UBA: Wasserknappheit in Deutschland – Fragen und Antworten

Das Umweltbundesamt (UBA) hat auf seiner Homepage über Wasserknappheit in Deutschland mit Fragen und Antworten informiert.
Laut UBA besteht in Deutschland ein potenzielles Wasserdargebot gemittelt über viele Jahre von 188 Milliarden Kubikmeter pro Jahr: Das Wasserdargebot ist eine Größe des regionalen Wasserkreislaufs und umfasst die Menge an Grund- und Oberflächenwasser, die theoretisch genutzt werden kann. Im langjährigen Mittel fließen in die jährlich ermittelten erneuerbaren Wasserressourcen der Niederschlag, die Verdunstung sowie die Zuflüsse nach und die Abflüsse aus Deutschland in die Berechnung ein. Neben dem über viele Jahre gemittelten Wasserdargebot zeigt das jährliche Wasserdargebot starke witterungsbedingte Schwankungen. So lagen die erneuerbaren Wasserressourcen im Jahr 2018 laut UBA bei 119 Milliarden Kubikmeter. 
Beim Thema Wasserknappheit in Deutschland kommt das UBA u. a. zu folgendem Ergebnis:
  • Die Wasserentnahmen sind laut UBA über die letzten Jahrzehnte deutlich zurückgegangen.
  • Bisher gibt es in Deutschland flächendeckend – so das UBA - keinen Wasserstress. Man spricht laut UBA von Wasserstress, wenn die gesamte Wasserentnahme eines betrachteten Jahres mehr als 20 Prozent des langjährigen mittleren Wasserdargebots beträgt. Das ist in Deutschland nicht der Fall, es sind 12,8 Prozent (2016).
  • Trotz des insgesamt ausreichenden Wasserdargebots gibt es laut UBA regionale Unterschiede in der Wasserverfügbarkeit, dies hat sich auch in den Jahren 2018 und 2019 gezeigt.
  • Weitere aufeinander folgende trockene Sommer mit zusätzlich wenig Niederschlag im Winter hätten – so das UBA - in jedem Fall negative Auswirkungen auf die Wasserverfügbarkeit. Die Landwirtschaft, die Wasserversorgung, die Wasserführung in Gewässern, Ökosysteme wie Feuchtgebiete und Wälder und weitere wasserbezogene Nutzungen wie die Schifffahrt können betroffen sein.
  • Häufigere trockene Sommer bedeuten laut UBA auch, dass der Bedarf zur Bewässerung in der Landwirtschaft steigen wird. Derzeit hat die Bewässerungslandwirtschaft in Deutschland mit einer Wasserentnahme von ca. 1,3 Prozent  der gesamten Entnahmemenge nur eine geringe Bedeutung, so das UBA. Um nicht nur auf Oberflächengewässer und Grundwasser zurückzugreifen, wird derzeit die Wasserwiederverwendung für die Landwirtschaft diskutiert. Dies ist in vielen südeuropäischen Ländern bereits gängige Praxis. Allerdings sind an die Wasserwiederverwendung strenge hygienische und Umweltanforderungen zu stellen.
  • Etwa 70 Prozent des deutschen Trinkwassers stammt laut UBA aus Grund- und Quellwasser. Langanhaltende Trockenheit kann nachteilige Auswirkungen auf die Grundwasserstände haben. So sind zum Beispiel 2018 und 2019 aufgrund der langanhaltenden Trockenheit in einigen Regionen die Grundwasserstände deutlich zurückgegangen. Trotzdem gab es bisher laut UBA keine flächendeckenden negativen Auswirkungen auf Trinkwasser aus Grundwasserressourcen.