Wirtschaftsstandort

Zukunft der Innenstädte

Die Innenstädte und Zentren stehen unter hohem Veränderungsdruck. Der Transformationsprozess durch Digitalisierung, Demographie und Klimawandel wurde durch die Corona-Pandemie noch einmal massiv beschleunigt. Insbesondere Handel und Gastgewerbe stehen vor großen Herausforderungen. Die IHK Köln verfolgt das Ziel, ein tragfähiges Zukunftsbild für lebendige, attraktive und resiliente Innenstädte und Zentren in der Region zu erarbeiten.

8 Fakten zur aktuelle Situation

  1. Es ist ein grundlegender, struktureller Wandel notwendig, um „Stadt als Lebensraum” nachhaltig und zukunftssicher zu gestalten.
  2. Der Einzelhandel verliert zunehmend die Rolle als Zugpferd für Frequenz. Deshalb ist ein breiter Angebotsmix wichtig.
  3. Menschen kommen häufig nicht mehr primär in die Stadt, um ausschließlich einzukaufen, sondern wollen auch etwas erleben und eine gute Zeit verbringen. Dem öffentlichen Raum fehlt es jedoch oft an Aufenthaltsqualität.
  4. Die Erreichbarkeit für Menschen und Güter ist von zentraler Bedeutung, stellt aber gleichzeitig ein großes Konfliktfeld dar.
  5. Rechtliche Vorschriften und Verwaltungsvorgaben verhindern teilweise flexibles und schnelles Agieren.
  6. Viele Akteure mit sehr unterschiedlichen Interessen erheben Anspruch auf Nutzung und Mitwirkung im begrenzten öffentlichen Raum.
  7. Die Wirtschaftskraft der Innenstädte war und ist Impuls für den gesamten Standort.
  8. Es gibt keine Blaupause, die für alle Innenstädte und Zentren passt.

5 Top-Forderungen der IHK Köln an Politik und Verwaltung in der Region Köln

  1. Es braucht eine gemeinsame Vision von Politik und relevanten Akteuren in der jeweiligen Stadt, um attraktive, multifunktionale Räume mit breiter Nutzungsmischung zu erhalten. Im Fall von Köln bedeutet das, dass der für den Bereich Hohe Straße/Schildergasse mit den Stakeholdern begonnene Leitbildprozess um einen Zielbildprozess für die gesamte Innenstadt ergänzt wird.
  2. Es braucht einen flexibleren Ordnungsrahmen für innovative Konzepte und Geschäftsmodelle.
  3. Die Stadtentwicklungs-, Einzelhandels- und Mobilitätskonzepte müssen zukunftsfähig angepasst und überarbeitet werden.
  4. Es braucht eine für alle Anspruchsgruppen gut erreichbare Innenstadt. Im Fall von Köln bedeutet das u.a. ein leistungsfähiges ÖPNV-Netz und eine U-Bahnlösung auf der Ost-West-Achse der Stadtbahn, erst danach ist eine Neugestaltung der Verkehrsführung um den Neumarkt möglich.
  5. Zielkonflikte müssen ganzheitlich aufgelöst und Betroffene zu Beteiligten gemacht werden. Der gestartete Prozess zum Konsultationskreis Gestaltungshandbuch ist dafür ein guter Anfang.