Busunternehmer Markus Klein: „Man kann in Köln quasi gar nicht mehr parken“

Jeden Tag kommen Hunderte von Touristen mit dem Bus nach Köln, manche sogar aus fernen Ländern. Auch von den Flusskreuzfahrtschiffen am Rhein werden die Gäste mit Bussen in die Stadt gefahren. Bloß gibt es nicht genug Platz für die Busse, um zu parken.
Aktuell ist das nur an der Gereonstraße möglich, den Parkplatz an der Bastei gibt es nicht mehr. Die Gereonstraße ist aber nicht breit genug für alle Fahrzeuge, und hier dürfen die Fahrerinnen und Fahrer nur maximal 15 Minuten stehen bleiben. Für einen längeren Aufenthalt bleibt nur der Kuhweg am Niehler Hafen – weit weg von der Innenstadt und mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum zu erreichen.
Köln ist eine Millionenstadt und lebt von Touristen. Aber dafür müssen sie auch anreisen können.
Markus Klein, Inhaber von Piccolonia Bus-Reisen, ärgert das maßlos. „Man kann in Köln quasi gar nicht mehr parken. Sie dürfen zwar in die Gereonstraße kommen und die Leute aussteigen lassen. Idealerweise würden sie sich aber anschließend in Luft auflösen und wieder vom Himmel fallen, wenn die Gäste wieder einsteigen“, beklagt er. Wenn die Fahrer nach dem Ausstieg der Gäste anschließend noch bis nach Niehl weitermüssen, verlieren sie wichtige Ruhezeit und kurven unnötig viel durch die Stadt. Vom Niehler Hafen kommen sie dann ohne Fahrzeug auch nicht mehr weg. „Das heißt, der Fahrer, der hier in Köln ankommt, hat gar keine Chance, Pause zu machen. Er kann sich nichts zu essen besorgen, es gibt keine Toiletten am Kuhweg, es gibt gar nichts“, so Klein.
Um diese Situation zu entschärfen, wünscht sich Klein Haltepunkte für Busse an verschiedenen Stellen in der Stadt. Das hätte für ihn zudem den Vorteil, dass „Touristen auch mal die Möglichkeit haben, etwas anderes als den Dom zu sehen“. Allein die Gereonstraße sei nicht genug. „Das ist zu wenig für den Bedarf, den die Stadt hat. Köln ist eine Millionenstadt und lebt von Touristen. Aber dafür müssen sie auch anreisen können“, so Klein.
Vielleicht müssen wir uns nicht immer alles von anderen Städten abgucken, vielleicht können wir auch mal Vorreiter sein.
Er fordert deshalb von der Stadt Köln einen Plan, der die den touristischen Busverkehr in die städtebauliche Entwicklung integriert. Reisebusse müssten bei der Verkehrsplanung mitgedacht werden. „Wir sollten uns gemeinsam Gedanken machen, was tatsächlich funktioniert“, sagt Klein. Und weiter: „Vielleicht müssen wir uns nicht immer alles von anderen Städten abgucken, vielleicht können wir auch mal Vorreiter sein.“
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