Entwicklung eines Masterplans „Der Norden in Hessen“

So ist es – die aktuelle Situation
Der Wirtschafts- und Siedlungsstandort Kassel und Umland hat sich hervorragend entwickelt. Im Oberzentrum gibt es nur noch wenige Gewerbeflächen, die Ausweisung neuer Flächen ist kaum noch möglich. Selbst autobahnferne, zunächst schwer zu vermarktende Gewerbegebiete im Landkreis werden durch die anhaltend gute Entwicklung der nordhessischen Unternehmen stärker nachgefragt. Eine Ansiedlung externer Unternehmen ist dagegen die Ausnahme.

Wer aus dem Norden, Süden und Osten Standorte im nördlichen Kreisteil oder den Flughafen erreichen will, muss durch die Innenstadt Kassels. Dies führt zur erhöhten Belastung der Innenstadt und zu unnötig langen Fahrtzeiten in den Landkreis.

Der boomenden Metropole steht ein Umland gegenüber, das mit zunehmender Entfernung zum Oberzentrum verstärkt mit den Folgen des demografischen Wandels wie Fachkräftemangel, rückläufiger Entwicklung der Mittelzentren als Handels- und Gastronomiestandorte und schließlich mit Leerständen kämpft. Trotz kommunaler Aktivitäten droht eine sich verstärkende Zweiteilung zwischen dem Großraum Kassel und den entfernteren Kreisteilen.

So sollte es sein – unser Lösungsansatz
Alle Kommunen profitieren von der guten wirtschaftlichen Entwicklung in Nordhessen. Der anhaltende Bedarf an Gewerbeflächen wird durch die konzentrierte Ausweisung interkommunaler Gewerbegebiete mit Glasfaserinfrastruktur im Landkreis gedeckt. Nicht nur die „Überschwappeffekte“ von Kassel werden aufgefangen, es wird auch eigenes Wachstum induziert. Da die Qualität der Verkehrsinfrastruktur ein entscheidender Standortfaktor ist, wurde die Erreichbarkeit des Nordkreises durch eine Nordumgehung Kassels deutlich verbessert.

Die Kombination von stationärem und Internethandel hat zur Renaissance des Fachhandels geführt. Der Tourismus hat sich (Mittelgebirge, Wassersport, Barock- und Fachwerkorte) positiv entwickelt, (Neu-)Bürger leben gern in dieser attraktiven Region. Der demografische Wandel fällt deutlich besser aus als prognostiziert.
  • Die Kommunen, der Landkreis, das Oberzentrum sowie weitere Akteure erarbeiten, unter anderem auf Basis der Daten aus dem Zukunftskataster des Zweckverbandes Raum Kassel (ZRK), einen Entwicklungsplan „Der Norden in Hessen“. Die im Entwicklungskonzept vereinbarten Maßnahmen zur Innenstadt-, Siedlungs-, Gewerbe- und Verkehrsentwicklung sowie zur Glasfaserinfrastruktur werden lokal und regional umgesetzt. Dazu gehören auch die Entwicklung gut zu vermarktender interkommunaler Gewerbeflächen sowie eine Trasse für die Nordumgehung Kassels.
  • Der Tourismus wird weiter entwickelt, so dass auch für die Bevölkerung wichtige Handels-, Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe erhalten bleiben. Innenstädte und Ortskerne werden in ihrer Funktion als Handels-, Dienstleistungs- und Wohnstandort gestärkt.