Ergebnisse der Blitzumfrage Bürokratieabbau

In einer Blitzumfrage der IHK Karlsruhe gaben die Mitglieder Auskunft über den Umfang des bürokratischen Aufwands, mit dem sie konfrontiert sind. Über die Hälfte der Unternehmen stuft diesen als hoch oder sehr hoch ein. Insbesondere Nachweis- und Dokumentationspflichten belasten die Unternehmen erheblich.
Überbordende Bürokratie behindert Unternehmen aller Größen und Branchen. Sie kostet Zeit, Geld und hemmt Innovationen. Dies belastet zunehmend auch die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland. Mit ihrer aktuellen Blitzumfrage hat die IHK Karlsruhe das Ausmaß des Personalaufwands zur Bewältigung bürokratischer Belastungen für die Unternehmen in der Region erfasst und konkrete Gesetze und Regelungen identifiziert, die den größten Aufwand verursachen.

Starke personelle Beanspruchung

Das Ergebnis war mehr als deutlich: Knapp 52 Prozent der insgesamt 259 Befragten gaben an, viel (38,6 Prozent) oder sehr viel (13,1 Prozent) personelle Kapazitäten für bürokratische Prozesse aufzuwenden. Lediglich 13 Prozent der Befragten können diesen Erfordernissen mit sehr wenig (3,9 Prozent) oder wenig (9,3 Prozent) personellem Aufwand nachkommen. Insbesondere Unternehmen aus der Industrie, dem Handel sowie der Verkehrs- und Lagerei-Branche sind dabei überproportional betroffen. Dort liegt die Belastung deutlich höher (Industrie: 62 Prozent; Handel: 60,6 Prozent; Verkehr und Lagerei: 66,6 Prozent).

Nachweis- und Dokumentationspflichten als zentrales Hemmnis

Auch mit Blick auf die konkreten bürokratischen Belastungen ist das Bild deutlich. 42,9 Prozent der Befragten machen Nachweis- und Dokumentationspflichten in ihrem Unternehmensalltag besonders zu schaffen. Für 18,1 Prozent der Befragten stellen Verwaltungs- und Genehmigungsprozesse die wichtigste bürokratische Belastung dar. Datenschutzvorgaben (17 Prozent) und statistische Berichtspflichten (5 Prozent) stellen weitere hohe Hürden für die Unternehmen in der Region dar.
Die Blitzumfrage der IHK Karlsruhe untermauert, wie sehr die Unternehmen in der Region von bürokratischen Hemmnissen betroffen sind. Zudem gibt er wichtige Anhaltspunkte über konkrete Belastungen durch Gesetze und Regelungen. Der Abbau bürokratischer Hürden ist deshalb ein zentrales Anliegen der IHK Karlsruhe in der Interessenvertretung, insbesondere in den Gesprächen mit politischen Akteurinnen und Akteuren. Die Ergebnisse der Umfrage fließen in diese Arbeit ein.
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer hatte bereits im vergangenen Jahr mit ihrem Papier Unternehmen von EU-Bürokratie entlasten und europäische Wettbewerbsfähigkeit stärken wichtige Vorschläge für die Reduzierung bürokratischer Belastungen auf EU-Ebene gemacht. Die IHK Karlsruhe macht ebenfalls mit ihrer Initiative „Tempo beim Bürokratieabbau“ auf das Thema aufmerksam und sammelt mit Hilfe ihrer Mitglieder konkrete Beispiele für bürokratische Hindernisse sowie mögliche Lösungsvorschläge.

Haben Sie Hinweise auf konkrete bürokratische Hemmnisse?

Kommen Sie gerne auf uns zu.

Mit der IHK-Blitzumfrage möchte die IHK Karlsruhe prägnant und direkt das Feedback ihrer Mitglieder zu aktuellen Fragestellungen einsammeln und für die Interessenvermittlung nutzbar machen.
Info: Insgesamt nahmen 259 Personen aus dem Mitgliederkreis der IHK-Karlsruhe an der Blitzumfrage teil. Sie decken ein breites Spektrum an Branchen ab (Dienstleistungen: 89 Personen; Industrie: 58; Handel: 38; Bauwirtschaft; Verkehr & Lagerei: 12; Gastgewerbe: 4; Sonstiges: 29) und umfassen Unternehmen unterschiedlichster Größen (1-9 Mitarbeitende: 60 Personen; 10-49 Mitarbeitende: 57; 50-99 Mitarbeitende: 32; 100-249 Mitarbeitende: 35; 250+ Mitarbeitende: 75).