
„Ich kann Geschmack denken …“
Für das, was Volker Seibert tut, gibt es keinen genauen Begriff. „Barkeeper, Bartender, Mixologe – am Ende habe ich einfach eine Bar“, sagt der 52-Jährige. Aber es ist eben nicht einfach irgendeine Bar.
Text: Jörg Löbker
Wenn Seibert und sein Team Drinks anrichten, entstehen Kunstwerke. Die Gläser, das Porzellan, das Drumherum – nichts hier ist Zufall. „Aber es ist entscheidend, dass das, was im Glas ist, eben auch absolute Spitze ist“, erklärt er.
Für dieses Ziel stellt er in seiner „Liquid Kitchen“ eigene Getränke her. Unter anderem macht er selbst Speiseeis, das in Kombination mit Spirituosen in die Gläser kommt. Und auch für die Zutaten kommt nur das Beste in Frage. Die edle Zitrusfrucht Yuzu bestellt er in Japan („60 Kilogramm, das ist unser Jahresvorrat“), für eine ganz spezielle Sorte Erdbeeren („Mieze Schindler, keine Erdbeere schmeckt besser“) fährt er persönlich zu einem Spezialisten nach Nürnberg.

Seine Kreationen heißen „Buddhas Hand Gin Tonic“ oder „Kaviartini“. Und sie alle entstehen in seinem Kopf. „Ich kann Geschmack denken“, sagt er. „Ich weiß, wie die Zutaten einzeln schmecken und kenne den Weg. Das heißt, ich kann sie geschmacklich im Kopf zusammensetzen und habe dann eine konkrete Vorstellung, wie der Drink dann am Ende schmeckt.“
Was ihn antreibt, sei „die Lust auf das, was ich tue“. Sein größter Feind? „Die Langeweile!“ Mit 15, da machte er in seiner Heimat im Westerwald eine Lehre als Werkzeugmechaniker, bemerkte er, dass er hinter eine Bar gehört. „Die Lehre habe ich vom ersten Tag an gehasst. Ich habe nebenher in der Gastronomie gearbeitet. Wenn ich abends, nach der Arbeit in der Werkstatt, in einer Kneipe spülen durfte, war ich schon glücklich.“ Richtig los ging es dann 1994 – mit einem Barkeeper- Kurs bei der IHK Köln. Auch heute entwickelt Seibert sich und seine Drinks ständig weiter.
Heute spült er übrigens immer noch, wenn es nötig ist. Aber jetzt eben als Chef, der seinen Traum verwirklicht hat: „Seiberts Bar“. Mit Preisen überhäuft. Bundesweit gehört er als Barkeeper zur „Crème de la Crème“. Seine Bar taucht zudem regelmäßig in Artikeln auf, in denen es um „Die besten Bars Europas“ geht. Spitzenqualität, made in Köln! +
Wer abends am Kölner Friesenwall eine lange Schlange entdeckt, hat „Seiberts Bar“ gefunden. Wenn es, wie so oft, zu voll ist, regelt ein Door-Man den Einlass. Fünf Tage die Woche ist geöffnet (Dienstag bis Samstag), spätestens um 1 Uhr ist Schluss. Hinter der Bar findet man den Chef häufig selbst. 1999 kam er über Umwege nach Köln, seit 2014 gibt es „Seiberts Bar“.
www.seiberts-bar.com
www.seiberts-bar.com
Kontakt
Industrie- und Handelskammer zu Köln
Unter Sachsenhausen 5–7
50667 Köln
Tel: 0221 1640-0
E-Mail: service@koeln.ihk.de
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