oberbürgermeister Uli Burchardt und den Kreuzlinger Stadtpräsidenten Thomas Niederberger, willkommen. Wenn man die Unterschiede kennt und sich vielleicht davon persönlich und inhaltlich bereichern lässt, können diese nicht mehr trennen, sondern sogar weiter verbinden. Genau dieses gegenseitige Verständnis brauchen wir in den aktuell um uns herum herausfordernden Zeiten besonders.
Burchardt und Niederberger stellten sich an dem Abend mehreren Fragen. Bei ihren Antworten wurde schnell deutlich – die beiden verstehen sich. Sie ziehen an einem Strang und wollen die Städte Konstanz und Kreuzlingen gemeinsam weiterentwickeln. Wichtig dabei war ihnen die gute und enge Zusammenarbeit.

Nachbarschaft und Freundschaft

Gefragt wurde unter anderem, was die Redner von der jeweils anderen Stadt halten. Uli Burchardt hob zwei Wörter besonders hervor: „Ich verbinde mit Kreuzlingen Nachbarschaft und Freundschaft“, sagte er. Niederberger ging sogar noch einen Schritt weiter: „Bei Entscheidungen, die beide Städte betreffen, denke ich mir immer ‚Was würden wir machen, wenn wir eine Stadt wären?‘ Wir versuchen in einer Ein-Stadt-Strategie zu denken.“
Bei der Frage, wie sich die beiden Stadtvorsteher untereinander verstehen, waren Burchardt und Niederberger sich einig: sie schätzen die offene Kommunikation und die Zusammenarbeit über kurze Wege. Da wird auch mal WhatsApp zur Hilfe genommen, um sich kurz abzustimmen.

Gegenseitige Unterstützung

Wie wird die Zusammenarbeit in Zukunft aussehen? Burchardt machte deutlich, dass jeder um die jeweiligen Schwierigkeiten in den Städten wisse. So habe Kreuzlingen die Herausforderung, dass viele Schweizer nach Konstanz zum Einkaufen gehen, in Konstanz wiederum beobachtet man, dass immer mehr Fachkräfte in die Schweiz wechseln. Trotzdem sei es wichtig zu verstehen, dass die Städte vom Austausch, den offenen Grenzen und der Zusammenarbeit profitieren würden. Ein Beispiel hob der Konstanzer Oberbürgermeister besonders hervor: das Thema Sicherheit. „Beim Brand des Schwaketenbades vor einigen Jahren und beim Brand in der Zollernstraße dieses Jahr war die Kreuzlinger Feuerwehr ganz vorne mit dabei. Dafür möchten wir uns bedanken.“ Dass die Zusammenarbeit auch in Zukunft durch viele Gespräche und gemeinsame Projekte weiter gehen muss, bekräftigte auch Niederberger „Wir sind verpflichtet und verdammt miteinander zu schaffen“, sagte er schmunzelnd.
Nach dem kurzweiligen und humorvollen, zugleich informativen und interessanten Dialog, der immer wieder von Lachern aus dem Publikum begleitet wurde, trafen sich die Gäste im Anschluss zum Austausch und Gesprächen beim Apero.