IHKplus 4.2024 | Überblick

Ideen gegen den Mangel

Der Mangel an Auszubildenden bleibt ein Riesenthema. Das bestätigt die IHK-Onlineumfrage zur Aus- und Weiterbildung 2024. Zwischen dem 13. und 31. Mai 2024 haben daran 494 Unternehmen aus dem Kölner IHK-Bezirk teilgenommen.
Fast jeder zweite Betrieb konnte nicht alle Ausbildungsplätze besetzen. Als Hauptgrund gaben im Schnitt drei von vier Betrieben an, dass keine geeigneten Bewerbungen eingegangen seien. In gut einem Fünftel der Fälle erhielten die Unternehmen sogar überhaupt keine Bewerbungen. In 13,24 Prozent der Fälle blieben Ausbildungsplätze unbesetzt, weil die Verträge auf Wunsch der Auszubildenden nach Beginn der Ausbildung vorzeitig aufgelöst wurden, in 14,71 Prozent der Fälle geschah das durch Unternehmensentscheidung.

Mitarbeitende können die Marke stärken

Bei der Suche nach Auszubildenden setzen die Unternehmen auf das Internet und auf persönlichen Kontakt, etwa durch Schulbesuche oder die Einbindung eigener Mitarbeitender als Markenbotschafter. Im Bereich der sozialen Medien dominieren zwar klassische Netzwerke wie etwa LinkedIn, jüngere Plattformen wie TikTok werden aber auch bespielt.
Welche Kanäle und Aktivitäten nutzen Sie, um auf sich als Ausbildungsbetrieb aufmerksam zu machen?
  • 75,51 Prozent eigene Website
  • 63,72 Prozent eigene Mitarbeitende
  • 61,22 Prozent Online-Stellenbörsen
  • 42,40 Prozent Instagram, LinkedIn, Xing, Facebook
  • 36,28 Prozent Ausbildungsmessen
  • 32,20 Prozent Schulbesuche, Schulkooperationen
  • 11,56 Prozent Printmedien
  • 8,16 Prozent TikTok, YouTube, WhatsApp
  • 7,94 Prozent unkonventionelle Werbeflächen
Auch ausgefallene Werbeformate von Brötchentüten bis zu Trikots werden genutzt. Neben der Suche optimieren die Unternehmen auch ihre Angebote, um die Ausbildung attraktiver zu gestalten. Das betrifft teils finanzielle Aspekte, aber auch die Unternehmenskultur und zum Beispiel internationale Bezüge innerhalb der Ausbildung.
Inwiefern haben Sie in den vergangenen Jahren Ihre Ausbildung verändert, um sich als Ausbildungsbetrieb attraktiv für zukünftige Auszubildende zu machen?
  • 62,56 Prozent flache Hierarchien im Betrieb
  • 51,23 Prozent modernere IT-Ausstattung
  • 39,41 Prozent veränderter Rekrutierungsprozess
  • 38,67 Prozent finanzielle Anreize
  • 24,88 Prozent Projekte in den Bereichen Nachhaltigkeit und Soziales
  • 24,38 Prozent neue Lehrkonzepte
  • 18,23 Prozent Mentorinnen- und Mentorenprogramme
  • 14,53 Prozent mobile Ausbildung
  • 13,30 Prozent Auslandsaufenthalte
  • 6,65 Prozent Berufsausbildung in Teilzeit
Zur mangelnden Ausbildungsreife nach dem Schulabschluss sagen 30,47 Prozent der Unternehmen, dass sie es als Schwierigkeit sehen, Leistungsschwächere zu fördern. Andere begegnen der Herausforderung mit unterschiedlichen Lösungsansätzen.
Wie reagieren Sie auf die mangelnde Ausbildungsreife von Schulabgängerinnen und Schulabgängern?
  • 11,86 Prozent betriebliche Einstiegsqualifizierungen
  • 23,95 Prozent interne Nachhilfe
  • 12,56 Prozent langfristige Schulpraktika für den Übergang
  • 5,81 Prozent Mentorinnen- und Mentorenprogramme
  • 7,67 Prozent ausbildungsbegleitende Hilfen
  • 10,70 Prozent Nutzung zweistufiger Ausbildungsmodelle
Industrie- und Handelskammer zu Köln
Unter Sachsenhausen 5–7
50667 Köln

Tel: 0221 1640-0
E-Mail: service@koeln.ihk.de