Studie „Vitale Innenstädte 2024"
Neue Studie zur Kölner City zeigt deutlichen Handlungsbedarf – vor allem in den Bereichen Sauberkeit, Aufenthaltsqualität und Erreichbarkeit mit dem Auto.
Die Kölner Innenstadt bleibt ein lebendiger Anziehungspunkt, doch aus Sicht der Besucherinnen und Besucher gibt es deutlichen Handlungsbedarf – vor allem in den Bereichen Sauberkeit, Aufenthaltsqualität und Erreichbarkeit mit dem Auto. Das zeigt die aktuelle Befragung von Passantinnen und Passanten „Vitale Innenstädte 2024“, die von der KölnBusiness Wirtschaftsförderung und der Industrie- und Handelskammer zu Köln beauftragt und vom IFH Köln durchgeführt wurde.
„Die Kölner Innenstadt liegt uns sehr am Herzen. Es ist daher erfreulich, dass wir wieder mehr Besucherinnen und Besucher in der Stadt willkommen heißen können. Gleichwohl zeigen die Ergebnisse der Befragung, dass unsere Stadt weiter an Attraktivität verliert. Die Herausforderungen sind bekannt – Sauberkeit, Sicherheitsbedenken, Erreichbarkeit und die Aufenthaltsqualität. Auch der hohe Leerstand ist alarmierend. Wir haben zum Beispiel in der Hohe Straße kaum noch hochwertige Angebote.Es ist enorm wichtig den Standort langfristig aufzuwerten, um für internationale Marken wieder attraktiv zu sein. Die IHK Köln steht im Dialog mit vielen ihrer Mitglieder und bringt ihre Erfahrungen in die Prozesse der Entwicklung und Aufwertung der Innenstadt ein. Alle Akteure in der Stadt sind gemeinsam gefordert anzupacken, damit die Innenstadt weiterhin ein lebendiger und attraktiver Ort bleibt und wieder ein Magnet für die Menschen wird“, sagt Dr. Kristel Degener, Leiterin des Geschäftsbereichs Wirtschaft und Politik bei der IHK Köln.
Ziel war es, ein umfassendes Bild darüber zu gewinnen, wie Besucherinnen und Besucher die Innenstadt wahrnehmen, wie lange sie verweilen und welche Bereiche sie als verbesserungswürdig empfinden. Die Untersuchung ist Teil einer deutschlandweiten Studie, die das IFH Köln in 107 Städten durchgeführt hat. KölnBusiness ließ die Befragung bereits 2022 und 2020 in Köln durchführen.
Gesamtnote „befriedigend“
Die Kölner Innenstadt erhielt in der aktuellen Befragung die Gesamtnote 3,0. Im Vergleich zu den Vorjahren zeigt sich ein Abwärtstrend: 2022 lag die Note noch bei 2,4, im Jahr 2020 bei 2,3.
Damit liegt Köln dieses Mal unter dem Durchschnitt der insgesamt zwölf untersuchten Großstädte mit mehr als 500.000 Einwohnern (Note 2,5). Neben Köln wurden unter anderem Umfragen in Leipzig, Essen und Stuttgart durchgeführt.
Kritikpunkte der Passantinnen und Passanten
Die negativsten Noten gab es in folgenden Bereichen:
- Parksituation (3,9) – schlechter als 2022 (3,3) und 2020 (3,5)
- Autofreundlichkeit (3,8) – niedriger bewertet als 2022 (3,2) und 2020 (2,8)
- Sauberkeit (3,7) – die Bewertung sank weiter von 3,0 in 2022 und 2,9 in 2020
- Grünflächen und Stadtbegrünung (3,5) – ein Rückgang gegenüber 2022 (3,2); für 2020 liegen keine Vergleichswerte vor
- Wege, Plätze und Verweilmöglichkeiten (3,4) – ebenfalls schlechter als 2022 (2,9) und 2020 (2,9)
Bei der Bewertung der Parksituation und Autofreundlichkeit ist zu bedenken, dass auch temporäre Faktoren wie Einschränkungen durch Baustellen und Veranstaltungen zu negativen Bewertungen geführt haben können.
Darüber hinaus vergaben die Befragten auch bei den Themen Aufenthaltsqualität und Sicherheit schlechtere Noten als noch in den Vorjahren. Nach konkreten Verbesserungen gefragt, wünschen sich viele für die Fußgängerzonen vor allem bessere Sanitäreinrichtungen, mehr Grün sowie Maßnahmen gegen Leerstände.
Die Leerstände, vor allem auf der Hohe Straße, sind dabei kein Zeichen mangelnder Nachfrage. Im Gegenteil: Hohe Straße und Schildergasse liegen regelmäßig in den Top Ten der meistbesuchten deutschen Einkaufsstraßen. Die Nachfrage unter Gewerbetreibenden ist ebenfalls hoch. Leerstände ergeben sich aber oft durch langwierige Genehmigungs-, Umnutzungs- und Bauprozesse, auch bedingt durch kleinteilige Eigentümerstrukturen.
Auf der Seite von KölnBusiness finden Sie sämtliche Kölner Ergebnisse der Studie „Vitale Innenstädte 2024".