Mobilitätskonzept der Zukunft: Autonomes Fahren Marburg

So ist es – die aktuelle Situation
Die Universitätsstadt Marburg befindet sich schon seit Jahren in einer herausfordernden Situation hinsichtlich der Bewältigung des Straßenverkehrsaufkommens. Dies wird verschärft durch die Parkplatzproblematik und ein außergewöhnlich hohes Pendelaufkommen zwischen der Innenstadt und den außenliegenden Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorten (zum Beispiel Lahnberge, Pharmastandort) – Prognose: weiter steigend. Folglich nehmen auch Lärmbelastung und Umweltverschmutzung zu.

Gleichzeitig verändern sich die Formen der Mobilität, aber auch die Nutzungsmodelle in der Zukunft signifikant. Neue Infrastrukturen wie beispielsweise eine Seilbahn, eine Straßenbahn oder andere öffentliche Nahverkehrsmittel erfordern außerordentlich hohe Investitionen und werden voraussichtlich nicht vor 2030 umgesetzt sein. Zudem ist fraglich, ob mit solchen starren Konzepten dem zukünftigen Bedarf an hochflexiblen, effizienten und skalierbaren Mobilitätslösungen ausreichend Rechnung getragen wird.

So sollte es sein – unser Lösungsansatz
Zunehmende, sich verändernde Mobilitätsansprüche der Menschen und die Notwendigkeit ganzheitlicher Verkehrssteuerungskonzepte in den wachsenden Städten bei gleichzeitiger Integration der ländlichen Regionen erfordern ein Umdenken.
Wirtschaft, Politik und Gesellschaft unterstützen die Idee eines vollautonomen Mobilitätskonzepts für Marburg und die Region. Ziel ist es, innovative Mobilitätsformen und –ansätze in der Region sichtbar zu machen und damit Impulse für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung des Verkehrs zu setzen. Gleichzeitig sollen neue Geschäftsmodelle, die mit den damit verbundenen Technologien ermöglicht werden, erforscht und in Form von Pilotprojekten erprobt werden.
In Zusammenarbeit mit Unternehmern des Regionalausschusses Marburg wurde bereits im Dezember 2017 ein vollautonomer Elektrobus auf dem Betriebsgelände der Pharmaserv GmbH in Marburg getestet. Über zwei Wochen beförderte das Fahrzeug ohne Fahrer Mitarbeitende und Gäste. Der Testlauf wurde eng begleitet durch die Philipps-Universität Marburg und das Innovation Lab der R+V Versicherung.
Marburg als Modellregion für die Entwicklung des autonomen Fahrens macht die Region bundesweit als Innovationsregion bekannt. Dadurch entwickeln sich neue Perspektiven für die Beförderung von Gütern und Personen für die Wirtschaft in der Region, eine Voraussetzung für den Erhalt eines attraktiven und leistungsstarken Standorts. Mit der innovativen Technik und der engen Zusammenarbeit mit der Universität bietet sich gleichzeitig die Möglichkeit zum Aufbau einer zukunftsorientierten Gründerszene.
Vollautonomes Fahren ist keine Fiktion. Die ersten vollautomatischen Fahrzeuge sind bereits heute im Einsatz und können durch mutige, zukunftsorientierte Unternehmer zur vollen Marktreife entwickelt werden.