Gefährdung des Betriebs durch Hochwasser und Starkregen: Hochwassergefahrenkarten, Hochwasservorhersagen und (Un-)Wetterwarnungen

Hochwasser kann jede Person und jedes Unternehmen treffen. Das gilt nicht nur in der Nähe von Gewässern, sondern auch hinter Hochwasserschutzanlagen wie Dämmen, falls diese überflutet werden oder brechen. Und auch fernab der Gewässer kann es beispielsweise durch Starkregen zu Überflutungen kommen. Unternehmen sollten deshalb Maßnahmen zur Eigenvorsorge ergreifen und sich rechtzeitig informieren.
 
1. Hochwassergefahrenkarten
Die Hochwassergefahrenkarten (HWGK) liefern Informationen zu den Überflutungsgefahren, die durch größere Oberflächengewässer (z. B. Rhein und Nebenflüsse wie z. B. Pfinz und Alb) entstehen können. Sie zeigen, wie weit sich das Wasser ausdehnt und wie tief (und damit auch für Menschen unmittelbar gefährlich) es werden kann.
Dabei wird nach statistischen Wahrscheinlichkeiten unterschieden in der Form, dass ein Hochwasserereignis im Durchschnitt einmal in zehn oder fünfzig oder hundert Jahren auftritt. Ein solches „hundertjähriges Hochwasser“ (= HQ 100) kann sich jedoch auch nächste Woche oder nächsten Monat schon ereignen.
Die Hochwassergefahrenkarten können sowohl bei den Kommunen als auch im Internet eingesehen werden unter www.hochwasser-bw.de (dort rechts in der Maske unter dem Button „Interaktive HWGK“). Für Auskünfte zu den Hochwassergefahrenkarten stehen die unteren Wasserbehörden der Stadt- und Landkreise sowie die Kommunen zur Verfügung.
 
2. Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg (HVZ): Warnungen und Vorhersagen
Wenn ein Hochwasser droht, kann jede zusätzliche Minute an Vorbereitungen entscheidend sein und unter Umständen Leben retten. Daher kann es essentiell sein, die aktuellen Wetter- und Hochwasserwarnungen und entsprechende Vorhersagen im Blick zu haben.
Aktuelle Wettermeldungen und Hochwasserwarnungen werden in Baden-Württemberg insbesondere von der Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) Baden-Württemberg veröffentlicht:
Die Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg (HVZ) aktualisiert ihre Informationen mindestens alle 6 Stunden, im Hochwasserfall stündlich:
Die HVZ informiert über die aktuelle Hochwasserlage in den folgenden Medien:
 
a) Internet
Die Informationen der HVZ sind hier abrufbar: www.hvz.baden-wuerttemberg.de (Achtung: bei Störung stattdessen: www.hvz.lubw.baden-wuerttemberg.de)
b) Smartphone und Tablet:  
c) Rundfunk:
Im SWR1 Baden-Württemberg und SWR4 Baden- Württemberg werden Lageberichte und Informationen zu den wichtigsten Pegeln nach Bedarf im Anschluss an die Nachrichten gesendet.
d) Videotext:
Im Südwest-Text werden stündlich aktualisierte Wasserstände von ausgewählten Pegeln mit Tendenzangaben gesendet.
Von der HVZ werden u. a. die folgenden Tafeln benutzt:
  • 800 Allgemeine Übersicht Hochwasser
  • 805 Oberrheingebiet
  • 806 Neckargebiet
  • 809 Lagebericht
e) Telefonansage
Über die automatische Telefonansage können Wasserstände für die HVZ-Pegel (inkl. Tendenz) abgefragt werden.
Wahlweise können die Daten für einen oder mehrere HVZ-Pegel oder alle Pegel eines Flussgebietes abgerufen werden.
Die Auswahl erfolgt in einem Dialog. Sie erhalten über die Telefonansage auch den Lagebericht.

Tel. 0721 / 9804 - 61 (und weitere Anschlüsse bis zur Endnummer -65)
f) Ansprechpartner der HVZ
Tel. : + 49-721-9804-0 im Hochwasserfall (ansonsten: 0721-5600-1386 /-1498 /-1615 /-1385 /-1580)
Fax. : + 49-721-9804-44
E-Mail :  hvz@lubw.bwl.de
 
3. „Meine Pegel“-App
Mit der App „MEINE PEGEL“ hat die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) im Juni 2016 eine neue Anwendung für Smartphones und Tablets vorgestellt, die einen schnellen Überblick über die aktuellen Wasserstände an Flüssen und Seen in Deutschland ermöglicht. Die kostenfreie App wird von den Hochwasserdiensten der Bundesländer in Zusammenarbeit mit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes betrieben.
Sie soll sowohl den individuellen Informationsbedürfnissen der Bevölkerung entsprechen als auch die Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes mit mobil zugänglichen Informationen unterstützen.
Mit der App kann man z. B.:
  • sich benachrichtigen lassen bei Über-/ oder Unterschreitung von individuell konfigurierbaren Grenzwerten an Pegeln (kostenfreie push-Notification)
  • aktuelle Wasserstände an über 1.600 Pegeln abrufen
  • Wasserstandsvorhersagen für rund 300 Pegel abfragen
  • Pegel als Favoriten hinzufügen und die Wasserstände aller Favoriten in einer Übersichtsliste ansehen
  • die überregionale Hochwasserlage in den deutschen Bundesländern erkennen
  • sich benachrichtigen lassen über eine Änderung der Hochwasserinformations- bzw. Warnlage für ausgewählte Bundesländer
  • regelmäßige tägliche Statusberichte zu einzelnen Pegeln oder zur überregionalen Hochwasserlage in einzelnen Bundesländern kostenfrei abonnieren.
Hinweise: Aus technischen Gründen kann die Benachrichtigung zur Über- oder Unterschreitung eines Pegelstandes nur zeitverzögert gegenüber dem Messwert vor Ort versendet werden. Je nach Datenbereitstellung für den jeweiligen Pegel kann die entsprechende Benachrichtigung daher erst etwa 15 bis 45 Minuten nach der Grenzwertüberschreitung oder in Einzelfällen auch später auf dem Smartphone eintreffen. Dieser Zeitverzug ist bei der Festlegung des Benachrichtigungswertes zu berücksichtigen. Es wird daher empfohlen, einen Überschreitungsgrenzwert etwas niedriger anzusetzen, damit die Benachrichtigung ausreichend frühzeitig erfolgt. Weitere Informationen und Hinweise zur Nutzung der App sind hier abrufbar: http://www.hochwasserzentralen.info/meinepegel/index.html
 
4. Unwetterwarnungen
(Un-)Wetterwarnungen (mit verschiedenen Warnstufen) können im Internet zudem beispielswiese bei folgenden Diensten abgerufen werden: