Positionspapier der Vollversammlung der IHK Köln zur Studie „Neue Wege für die Energiewende“

Die Plan-B-Studie der IHK-Organisation zeigt, dass durch die Transformation in Deutschland bis 2045 Kosten in Höhe von 5.000 Mrd. Euro (5 Billionen Euro) zu erwarten sind.
Das bedeutet:
  • Die aktuelle Energie- und Klimapolitik ist nicht finanzierbar.
  • Sie überfordert Wirtschaft und Haushalte finanziell.
  • Das Klimaziel „100 % Klimaneutralität bis 2045“ kann so nicht erreicht werden.
Die Vollversammlung der IHK Köln sieht sich der Nachhaltigkeit verpflichtet.
Die Transformation hin zur Klimaneutralität darf jedoch nicht dazu führen, dass unsere Unternehmen am Standort Deutschland nicht mehr wettbewerbsfähig sind. Energieintensive Unternehmen verlagern ihre Produktion und ihre Arbeitsplätze schon jetzt verstärkt ins Ausland.
Um den Wirtschaftsstandort Deutschland nicht weiter zu gefährden, muss jetzt gehandelt werden.
Die Vollversammlung fordert daher:
  1. Die Energie- und Klimapolitik muss neu aufgesetzt werden. Das Ziel muss sein, den Standort Deutschland wieder wettbewerbsfähig zu machen und die Wirtschaft bei der Transformation nicht zu überfordern. Dazu müssen der staatliche Einfluss und die Bürokratie stark reduziert werden. Die Regulierung soll über CO2-Preise (den CO2-Zertifikatehandel) erreicht werden.
  2. Es muss anerkannt werden, dass die globalen Klimaziele nur in globaler Abstimmung erreicht werden können. Wir fordern daher, dass die Energie- und Klimapolitik auf europäischer Ebene enger koordiniert wird. Klimaschutz-Investitionen müssen global dort erfolgen, wo sie die größte Wirkung erzielen.
  3. Die Transformation in Deutschland wird nur mit Technologie-Offenheit gelingen. Denn Windkraft und Sonnenenergie können die Grundlast eines Industrielandes nicht decken, weil Speicher mit der dafür notwendigen Kapazität technisch noch nicht zur Verfügung stehen. Zusätzlich ist für die Industrie Wasserstoff oder Gas zu wettbewerbsfähigen Preisen existenziell. Deshalb müssen Erdgas in Verbindung mit CCS (Speicherung von CO2) und Kernenergie auch in Deutschland mögliche Zukunftsoptionen sein.