Mobilität

Risikofaktor Brücken

Die IHK Initiative Rheinland hat im Rahmen der Untersuchung zusammen mit den Industrie- und Handelskammern im Rheinland und der RWTH Aachen Daten zu allen Brücken im Rheinland erhoben, die in Baulast des Bundes oder des Landes sind. Dafür wurden die Daten der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) und Straßen.NRW genutzt. Zur Bewertung wurde der Traglastindex genutzt.
Zusammengefasst besteht ein erheblicher Instandhaltungsbedarf: Im gesamten Rheinland lassen sich 663 Brücken der Kategorie IV und 343 Brücken der Kategorie V zuordnen. Davon lässt sich ein hoher Anteil im IHK-Bezirk Köln verorten. Eine Karte mit allen Brücken finden Sie auf der Internetseite der RWTH Aachen.  
Im IHK-Bezirk Köln sind 95 Brücken in Baulast des Bundes mit der kritischsten Kategorie V versehen, 168 mit der Bewertung IV, in Summe 263 Bauwerke. 92 Brücken auf bzw. über Autobahnen sind auf dem Gebiet der Stadt Köln betroffen, es folgen der Rhein-Erft (59), Oberbergische (42), Rheinisch-Bergische Kreis (40) und Leverkusen (30).
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Im IHK-Bezirk sind 20 Brücken in Baulast des Landes mit der kritischsten Kategorie V versehen, 42 mit der Bewertung IV, in Summe 62 Bauwerke. Führend ist der Landkreis Oberberg mit 28 kritisch bewerteten Brücken. Es folgen das Gebiet der Stadt Köln (12), der Rheinisch-Bergische (10), Rhein-Erft-Kreis (9) und Leverkusen (3).
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Brücken in Baulast der Landkreise und der Kommunen im IHK-Bezirk sind in dieser Auflistung nicht berücksichtigt, aber auch hier ist von zahlreichen weiteren Brücken der Kategorien IV und V auszugehen.
Es besteht die Gefahr, dass durch die Überlastung kritische Bauwerksschäden entstehen. Das kann zur Folge haben, dass das Bauwerk wie die Leverkusener Brücke nur noch von PKW genutzt werden kann. Im schlimmsten Fall droht eine Komplettsperrung und Abriss wie bei der Talbrücke Rahmede. Längst ist der Wirtschafsverkehr der IHK-Region durch diese bestehenden Ablastungen und Sperrungen beeinträchtigt. Weitere Einschränkungen und daraus resultierenden unternehmerische und volkswirtschaftliche Kosten sowie Umweltschäden gilt es zu vermeiden, um die Zukunftsfähigkeit der Region langfristig zu erhalten. Dazu wurden im Positionspapier (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 262 KB) Acht Forderungen aufgestellt, um der problematischen Brückensituation zu begegnen:
  1. Digitalisierung von Planung, Genehmigung und Bau
  2. Planungsbeschleunigung
  3. Sondervermögen Rheinbrücken
  4. Verschlankung und Standardisierung von gesetzlichen Auflagen
  5. Personelle Voraussetzungen schaffen
  6. Beschleunigung von Bauvorhaben
  7. Erhöhung der Haltbarkeit vorhandener Infrastruktur
  8. Verkehrs- und Brückensanierungsmanagement