Zukunftsideen für Köln

Masterplan Stadtgrün: Nur gemeinsam!

Köln wächst und braucht Flächen für Gewerbe und Wohnen. Grünflächen gehören ebenso zu einem attraktiven Umfeld und sorgen für ein gutes Stadtklima. Der Masterplan Stadtgrün soll eine Basis für stadtentwicklungspolitische Entscheidungen bilden. Wir haben mal genauer hingeschaut.
Zu einer lebenswerten, attraktiven und lebendigen Stadt gehört Grün. Gut für das Klima in der Stadt, gut für die Menschen und gut für die Zukunftsfähigkeit einer Kommune. Der Wunsch nach mehr Natur steht in wachsenden Regionen wie Köln in Konkurrenz zu Wohnen und Gewerbe. Denn: Ohne Unternehmen, die Gewerbesteuer bezahlen, ist die gesamte städtische Infrastruktur gefährdet.  Und ohne Unternehmen, die Menschen Arbeit und Sicherheit geben, kann eine Stadt nicht im Wohlstand wachsen.
Mit dem „Masterplan Stadtgrün“ hat die Stadt Köln ein Papier vorgelegt, das ambitionierte Ziele für die Begrünung vieler Flächen im Stadtgebiet vorsieht. Der Plan soll als Basis für politische Entscheidungen dienen. Ab 2023 werden genauere Untersuchungen in einzelnen Stadtbezirken durchgeführt, um konkrete Maßnahmen zur Begrünung aufzuzeigen. So weit die Stadt Köln – alles richtige Ansätze.
Im Übrigen auch Ansätze, die von vielen Unternehmen bereits beherzigt werden. Denn möglichst ökologische,  ressourcenschonende und wohnortnahe Produktions- und Arbeitsstätten sind auch für Betriebe zukunftsweisende Wege, nachhaltig zu wirtschaften.

Konflikte im Norden vorhersehbar

Aber: Der Masterplan Stadtgrün greift in bestehende Bebauungs- und Gewerbeflächenpläne ein. So gibt es im Industriegebiet Niehl, im Kölner Norden im Bereich des Chemparks Dormagen in Worringen, in Köln-Lind und auch am Flughafen deutliche Einschränkungen.
Schon jetzt gibt es in Köln viel zu wenig Fläche für Wohnen und Gewerbe. Aktuell sind nur 15,8 Hektar Gewerbe- und Industrieflächen verfügbar – Tendenz sinkend. Der Bedarf liegt aber um ein Vielfaches höher: bei 885 Hektar.

Beteiligung ernst nehmen

Politik und Verwaltung müssen dabei die regionale Wirtschaft einbeziehen. Das ist bei der Erstellung des “Masterplans Stadtgrün” jedoch nicht passiert. Die IHK Köln kritisiert dies deutlich. “Die Stadt Köln braucht für Wohn- und Gewerbesiedlungen Potenzial, um sich zu entwickeln, um zu wachsen und eine attraktive Zukunftsmetropole zu werden. Das gelingt jedoch nur mit Beteiligung der Betroffenen – und dazu gehört auf jeden Fall die IHK Köln als Trägerin öffentlicher Belange”, so Dr. Nicole Grünewald, Präsidentin der IHK Köln. “Nur gemeinsam können wir zu wirklich zukunftsfähigen Planungen kommen. Planungen ohne Beteiligung sind weder zeitgemäß noch im Sinne einer transparenten Politik. Wir sind partnerschaftlich gerne dabei.”
Der Masterplan Stadtgrün kompakt
Aufbauend auf der Stadtstrategie „Perspektive 2030“ hat der Rat der Stadt Köln 2021 die Verwaltung beauftragt, einen Masterplan Stadtgrün zu erarbeiten. Perspektivisches Ziel ist die Aufwertung der grünen Infrastruktur in Köln – ökologisch, klimatisch und als Erholungsflächen. Die nächsten Schritte müssen konkrete Umsetzungsmaßnahmen für die Vision Stadtgrün Köln unter Beteiligung der Wirtschaft sein. Der aktuelle Stand zum Masterplan Stadtgrün im Detail ist online abrufbar.