Protokoll der Sitzung der Vollversammlung vom 10. Juli 2025
TOP 1 Aktuelles
Nicole Grünewald eröffnet die Sitzung und begrüßt alle Teilnehmenden.
Da kein Änderungsantrag zum Protokoll der Sitzung der Vollversammlung vom 1. April 2025 bei der Hauptgeschäftsführung eingereicht wurde, gilt das Protokoll als genehmigt und wurde am 21. Mai 2025 auf der Website der IHK Köln veröffentlicht.
Gratulationen
Nicole Grünewald beglückwünscht Bruno Joachim, der seinen 60. Geburtstag gefeiert hat.
Dann gratuliert sie dem Unternehmen Felix Böttcher GmbH & Co. KG. herzlich zum 300-jährigen Jubiläum. Das Unternehmen folgt seit Gründung dem Leitsatz: „Bewahre das Gute aus der Tradition und schaffe das Neue aus der eigenen Stärke.“ Als führender Hightech-Anbieter von Gummi- und Polyurethan-Werkstoffen besetzt Böttcher weltweit eine Spitzenposition. Sie würdigt das langjährige Engagement von Franz-Georg Heggemann im Präsidium, der Vollversammlung und in zahlreichen Ausschüssen der IHK Köln. Mit Georg-Maximilian Heggemann ist das Unternehmen nun mit der nächsten Generation in der Vollversammlung vertreten. Im weiteren Verlauf der Sitzung überreicht sie Georg-Maximilian Heggemann die Urkunde zum 300-jährigen Jubiläum.
Es gibt für die IHK Köln noch einen weiteren Grund zu feiern: Einer engagierten Mannschaft aus dem Hauptamt ist es in diesem Jahr gelungen, den Fußball-Cup der Industrie- und Handelskammern in Dortmund nach einem Elfmeterschießen gegen die DIHK zu gewinnen.
Mitgliederbroschüre
Nicole Grünewald teilt mit, dass die neue digitale Mitgliederbroschüre der Vollversammlung allen Mitgliedern per E-Mail und in Teams zur Verfügung gestellt wurde. Das Dokument wird viermal im Jahr jeweils nach den Sitzungen der Vollversammlung auf den neuesten Stand gebracht. Änderungen können gerne an das Büro der Hauptgeschäftsführung übermittelt werden.
Quo vadis, Strukturwandel im Rheinischen Revier
Nicole Grünewald berichtet über den Strukturwandel im Rheinischen Revier, der nicht wie geplant läuft. Die Landesregierung hält weiterhin am Kohleausstieg 2030 fest, obwohl es ausgeschlossen ist, dass die nötigen Gaskraftwerke für die Grundlast bis dahin gebaut und in Betrieb genommen sein werden. Zurzeit gibt es im Rheinischen Revier rund 15.000 Arbeitsplätze, die unmittelbar und mittelbar am Braunkohleabbau hängen. Wie diese ersetzt werden sollen, ist nach wie vor völlig unklar. Sie weist darauf hin, dass 14,8 Mrd. Euro Fördergelder über das „Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen“ für den Strukturwandel zur Verfügung gestellt wurden. Es mehrt sich jedoch die Sorge, dass das Geld nicht für einen gelingenden Strukturwandel ausgegeben wird.
Aus dieser Sorge heraus gab es zwei Schreiben an Staatssekretärin Silke Krebs (Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie). Ein 16-seitiges Schreiben der Anrainer-Kommunen und ein dreiseitiges Schreiben der IHK Köln mit einer Reihe konkreter Fragen und der Bitte um zeitnahe Beantwortung, darunter die folgenden:
- Wie viele langfristige Arbeitsplätze werden durch die Ankerprojekte und das Programm „Kulturelles Erbe“ geschaffen?
- Wie stellen Sie sicher, dass die Fördermittel dafür eingesetzt werden, wofür sie gedacht sind: für die Schaffung von Strukturen für neue Arbeitsplätze, damit die Menschen im Rheinischen Revier ihren Wohlstand weiterhin selbst erarbeiten können?
- Wie wollen Sie die Kommunen in die Lage versetzen, die Gewerbe- und Industrieflächen für neue Arbeitsplätze zu entwickeln und die wirtschaftsnahe Infrastruktur zu schaffen?
- Wie möchten Sie den Erfolg von Vermarktung und Ansiedlung sicherstellen?
- Wie stellen Sie sich vor diesem Hintergrund die weitere Zusammenarbeit vor, die richtungsweisend für das Gelingen des Strukturwandels ist?
Bisher liegt keine dezidierte Rückmeldung des MWIKE vor, auf Nachfrage hieß es, dass das Ministerium an der Beantwortung unserer Fragen arbeitet.
Geschäftsstelle Rhein-Erft
Nicole Grünewald führt aus, dass die IHK Köln sich aus den oben genannten Gründen wesentlich intensiver mit dem Strukturwandel im Rheinischen Revier befassen muss, damit dieser doch noch gelingt. Deshalb soll die Geschäftsstelle Rhein-Erft neu ausgerichtet und aufgewertet und zusätzlich ein neuer Geschäftsbereich „Energie & Transformation“ geschaffen werden. Derzeit wird eine passende Führungskraft gesucht, die sich mit einem starken Team vor Ort und dem Know-how der Hauptverwaltung um die Unternehmen in der Region und den Strukturwandel im Rheinischen Revier kümmern wird.
Michael Volkmann bedauert die Trennung von Gero Fürstenberg und fragt nach dem künftigen Sitz der Leitung. Uwe Vetterlein teilt mit, dass die neue Leitung selbstverständlich im Rhein-Erft-Kreis präsent sein wird. Die Geschäftsstelle soll gestärkt und der Kontakt zur regionalen Wirtschaft weiter ausgebaut werden.
Peter Zens fragt, ob sich die IHK für eine Verlängerung der Fristen der Fördermittelanträge im Rheinischen Revier einsetzen kann. Es sollte sichergestellt werden, dass die Mittel in sinnvolle Projekte fließen und nicht aus Zeitmangel falsch eingesetzt werden. Nicole Grünewald bestätigt, dass diese Gefahr besteht. Durch den durch Ineffizienz entstandenen Zeitdruck gibt es bereits Fehlentwicklungen. So werden Fördergelder nicht für die Schaffung neuer Arbeitsplätze, sondern z. B. für eine Schloss-Sanierung eingesetzt, das wurde auch im Anschreiben an Staatssekretärin Krebs thematisiert. Uwe Vetterlein führt aus, dass er sich im Aufsichtsrat der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) stets für den sachdienlichen Einsatz der Fördermittel einsetzen würde. Allerdings gibt es gerade im Wahlkampf in den Kommunen viele Begehrlichkeiten. Nach der Kommunalwahl wird es hoffentlich ein gemeinsames Interesse geben, den Bund zur Verlängerung der Fristen zu bewegen. Die IHK Köln setzt sich jedenfalls dafür ein.
„Infrastruktur-Sondervermögen“
Nicole Grünewald thematisiert das 500-Milliarden-Euro-Infrastruktur-Sondervermögen bzw. Schuldenpaket. Sie kritisiert, dass es immer deutlicher wird, dass das Geld nicht wie versprochen zusätzlich in die Infrastruktur investiert wird. Dafür gibt es zahlreiche Indizien:
100 Mrd. Euro aus dem Schuldenpaket gehen an die Länder. Hier ist die Zusätzlichkeit entfallen. Das bedeutet, dass die Länder das Geld z. B. auch für „Sport und Kultur“ einsetzen können.
Weitere 100 Mrd. Euro fließen auf Wunsch der Grünen in den Klima- und Transformationsfonds (KTF), auch hier ist es ebenfalls sehr fraglich, ob das Geld für Infrastruktur investiert wird.
Übrig bleiben 300 Mrd. Euro. Über den vereinbarten Zeitraum von 12 Jahren sind das 25 Mrd. Euro pro Jahr. Die Frage stellt sich also nun, ob zumindest diese 25 Mrd. Euro für zusätzliche Infrastruktur-Investitionen genutzt werden. Dies sieht leider ebenfalls nicht so aus. Denn der Investitionsanteil im Bundeshaushalt wurde im Haushaltsentwurf stark gekürzt: 2024 betrug der Investitionsanteil im Bundeshaushalt 16 %, und damit 70 Mrd. Euro. 2025 beträgt der Investitionsanteil im Bundeshaushalt plötzlich nur noch 10 % und damit 45 Mrd. Euro. Es fehlen also im Haushalt 25 Mrd. Euro für Investitionen. Soll dieses Loch im Haushalt nun durch die 25 Mrd. Euro aus dem Schuldenpaket gestopft werden?
Um dieser Frage nachzugehen, haben die beiden IHK-Mobilitäts-Experten Christopher Köhne und Long Nguyen den 3.000-seitigen Haushaltsentwurf untersucht, mit folgendem Ergebnis:
Auf Seite 1.796 werden unter dem Punkt „Bundesschienenwege" die „Baukostenzuschüsse für einen Infrastrukturbeitrag zur Erhaltung der Schienenwege der Eisenbahnen des Bundes" mit 0 Euro beziffert. 2024 betrug die Summe noch 7,4 Mrd. Euro. In der Erläuterung heißt es: „Weniger wegen Verlagerung in das Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität."
Auf Seite 1.768 stehen beim Punkt „Bundesfernstraßen“ 1,9 Mrd. Euro weniger im Bundeshaushalt als noch im Jahr 2024. Anderes Beispiel, selbes Prinzip: Auch hier kommt das Geld nicht mehr wie bisher aus dem Haushalt, sondern aus dem Schuldenpaket.
Auf Seite 1.768 stehen beim Punkt „Bundesfernstraßen“ 1,9 Mrd. Euro weniger im Bundeshaushalt als noch im Jahr 2024. Anderes Beispiel, selbes Prinzip: Auch hier kommt das Geld nicht mehr wie bisher aus dem Haushalt, sondern aus dem Schuldenpaket.
Im Ergebnis ist klar: Die 500 Mrd. Euro werden nicht zusätzlich in die marode Infrastruktur fließen, wie von Seiten der Politik versprochen – und das muss offen kommuniziert werden. Deshalb hat die IHK Köln vor der Bundestagsdebatte ihre Erkenntnisse an MdBs Serap Güler, Georg Kippels, Caroline Bosbach, Carsten Brodesser und Carl-Philipp Sassenrath von der CDU und an Karl Lauterbach, Daniel Walter, Sanae Abdi und Rolf Mützenich von der SPD gesendet. Parallel hat das Kommunikationsteam der IHK aktive Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Berichtet haben unter anderem Phoenix, BILD, der Kölner Presseclub, 24Rhein und der Weser-Kurier. Gespräche haben ergeben, dass außer der IHK Köln nur der Bund der Steuerzahler die Zahlen im Haushalt nachgeprüft hat – und zum gleichen Ergebnis gekommen ist.
Heribert Warken gibt bei dieser Verlagerung der Ausgaben auch die Zinsen und den Zinseszinseffekt zu bedenken: Die Folge der Umverteilung ist eine noch höhere Zinslast.
Nicole Grünewald ergänzt, dass im Jahr 2037 nach Ablauf des „Sondervermögens“ die Zinslast bei 100 Mrd. Euro/Jahr liegen wird. Das ist 1/5 des jetzigen Bundeshaushalts.
TOP 2 Politische Themen
2.1 Bundespolitik
Nicole Grünewald blickt auf die Vollversammlungssitzung am 1. April 2025 zurück, bei der „10 Punkte für einen Neustart nach der Bundestagswahl“ beschlossen wurden:
- Dauerhaft niedrige Stromsteuer (0,05 Cent/kWh) und Senkung der Netzentgelte
- Ausstieg aus dem Kohleausstieg 2030
- Energietransformation technologieoffen gestalte
- Keine gesetzliche Einmischung in den Mindestlohn
- Abschaffung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes
- Unbefristete Arbeitserlaubnis für Migrantinnen und Migranten mit Duldung oder Aufenthaltsgenehmigung
- Senkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie auf sieben Prozent
- Arbeitsrecht grundsätzlich reformieren
- Spürbare Entbürokratisierung im Wohnungsbau
- Spürbare Einsparungen im Bundeshaushalt
Die IHK Köln hat diese Forderungen mit dem am 9. April veröffentlichten Koalitionsvertrag verglichen: Der Vergleich zeigt, welche Forderungen bereits berücksichtigt sind und wo weiterhin Handlungsbedarf besteht. Leider hat sich auch herausgestellt, dass selbst Punkte aus dem Koalitionsvertrag nicht sicher sind, da sie teilweise nicht eingehalten werden.
Nicole Grünewald nennt folgende Beispiele:
- Stromsteuer: Die Senkung der Stromsteuer für alle ist Teil des Koalitionsvertrag. Allerdings soll sie Stand heute nur für einige Unternehmen gelten. Es ist noch nicht klar, für welche.
- Ausstieg aus dem Kohleausstieg: Hier folgt der Koalitionsvertrag der Forderung, dass ein Ausstieg aus der Braunkohle nur nach dem Bau von passenden Ersatzkraftwerken erfolgen kann. Es gibt aber leider noch keine klare Abkehr der Landesregierung vom Kohleausstieg 2030.
- Laut Koalitionsvertrag soll für anerkannte Geflüchtete ein geordneter Prozess zur Arbeitsaufnahme eingeführt werden.
- Die Senkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie auf 7 % soll laut Koalitionsvertrag ab 2026 umgesetzt werden.
- Das Wohnungsproblem wird zumindest gesehen und ein „Wohnungsbauturbo“ wurde beschlossen. Das sind Änderungen im Baugesetzbuch, die den Kommunen ermöglichen, den Wohnungsbau zu erleichtern.
Die IHK Köln wird die Regierungsarbeit konstruktiv-kritisch begleiten. Die Koalition wird von uns daran gemessen, ob sie umsetzt, was sie versprochen hat.
2.2 Landespolitik
Anissa Saysay, Koordinatorin Landespolitik der IHK Köln, berichtet über die aktuellen Themen im Land:
- Bürokratie in Förderprogrammen: Die IHK Köln wurde als Expertin in die Anhörung zum Thema „Förderdschungel NRW“ in den Landtag eingeladen. Unsere Forderungen: weniger Programme, weniger Komplexität, digitale, anwenderfreundliche Prozesse und mehr Transparenz – besonders für kleine und mittlere Unternehmen.
- Fachkräftemangel in Pflege und Gesundheit: Im Austausch mit dem Sozialausschuss wurden die Forderungen zur Fachkräftesicherung im Gesundheitswesen adressiert: schnellere Anerkennung ausländischer Abschlüsse, flexiblere Ausbildungswege und der Abbau bürokratischer Hürden. Zudem hat ein Gespräch mit Heike Weiß, Abteilungsleiterin Pflege und Alter im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales, stattgefunden, ein zweites Gespräch ist in Planung.
- Ladeinfrastruktur für E-Logistik & Landesstraßenbedarfsplan: Im Gespräch mit Mitgliedern des Verkehrsausschusses wurde unsere Logistikstudie vorgestellt. Das Interesse an einer Zusammenarbeit mit der IHK Köln ist hoch, insbesondere bei der Standortplanung und der Entwicklung gezielter Förderprogramme.
2.3 Kommunalwahl
Nicole Grünewald berichtet, dass die Vollversammlung bereits in ihrer Sitzung am 24. September 2024 Wahlprüfsteine für die Kommunalwahl beschlossen hat, die den politischen Parteien in Köln, Leverkusen, Rhein-Berg, Rhein-Erft und Oberberg rechtzeitig zugesendet wurden. Mittlerweile liegen die Wahlprogramme der Parteien in Köln und Leverkusen vor, diese wurden mit den Wahlprüfsteinen abgeglichen.
In 18 IHK-Wahlforen wurden und werden die Wahlprüfsteine mit den Kandidierenden für die Bürgermeister-/ Bürgermeisterinnen- und Landrats-/Landrätinnen-Ämter diskutiert:
- 21.05.2025: IHK-Wahlforum Burscheid/Odenthal
- 02.06.2025: IHK-Wahlforum Bergheim/Elsdorf/Bedburg
- 02.06.2025: IHK-Wahlforum Lindlar
- 03.06.2025: IHK-Wahlforum Bergisch Gladbach
- 03.06.2025: IHK-Wahlforum Marienheide
- 05.06.2025: IHK-Wahlforum Nümbrecht
- 10.06.2025: IHK-Wahlforum Bergneustadt
- 24.06.2025: IHK-Wahlforum Rösrath
- 24.06.2025: IHK-Wahlforum Frechen zur Landratswahl im Rhein-Erft-Kreis
- 07.07.2025: IHK-Wahlforum Wiehl
- 09.07.2025: IHK-Wahlforum Morsbach
- 10.07.2025: IHK-Wahlforum Gummersbach
- 28.08.2025: IHK-Wahlforum Reichshof
- 02.09.2025: IHK-Wahlforum Gummersbach zur Landratswahl im Oberbergischen Kreis
- 03.09.2025: IHK-Wahlforum Hückeswagen
- 08.09.2025: IHK-Wahlforum Leverkusen
- 09.09.2025: IHK-Wahlforum Wermelskirchen
- 23.09.2025: IHK-Wahlforum Stichwahlduell Köln
Nicole Grünewald dankt den drei Geschäftsstellen für die engagierte Organisation in der Region und den Unternehmerinnen und den Unternehmern für die Teilnahme. Denn es ist gerade in der jetzigen Zeit sehr wichtig, dass alle Kandidierenden verstehen, was die Wirtschaft in der Region braucht und von ihnen erwartet. Dazu leisten die Wahlforen einen sehr guten Beitrag.
Außerdem wird die IHK Köln sechs Wochen vor den Kommunalwahlen eine Kommunikationskampagne in den Sozialen Medien und der IHKplus starten, in der ebenfalls die Erwartungen der Wirtschaft an Kommunalpolitik deutlich gemacht werden. Grundlage sind auch hier unsere Wahlprüfsteine.
2.4 Wirtschaft & Verteidigung
Nicole Grünewald thematisiert, dass sich die sicherheitspolitische Lage in der Welt verändert hat und dass die Wirtschaft darauf reagieren muss. Das Thema Verteidigung wird Teil der neuen Realität und die IHK ist dazu aufgefordert, ihre Mitgliedsunternehmen für das Thema zu sensibilisieren. Sie erklärt, dass die Vollversammlung einen ausgewiesenen Experten zu dem Thema in ihren eigenen Reihen hat, der nun zu dem Thema berichten wird.
Vizepräsident Stefan Bisanz ist Sicherheitsexperte, Leiter des Arbeitskreises Wirtschaft & Sicherheit der IHK Köln und Mitglied im Arbeitskreis Verteidigungspolitik der DIHK. Er beginnt seine Präsentation mit deutlichen Worten. Es herrscht wieder Krieg in Europa. Russland hat 1,5 Mio. Soldaten, NATO-Europa 730.000. Aus den USA sollen in sechs Monaten 800.000 Soldaten in Europa sein. Die Bundeswehr verfügt zurzeit inklusive Reservisten über rund 240.000 Soldaten. Es wird in Deutschland bis 2035 eine Armee mit insgesamt 460.000 Personen (inkl. Reserve) angestrebt. Die Frage ist, wie das realisiert werden soll.
Russland hat auf Kriegswirtschaft umgestellt. Während Deutschland im Moment 25–50 Panzer pro Jahr produzieren kann, sind es in Russland 250–300. Dort werden zudem jährlich 3 Mio. Schuss Artilleriemunition hergestellt. Die produzierten Güter gehen jedoch nur zur Hälfte an die Front zur Ukraine, die andere Hälfte wird eingelagert. Man muss sich daher die Frage stellen, was das für Europa bedeutet.
In seiner Präsentation geht er zunächst auf die Vorhaben der Bundesregierung aus dem Koalitionsvertrag ein und erwähnt beispielsweise das Planungs- und Beschleunigungsgesetz für Beschaffungen der Bundeswehr. Anschließend geht er auf die zahlreichen bestehenden Gesetze und Vorschriften zur staatlichen Inanspruchnahme privater Unternehmen im Krisenfall ein. So können auch jetzt schon Personal oder Fahrzeuge für Notfälle eingezogen werden. In einem Spannungs- oder Verteidigungsfall rechnet er damit, dass in den Unternehmen 25–30 % der Mitarbeitenden fehlen werden. Seine Schlussforderung lautet: Vorsorge ist keine freiwillige Option. Sondern ein strategischer Bestandteil betrieblicher Resilienz.
Nicole Grünewald bedankt sich für den interessanten Vortrag und betont, dass man die Vollversammlung und die Mitgliedsunternehmen bei diesem wichtigen Thema fortlaufend auf den neuesten Stand bringen will.
Am 21. November ist in der IHK Köln ein „Tag der Sicherheit“ geplant, bei dem es um die Themen Katastrophen- und Zivilschutz sowie um innere und äußere Sicherheit gehen wird. NRW-Innenminister Herbert Reul wird eine Keynote halten und es kommen zahlreiche Experten zu Wort.
Turadj Zarinfar wirft die Frage auf, was mit Wohnungsbau- und Infrastrukturprojekten geschieht, wenn knappe Kapazitäten für militärische Bauten abgezogen werden. Es braucht eine kluge Steuerung bei der Verteilung der Ressourcen. Nicole Grünewald ergänzt, dass der Bundestag durch die Änderung der Artikel 109 und 115 GG Verteidigungsausgaben in unbegrenzter Höhe ermöglicht hat.
Stefan Bisanz ergänzt, dass jeder, der sich für sicherheitsrelevante Projekte bewerben möchte, für die entsprechenden Mitarbeitenden eine Sicherheitsüberprüfung benötigt. Diese Überprüfungen dauern je nach Stufe (SU1 bis SU3) zwischen mindestens drei Monaten und einem Jahr.
TOP 3 IHK Köln
3.1 Projekt „IHK Köln der Zukunft“: Kurzbericht
Nicole Grünewald berichtet zum Stand des Projekts „IHK Köln der Zukunft“. Die Stadt Köln hat am 17. April 2025 die Baugenehmigung erteilt. Die Schadstoffbeseitigung und die Entkernung des Gebäudes vom ersten bis zum fünften Obergeschoss sind abgeschlossen, die Betonsanierung läuft seit Anfang Mai und die Ausführungsplanung hat begonnen. Der Vertrag mit dem Generalunternehmer, der Firma Ed. Züblin AG, wurde am 12. Juni 2025 unterschrieben. Wie von der Vollversammlung gewünscht konnten ca. 60 % der Gesamtkosten vertraglich fix vereinbart werden. Die übrigen 40 % werden, wie in der letzten Vollversammlungssitzung vorgestellt, als „Cost + Fee“ abgerechnet.
Uwe Vetterlein stellt die nach der letzten Sitzung ergänzte Übersicht der Baukosten vor. Die Übersicht liegt dem Protokoll bei. Die Gesamtkosten liegen weiterhin innerhalb des von der Vollversammlung beschlossenen Budgets von 100 Mio. Euro. Die Vollversammlung wird in jeder Sitzung transparent über den Baufortschritt und die Kostenentwicklung – und damit auch über eventuelle Kostenabweichungen informiert.
Verbindlich für die Durchführung des Projekts „IHK Köln der Zukunft“ ist der Grundsatzbeschluss der Vollversammlung über die Baumaßnahme vom 8. Dezember 2022 sowie der von der Vollversammlung am
4. Dezember 2023 beschlossene vorläufige Bauwirtschaftsplan. In der Sitzung vom 19. März 2024 wurde die überprüfte Kostenschätzung der Leistungsphase 2 vorgestellt. Die Kosten entsprachen dem beschlossenen vorläufigen Bauwirtschaftsplan. In der Sitzung vom 10. Dezember 2024 wurde der fortgeschriebene Bauwirtschaftsplan von der Vollversammlung gemeinsam mit dem Wirtschaftsplan 2025 beschlossen.
Durch die jährliche Beschlussfassung über den Wirtschaftsplan, den Bauwirtschaftsplan und den Investitionsplan hat die Vollversammlung stets volle Kostenkontrolle über das Projekt „IHK Köln der Zukunft“. Gemäß dem gültigen, von der Vollversammlung am 14. Juni 2022 beschlossenen Finanzstatut müsste die Vollversammlung erneut und zusätzlich über die Gesamtmaßnahme beschließen, falls sich die Kosten um mehr als 10 % erhöhen würden.
Uwe Vetterlein erkundigt sich bei Fabian Bauwens-Adenauer, ob in Bezug der von ihm und Alexander Wüerst schriftlich gestellten Fragen noch Punkte offen sind. Dies ist nicht der Fall.
Nicole Grünewald erkundigt sich, ob sonst noch jemand Fragen zum Thema hat. Dies ist nicht der Fall. Sie bietet den Mitgliedern der Vollversammlung an, die Baustelle Unter Sachsenhausen 10–26 zu besichtigen. Es ist geplant, einen Termin vor der nächsten Vollversammlungssitzung anzubieten. Sie leitet über zum nächsten Thema.
3.2 Finanzen: Jahresabschluss 2024 der IHK Köln
Vizepräsident Hendrik Pilatzki, Vorsitzender des Beitrags- und Finanzausschusses der IHK Köln, stellt den Jahresabschluss vor und bedankt sich beim Hauptamt für die gute Arbeit. Die Rechnungsprüfungsstelle für die Industrie- und Handelskammern hat in der Schlussbesprechung am 18. März 2025 der IHK Köln den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk für den Jahresabschluss des Jahres 2024 – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang sowie Lagebericht – und die Wirtschaftsführung für das Geschäftsjahr 2024 der IHK Köln erteilt.
Insgesamt ergibt sich ein Betriebsergebnis von 9.327 T Euro (Vorjahr 2.332 T Euro) und ein Finanzergebnis von 1.048 T Euro (Vorjahr 519 T Euro). Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2024 weist damit ein Jahresergebnis von 10.315 T Euro aus. Der Ergebnisvortrag aus 2023 beträgt 8.308 T Euro, damit beträgt das Gesamtergebnis 2024 18.623 T Euro (8.308 T Euro).
Durch das positive Jahresergebnis 2024 von 10.315 T Euro und sich nahezu ausgleichende Zu- und Abnahmen bei den Bilanzpositionen Rückstellungen, aktive Rechnungsabgrenzung, passive Rechnungsabgrenzung, Forderungen und Verbindlichkeiten hat die IHK Köln einen positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von 10.104 T Euro.
Durch höhere Auszahlungen in das Sachanlagevermögen, vor allem für das Projekt „IHK Köln der Zukunft“, wurde ein negativer Cashflow aus der Investitionstätigkeit in Höhe von –2.488 T Euro erzielt. Am Ende der Periode 2024 beträgt der Finanzmittelbestand 31.831 T Euro.
Aufgrund des neuen Finanzstatus entfällt der ehemalige Rücklagenspiegel. Im Finanz- und Geldvermögen wird dargestellt, dass die Vorsorgezwecke Risikovorsorge und Finanzierungsvorsorge in Höhe von 39.177 T Euro durch Finanz- und Geldvermögen gedeckt sind.
Das Präsidium hat in seiner Sitzung vom 12. Juni 2025 beschlossen, der Vollversammlung zu empfehlen, den Jahresabschluss der IHK Köln für das Geschäftsjahr 2024 festzustellen
Im Vorfeld zur Sitzung, am 1. Juli 2025, hat das Team des Finanz- und Rechnungswesens der IHK Köln den Mitgliedern der Vollversammlung angeboten, Fragen zum Jahresabschluss 2024 zu stellen. Es sind keine Fragen eingegangen.
Julia Zeidler bezieht sich auf die Feststellung der Rechnungsprüfungsstelle, dass einige Baukosten aktiviert werden mussten. Sie fragt, ob dies ein steuerliches Risiko beinhaltet. Uwe Vetterlein verneint dies, da die IHK Köln nicht ertragssteuerpflichtig ist.
Nicole Grünewald erkundigt sich nach weiteren Fragen. Sie verliest sodann den Beschlussvorschlag und stellt ihn zur Abstimmung.
Beschluss 1: Die Vollversammlung der IHK Köln stellt den testierten Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2024 in der vorliegenden Fassung fest. | |
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Ja | 61 |
Enthaltung | 1 |
Nein | 1 |
Hendrik Pilatzki fährt fort, dass der Jahresabschluss 2024 zum 31. Dezember 2024 ein Jahresergebnis von 10.315.269,44 Euro ausweist. Unter Berücksichtigung des Ergebnisvortrags aus 2023 von 8.308.174,00 Euro ergibt sich ein Ergebnis von 18.263.443,44 Euro. Das Präsidium hat in seiner Sitzung vom 12. Juni 2025 beschlossen, der Vollversammlung zu empfehlen, das Ergebnis 2024 auf neue Rechnung vorzutragen.
Heribert Warken erkundigt sich, ob trotz der laufenden Baufinanzierung eine Beitragssenkung geplant ist, z. B. für Mitglieder mit mehreren Betrieben. Nicole Grünewald erläutert, dass die IHK Köln ihre Beiträge gerade erst 2024 gesenkt hat. Diese Senkung wird sich erst auf das Ergebnis 2025 und dann auch auf die weiteren Jahresergebnisse auswirken. Außerdem beinhaltet das Jahresergebnis eine Reihe von einmaligen Sondereffekten. Hier ist daher Vorsicht geboten. Heribert Warken erkundigt sich nach dem Volumen der erfolgten Beitragssenkung. Hendrik Pilatzki rechnet mit einem mittleren bis höheren sechsstelligen Betrag. Er ergänzt, dass Beitragssenkungen langfristig angelegt sein müssen, um Planungssicherheit zu bieten. Weitere Entlastungen seien nur unter Berücksichtigung künftiger Ausgaben möglich.
Felix Binsack fragt, ob auch andere IHKs in den vergangenen Jahren ihre Beiträge gesenkt hätten. Uwe Vetterlein berichtet, dass einige Kammern aufgrund von Rechtsunsicherheiten ihre Rücklagen aufgelöst haben. Dies hat jedoch in einigen Fällen dazu geführt, dass nun Kassenkredite benötigt werden. Diesen Weg soll die IHK Köln nicht beschreiten. Nicole Grünewald ergänzt, dass die große Branchenvielfalt im Bezirk der IHK Köln bisher konjunkturelle Schwächen gut abgefedert hat. Uwe Vetterlein führt aus, dass zurzeit in Kammerbezirken mit hohem Anteil an Automobilindustrie die Beiträge bereits wegbrechen. Fred Arnulf Busen äußert die Meinung, dass angesichts wachsender Ausgaben eine weitere Beitragssenkung nicht vertretbar ist.
Hendrik Pilatzki verliest den Beschlusstext und stellt ihn zur Abstimmung.
Beschluss 2: Die Vollversammlung der IHK Köln beschließt, das Ergebnis 2024 in Höhe von 18.623.443,44 Euro auf neue Rechnung vorzutragen. | |
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Ja | 66 |
Enthaltung | 0 |
Nein | 1 |
Jürgen Pütz legt auch im Namen von Johannes Cramer den Bericht der ehrenamtlichen Rechnungsprüfer vor. Die Rechnungsprüfungsstelle für die Industrie- und Handelskammer hat in der Zeit vom 27. Januar bis 14. Februar 2025 die Prüfung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2024 durchgeführt.
Für den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2024 nebst Anhang und den Lagebericht sowie für die Wirtschaftsführung hat die Rechnungsprüfungsstelle als Ergebnis der Prüfung den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Jahresabschluss nebst Anhang entspricht den Regelungen des Finanzstatuts und der übrigen für die IHK geltenden wesentlichen Rechtsvorschriften und vermittelt – unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung – ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Der Lagebericht vermittelt ein zutreffendes Bild der Lage der IHK Köln. Der Lagebericht steht in allen wesentlichen Belangen im Einklang mit dem Jahresabschluss nebst Anhang. Der Wirtschaftsplan ist in allen wesentlichen Belangen ordnungsgemäß aufgestellt und vollzogen worden. Die IHK Köln hat die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit bei der Aufstellung des Wirtschaftsplans beachtet und die im Rahmen des Erfolgs- und Finanzplans zur Verfügung stehenden Mittel nach diesen Grundsätzen verwendet.
Aufgrund dessen wird die Entlastung der Präsidentin, des Präsidiums und des Hauptgeschäftsführers für das Geschäftsjahr 2024 empfohlen. Er verliest den Beschlusstext und stellt ihn zur Abstimmung.
Beschluss 3: Die Vollversammlung der IHK Köln erteilt der Präsidentin, dem Präsidium und dem Hauptgeschäftsführer für das Geschäftsjahr 2024 Entlastung. | |
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Ja | 62 |
Enthaltung | 1 |
Nein | 0 |
3.3 Gremien
3.3.1 Video-Berichte aus den Gremien
Die Vollversammlung hat in ihrer letzten Sitzung die politischen Ausschüsse und Beratenden Versammlungen beschlossen und ihre Vorsitzenden bestimmt. Die Berichte aus den Kick-off-Sitzungen und aus den DIHK-Ausschüssen werden in Video-Statements präsentiert und sind unter folgendem Link abrufbar.
3.3.2 Berufung der Gremienmitglieder
Nicole Grünewald bedankt sich bei allen Teilnehmenden der Sitzungen der Ausschüsse und Beratenden Versammlungen für ihr Engagement und die Bereitschaft, sich für die Wirtschaft in Köln, Leverkusen und der Region einzusetzen. Die Gremien der IHK Köln sind wichtig, denn sie behandeln aktuelle Themen und nehmen eine zentrale Rolle in der inhaltlichen Vorbereitung der Vollversammlungssitzungen ein.
Sie geht auf den Prozess der Berufung der Gremien in der Satzung ein: Am Anfang einer Wahlperiode werden interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer vom Präsidium der Vollversammlung vorgeschlagen. Diese beruft dann die Mitglieder. Über weitere Berufungen in der Amtsperiode entscheidet dann das Präsidium und gibt die Berufungen im Anschluss der Vollversammlung zur Kenntnis.
In der heutigen Sitzung werden die Mitglieder der folgenden Ausschüsse und Beratenden Versammlungen berufen, die entsprechenden Namenslisten wurden mit der Einladung zugesendet:
- Ausschuss für Digitales & Innovation
- Ausschuss für Internationales
- Ausschuss für Mobilität
- Ausschuss für Rechts- & Steuerpolitik
- Ausschuss für Stadt- & Regionalentwicklung
- Ausschuss für Wirtschaftspolitik
- Beratende Versammlung Leverkusen/Rhein-Berg
- Beratende Versammlung Oberberg
Nicole Grünewald verliest den Beschlussvorschlag und stellt ihn zur Abstimmung.
Beschluss 4: Die Vollversammlung der IHK Köln beruft die genannten Personen als Mitglieder der Ausschüsse und Beratenden Versammlungen. | |
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Ja | 58 |
Enthaltung | 1 |
Nein | 0 |
Nicole Grünewald erläutert, dass in der Herbstsitzung der Vollversammlung die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt & Energie und der Beratenden Versammlung Rhein-Erft berufen werden.
Die Sitzungen der Ausschüsse werden auch künftig hybrid stattfinden, denn die digitale Zusammenarbeit ist ein wichtiger Teil der IHK Köln. Die Mitglieder der Ausschüsse und Beratenden Versammlungen erhalten in den kommenden Tagen ihre persönliche Einladung in den jeweiligen Teams-Bereich ihrer Gremien. Das IT- und Support-Team der IHK Köln unterstützt beim Onboarding und bei technischen Fragen. Auch in der Vollversammlung sind inzwischen 80 Mitglieder erfolgreich im Teams-Kanal der Vollversammlung ongeboardet.
Felix Binsack hält ein Plädoyer dafür, die Teams-Kanäle aktiv für den fachlichen und persönlichen Austausch zu nutzen. Durch die digitalen Möglichkeiten kann der Austausch auch zwischen den Sitzungen intensiviert und aktuelle Themen schneller und besser behandelt werden. In seinem Unternehmen wird Teams erfolgreich genutzt. Er wünscht sich das auch für die Vollversammlung und die Gremien. Die Hürden für die Teilnahme sind sehr niedrig. Alle sollten sich beteiligen.
3.3.3 Netzwerk Mittelstand
Nicole Grünewald informiert, dass es das Netzwerk Mittelstand in seiner jetzigen Form seit 2011 gibt. Mitglieder sind Geschäftsführende, Vorstände, Inhaberinnen und Inhaber von mittelständischen inhaber- oder familiengeführten Mitgliedsunternehmen der IHK Köln mit mindestens zehn Mitarbeitenden, die aktiv Aus- und engagierte Weiterbildung betreiben.
Harald Goost gibt einen Einblick in die Aktivitäten des Netzwerks. Er geht auf die mittelstandsrelevanten Themen ein, die im Netzwerk behandelt werden. Es gibt interessante Impulse, aus denen man viel für die eigene unternehmerische Arbeit mitnehmen kann. Außerdem erhält man im Rahmen der Jour Fixes tiefe Einblicke in andere Unternehmen. Die für alle offenen Themenveranstaltungen und das traditionelle Voradventliche Unternehmeressen in der Flora seien weitere Highlights des Netzwerks Mittelstand.
Nicole Grünewald bedankt sich bei Harald Goost und ergänzt, dass sich Interessentinnen und Interessenten gerne beim aktuellen Lenkungskreis des Netzwerks Mittelstand, Kim Bauer, Louise Farina, Annette Faust, Mike Gahn Harald Goost, Rike Johnsen oder bei ihr melden können.
TOP 4 Sonstiges
Nicole Grünewald erkundigt sich, ob es weitere Themen gibt.
Sue Appleton informiert, dass sie wegen eines persönlichen Umzugs ihr Vollversammlungs-Mandat zum Ende des Monats niederlegt. Sie bedankt sich für die Zusammenarbeit mit dem Ehrenamt und dem Hauptamt. Zugleich äußert sie Besorgnis über das Betriebsklima innerhalb der IHK Köln und die ihrer Ansicht nach hohe Fluktuation, die sie extern evaluieren lassen möchte.
Nicole Grünewald dankt Sue Appleton für die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. Dann führt sie aus, dass die IHK Köln bei ihrer Amtsübernahme im Jahr 2020 inhaltlich und strukturell nicht gut aufgestellt war. Bei 250 Mitarbeitenden gab es über 70 Führungskräfte, das Organigramm umfasste 17 Seiten. Die IHK Köln befindet sich seither im Umstrukturierungsprozess. Aufgrund der sich stetig wandelnden Herausforderungen wie Pandemie, Krisen oder auch Strukturwandel im Rheinischen Revier muss die IHK Köln in der Lage sein, schnell und effizient zu reagieren. Das erwarten auch die Mitgliedsunternehmen. Um das Ziel zu erreichen, wurden Hierarchien abgebaut, das Organigramm passt mittlerweile auf eine A4-Seite. Dabei hat die IHK nach wie vor 250 Mitarbeitende.
Uwe Vetterlein berichtet, dass im Jahr 2024 die Fluktuationsquote in der IHK Köln bei rund 5 % lag und damit im Mittel aller IHKs in Deutschland. Dieser Wert liegt beispielsweise deutlich unter der durchschnittlichen Fluktuation in der öffentlichen Verwaltung (> 13 %).
Michael Volkmann bedauert insbesondere das Ausscheiden von Gero Fürstenberg. Außerdem zweifelt er die genannte Fluktuationsquote als Messgröße an, thematisiert eine nicht veröffentlichte Mitarbeiterbefragung in der IHK Köln und fordert eine Evaluierung.
Nicole Grünewald erläutert, dass dies im Jahr 2023 kurz Gegenstand einer Presseberichterstattung war. Da es 2022/2023 jedoch keine Mitarbeiterbefragung gab, ist dies wohl ein Missverständnis.
Uwe Vetterlein weist darauf hin, dass Personalthemen in die Verantwortung des Hauptamts und des Personalrats fallen.
Felix Binsack verortet die Fluktuationsquote von rund 5 % bei der IHK Köln unter dem in der Wirtschaft üblichen Durchschnitt und bezeichnet sie als unauffällig.
Heribert Warken erinnert an die Aufgabenverteilung zwischen Hauptamt, Präsidium und Vollversammlung. Personalthemen seien nicht Aufgabe des Ehrenamts, sondern des Hauptamts.
Stefan Bisanz berichtet von seiner Teilnahme am gestrigen Townhall-Meeting in der IHK mit den Mitarbeitenden und von seinen Gesprächen beim anschließenden Get-together. Er ist regelmäßig in der IHK Köln, kennt viele aus dem Hauptamt, freut sich über deren hohes Engagement und nimmt ein gutes Betriebsklima wahr.
Nicole Grünewald führt aus, dass sie im Jahr 2020 auch für eine bessere Gesprächskultur in der Vollversammlung angetreten ist. Es ist ihr wichtig, dass auch kontroverse Themen vernünftig diskutiert werden können – und dies ist der Fall.
Sie wird die Anregungen ins Präsidium mitnehmen.
Im Anschluss gibt sie einen Überblick über weitere Termine.
Termine 2025
25.09.2025, 17:00 Uhr Frauen-Business-Tag der IHK Köln auf der KD RheinMagie
30.09.2025, 17:00 Uhr Herbst-Vollversammlung in der IHK Köln
09.10.2025, 17:00 Uhr Gründung des Bündnisses für Biodiversität Köln, Workshops ab 13:00 Uhr
21.11.2025, 11:00 Uhr Tag der Sicherheit in der IHK Köln
27.11.2025, 18:30 Uhr Voradventliches Unternehmeressen des Netzwerks Mittelstand in der Flora
08.12.2025, 17:00 Uhr Winter-Vollversammlung in der IHK Köln
30.09.2025, 17:00 Uhr Herbst-Vollversammlung in der IHK Köln
09.10.2025, 17:00 Uhr Gründung des Bündnisses für Biodiversität Köln, Workshops ab 13:00 Uhr
21.11.2025, 11:00 Uhr Tag der Sicherheit in der IHK Köln
27.11.2025, 18:30 Uhr Voradventliches Unternehmeressen des Netzwerks Mittelstand in der Flora
08.12.2025, 17:00 Uhr Winter-Vollversammlung in der IHK Köln
Nicole Grünewald bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmenden und lädt alle Anwesenden herzlich zum Get-together von Ehrenamt und Hauptamt in der Lobby ein. Sie schließt die Sitzung um 19:35 Uhr.
Köln, 4. August 2025
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