IHKplus 6.2024 | Editorial

Die Stimme der Wirtschaft

Liebe Mitglieder der IHK Köln,
wir leben in chaotischen Zeiten.
Die Wirtschaftszahlen – schlechter als jemals zuvor. Die Ampelregierung in Berlin – hat sich gerade selbst zerlegt. Eine vernünftige Wirtschaftspolitik – seit Jahren nicht erkennbar. Die europäischen Länder um uns herum – reiben sich die Augen und verstehen nicht, was wir hier machen. Die Amerikaner – wählen mehrheitlich Donald Trump, nach dem Motto „It’s the economy, stupid!“. Eine starke Wirtschaft – ein starkes Land – Wohlstand für alle. In Amerika ist dieses Versprechen sogar wichtiger als die Person, die man dafür wählt.
Eine Sache können deutsche Politikerinnen und Politiker aus den US-Wahlen lernen: Wenn man die Wirtschaft vernachlässigt, dann gibt es ein Problem. Und auf die Wirtschaft hier in Deutschland war immer Verlass. Wir haben die perfekte Mischung aus Konzernen, mittelständischen Betrieben und Selbstständigen. Unsere Unternehmen übernehmen gesellschaftliche Verantwortung, sie kümmern sich selbst – in Kooperation mit uns als IHK – um die Qualifizierung ihrer Fachkräfte, sie engagieren sich für den Standort Deutschland.
Wir wollen keine Subventionen. Wir wollen, dass man unsere Unternehmen vernünftig arbeiten lässt.
Und die Politik? Hat wenig mit der Wirtschaft zu tun, versteht sie nicht. Fesselt unsere Unternehmen mit immer mehr und mehr Bürokratie. Schafft durch Eingriffe in den Markt Probleme, wo früher keine waren – und „heilt“ sie dann durch Subventionen, an die noch mehr Bürokratie gekoppelt ist.
Beispiel „Energiewende“. Allen ist klar, dass die Umstellung der Energieversorgung und der Ausstieg aus der Kohle auf keinen Fall bis 2030 funktioniert. Doch anstatt das klar zu sagen, hält auch die in weiten Teilen vernünftig agierende Landesregierung nach wie vor unverdrossen an dem Ausstiegsdatum 2030 fest. Unsere energieintensiven Unternehmen fragen sich seit über einem Jahr, wo denn die Energie dann herkommen soll. Darauf gibt es aber keine Antworten.
Seit anderthalb Jahren reden wir hier Klartext, stellen uns in den Gegenwind und halten die Fahne für unsere Mitglieder hoch. Wir erwarten von den Regierungen in Land und Bund ein klares Bekenntnis zur Industrie am Standort Deutschland. Wir erwarten, dass die richtigen Handlungen folgen. Wir erwarten Energiesicherheit, Energiebezahlbarkeit, eine Befreiung unserer Unternehmen vom Bürokratiewahnsinn, eine funktionierende Infrastruktur und geregelte Einwanderung für Arbeits- und Fachkräfte.
Wir wollen keine Subventionen. Wir wollen, dass man unsere Unternehmen vernünftig arbeiten lässt. Und wir wollen das nicht irgendwann. Sondern jetzt. Denn es ist Viertel nach 12. Wir sind die Stimme der Wirtschaft. Engagieren Sie sich bei uns!
Herzliche Grüße
Nicole Grünewald Unterschrift blau 1200dpi (21420 web)
Ihre Dr. Nicole Grünewald
Präsidentin der IHK Köln
Industrie- und Handelskammer zu Köln
Unter Sachsenhausen 5–7
50667 Köln

Tel: 0221 1640-0
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