Petit Pure White: Koch, Künstler, Könner
Cristiano Rienzner hatte das Einhorn schon zu seinem Wappentier erkoren, als es noch nicht inflationär auf jedem Hipster-Jutebeutel durch die Stadt getragen wurde. „Es ist ein Symbol für die Kindheit: Forever Peter Pan. Das ist mein Motto.“
Text: Willi Haentjes
Der Mann mit den blauen Haaren („Das erinnert mich im Spiegel immer ans Meer, dann geht’s mir besser“) ist ein Star-Koch, der weder Star noch Koch sein will. „Ich sehe mich nicht als Koch, sondern als Mensch, der andere Menschen glücklich machen kann. Das ,Petit Pure White‘ ist mein Wohnzimmer.“ Rienzner führt sein Restaurant genau so, wie er spricht: Unkonventionell. Leidenschaftlich. Und voller Überzeugung, seinen Kunden etwas geben zu können, was nicht auf der Speisekarte steht: positive Energie.
Rienzner hat sich einmal um die Welt gekocht: Geboren in Venedig, aufgewachsen und gereift in Berlin, ging es über China, Oslo und Neapel nach Köln. Seine heutige Überzeugung: Gutes Essen reicht nicht mehr, um als Gastronom zu überleben. Du musst den Menschen auch das Gefühl geben, als Gastgeber für sie da zu sein. Bei höchster Qualität. Rienzner kauft und kocht nur, was er selbst genießen kann. Das Fleisch kommt vom Hoflieferanten der britischen Royals, am liebsten schlägt der Maestro selbst bei den Austern zu.
Das „Petit“ im Lokalnamen hat seinen Grund: Auf zwei engen Räumen geht’s zur Sache. Der Chef ist immer in der Nähe der Gäste und kann den Laden im Zweifel auch alleine schmeißen: „Ich möchte von niemandem mehr abhängig sein.“ Den dümmsten Satz, den er jemals übers Kochen gehört hat? „Die Frage nach dem Lieblingsgericht. Das ist so profan. Jeder Mensch hat jeden Tag ein anderes Verlangen.“ Aber im „Petit Pure White“ kommt jeder auf seinen Geschmack …
Wer das Szene-Lokal „Petit Pure White“ in der Kölner Südstadt (Severinswall 39) nicht kennt, übersieht es schnell: Unscheinbar reiht es sich zwischen die Ladenfenster der Nachbarschaft, drinnen regiert detail-verliebt schrille Liebe. Die Deko kennen Stammkunden schon aus den ehemaligen Standorten des Lokals (u. a. Belgisches Viertel), die Speisen werden auf dem Familiengeschirr der First Lady serviert – die Teller hat Rienzners Partnerin Sabah Wahbe von ihrer Oma geerbt. Wer sich hier nicht wohl fühlt, ist selber schuld.
Kontakt
Industrie- und Handelskammer zu Köln
Unter Sachsenhausen 5–7
50667 Köln
Tel: 0221 1640-0
E-Mail: service@koeln.ihk.de
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