Starke Wirtschaft. Starke Stadt!

Koelncongress-Chef: „Wir knibbeln die Aufkleber im Tunnel selbst ab“

Mehr als 1600 Veranstaltungen managt Ralf Nüsser jedes Jahr als Geschäftsführer der Koelncongress GmbH, unter anderem im Gürzenich, in der Flora und am Tanzbrunnen. Er betreut auch die Multifunktionshalle Confex auf dem Messegelände, die viele internationale Kundinnen und Kunden anzieht. Eigentlich ein Grund zur Freude, aber Nüsser macht sich Sorgen. Seine Köln-Beobachtung: „Der erste Eindruck bei der Anreise lässt zu wünschen übrig.“
Denn wer mit dem Auto oder zu Fuß vom Deutzer Bahnhof – immerhin auch ICE-Haltestelle – aufs Messegelände oder zum Confex will, muss zuerst durch einen verdreckten Tunnel. „Wir sehen Bettenlager, wir sehen Graffiti, zugeklebte Schilder und dergleichen mehr und das ist kein guter Eindruck, den wir da hinterlassen“, sagt Nüsser.
Ich wünsche mir für Köln eine schnelle Eingreif-Truppe.
© IHK Köln
Für den Rückweg gilt das gleiche. „Neulich habe ich selbst einen Kunden, der eigentlich die S-Bahn nehmen wollte, mit dem Auto zum Flughafen gebracht, weil ich ihm den Tunnel zum Deutzer Bahnhof nicht zumuten wollte. Ich hatte Sorge, dass er dann kurz vor Vertragsabschluss noch abspringt“, erzählt Nüsser. Weil die Stadt nichts gegen den Dreck unternimmt, ist er mit seinen Leuten selbst aktiv geworden. „Wir knibbeln die Aufkleber selbst ab und übernehmen die Reinigung rund um unsere Gebäude“, erzählt Nüsser.
Er fühlt sich allein gelassen von der Stadt und hat darum eine klare Forderung: „Ich wünsche mir innerhalb der Stadt Köln eine schnelle Eingreif-Truppe, die man anrufen kann und die solche Dinge schnell behebt, ohne irgendwelche komplizierten Zuständigkeitsfragen. Nur so können wir den Besuchern einen guten Eindruck hinterlassen.“
Wir haben eine tolle Stadt, und die soll auch so gepflegt sein.
Aber auch die Kölnerinnen und Kölner selbst sollten seiner Meinung nach respektvoller mit ihrer Stadt umgehen: „Überall Aufkleber, überall Graffiti, überall was fallen lassen: Das tut einfach dem Bild nicht gut. Ich würde mir wünschen, dass unsere Gäste einen guten ersten Eindruck haben und gut über Köln sprechen. Wir haben eine tolle Stadt, und die soll auch so gepflegt sein.“
In unserer Serie berichten Menschen aus der Wirtschaft, welche Auswirkungen konkrete politische Entscheidungen auf ihren Betrieb haben. Lesen Sie hier alle Geschichten: Starke Wirtschaft. Starke Stadt!
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