Geplante Vollsperrung am Hindenburgplatz
Regionale Wirtschaft warnt vor massiven Auswirkungen auf den Einzelhandel
Baden-Baden. Die Gewerbetreibenden in Baden-Baden befürchten massive Belastungen aufgrund der geplanten Vollsperrung der Luisenstraße während der Sanierung der Luisenbrücke am Hindenburgplatz.
Die IHK Karlsruhe appelliert an den Gemeinderat, in seiner Sitzung am kommenden Montag alternative Bauabläufe und Verkehrsführungen ergebnisoffen zu prüfen. Ziel muss es sein, den Verkehr weiterhin über die Luisenstraße zu führen, um negative Auswirkungen auf den Handel und die Innenstadtfrequenz so gering wie möglich zu halten. Zuvor hatte sich der IHK-Arbeitskreis Wirtschaftsförderung und Tourismus Baden-Baden in seiner Sitzung intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt.
Gemeinderat soll alternative Bauabläufe prüfen
„Eine monatelange Vollsperrung ohne tragfähiges Ausweichkonzept gefährdet nicht nur zahlreiche Geschäfte in der Innenstadt, sondern legt auch den öffentlichen Nahverkehr lahm – mit spürbaren Folgen für die gesamte Stadt", warnt Burkhard Freyberg, Vorsitzender des Arbeitskreises. „Der Einzelhandel in der Innenstadt braucht planbare Erreichbarkeit. Von Seiten der Gewerbetreiben-den liegen konstruktive Vorschläge vor, die eine spürbare Entlastung für Einzelhandel, Hotellerie und Gastronomie in der Innenstadt ermöglichen würden. Diese verdienen es, gehört und berücksichtigt zu werden", so Freyberg.
Aktuelle Baustelle trifft Einzelhandel bereits jetzt hart
Aus Sicht der Gewerbetreibenden in Baden-Baden drohen erhebliche wirtschaftliche Einbußen, sollte die Verkehrsführung wie derzeit geplant umgesetzt werden. „Schon die aktuelle Baustelle am Hindenburgplatz zeigt, wie stark Einschränkungen im innerstädtischen Verkehr den Handel treffen“, so Roland Fitterer, IHK-Vizepräsident und zugleich Präsident des Handelsverbandes Südbaden. „Eine Vollsperrung der Luisenstraße würde die Situation weiter verschärfen und Kunden abschrecken.“
IHK schlägt moderierte Gesprächsplattform vor
Darüber hinaus schlägt die IHK Karlsruhe vor, eine moderierte Gesprächsplattform einzurichten, an der Vertrete-rinnen und Vertreter der Stadtverwaltung, des Gemeinderates, der betroffenen Unternehmen und der IHK teil-nehmen. Dies ist auch schon Inhalt eines Briefs von IHK-Präsident Volker Hasbargen an die Stadtverwaltung gewesen. Ziel sollte es sein, praktikable Maßnahmen zu identifizieren, die die Bauphase für alle Beteiligten verträglich gestalten – sei es durch eine verbesserte Kom-munikation, flankierende Marketingaktionen, intelligente Verkehrs- und Umleitungskonzepte oder kreative Zwischenlösungen im öffentlichen Raum.
IHK-Vizepräsident Roland Fitterer betont: „Als IHK ist es unser Anliegen, Brücken zu bauen und einen offenen, konstruktiven Dialog zu initialisieren. Wir möchten dazu beitragen, dass unter Einbindung aller Beteiligten gemeinsam Lösungen entwickelt werden, die einerseits die notwendigen Bauarbeiten ermöglichen, andererseits aber die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der innerstädtischen Gewerbetreibenden sichern.“
Vollsperrung der Luisenstraße geplant
Für den nächsten Bauabschnitt – die Sanierung der maroden Luisenbrücke – sieht die Stadtverwaltung im kommenden Jahr eine Vollsperrung der Luisenstraße sowie die Öffnung des Leopoldplatzes in Richtung obere Sophienstraße vor. Autofahrer könnten dann zwar in die Innenstadt gelangen, diese jedoch nicht über Kaiserallee, Insel- und Luisenstraße verlassen. Der Abschluss der derzeitigen Sanierung der Kaiserbrücke am Hindenburg-platz ist für Januar 2026 geplant. Bei der aktuellen Bau-stelle wird der Verkehr in die Stadt über die Albrecht-Dürer Straße/Kapuziner Straße geleitet.
Der IHK-Arbeitskreis Wirtschaftsförderung und Tourismus Baden-Baden ist ein branchenübergreifendes Expertengremium zur Vernetzung und Abstimmung der regionalen Wirtschafts- und Tourismusakteure mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltige Entwicklung des Standorts Baden-Baden zu sichern und zu fördern.