Energie

Im Energiebereich und insbesondere auf den Energiemarkt wird sich der EU-Green Deal signifikant durch die Anhebung des CO2-Minderungsziels auswirken. Alleine die zu erwartende Verknappung der verfügbaren Zertifikatsmenge im Emissionshandel kann zu einem Anstieg der Zertifikatspreise und somit auch zum Anstieg der Stromhandelspreise führen (sofern noch fossile Kraftwerke in der Merit Order verbleiben).
Als allgemeine Zielsetzung wird ein dekarbonisiertes, effizientes und stärker integriertes Europäisches Energiesystem („Clean Energy“) ausgegeben.
Wesentliche Merkmale davon sind u.a.:
  • Der Aufbau eines kreislauforientierten Energiesystems‚ wobei Energie effizient genutzt und ungenutzte Energie zurückgewonnen und weiterverwendet wird.
  • Raschere Umstellung auf die Nutzung von erneuerbarem Strom (auch im Gebäude- und Verkehrssektor).
  • Der Aufbau eines Wasserstoffökosystems.
Die ambitionierte EU-Zielsetzung erfordert eine Überarbeitung der jeweiligen Energie- und Klimapläne der Mitgliedstaaten. Neben dem Emissionsreduktionsziel bestehen Zielvorgaben für den Anteil der Erneuerbaren Energien und für die Energieeffizienz:
  • Das aktuelle 2030 Ziel für Erneuerbare Energien von 32% wird durch die geplanten und bestehenden Maßnahmen leicht übererfüllt (33,1-33,7%). Die Zielverschärfung macht nach Kalkulationen der Kommission weitere Anstrengungen in diesem Bereich erforderlich, damit ein Erneuerbaren-Anteil von 38-40% erreicht wird.
  • Das derzeitige Energieeffizienzziel für 2030 von 32,5% droht bereits durch die bestehenden und geplanten Maßnahmen verfehlt zu werden (29,4-29,7%). Laut Kommission soll die Energieeffizienz auf 36-39% bis 2030 gesteigert werden.
Daraus resultierend sollen einige Gesetzesinitiativen überarbeitet werden, darunter sind 2021 im Energiebereich angekündigt:
  • Überarbeitung    der    Richtlinie    über    Energie    aus    erneuerbaren    Quellen,
  • der Energieeffizienzrichtlinie
  • und der Richtlinie über die Energieeffizienz von Gebäuden.