Klimaschutz: Dekarbonisierung Industrieller Prozesswärme – Teilnahmebedingungen für Pilotauktion Anfang Dezember
Die EU-Kommission hat am 10.10.2025 die Teilnahmebedingungen der ersten Auktion zur Dekarbonisierung von industrieller Prozesswärme veröffentlicht.
Das Auktionsvolumen von rund einer Milliarde Euro wird über den europäischen Innovationsfonds finanziert und speist sich aus den Einnahmen des Emissionshandels. Die für Anfang Dezember vorgesehene Pilotauktion steht in dem Kontext einer potenziellen zukünftigen EU-Dekarbonisierungsbank, die unter dem Clean Industrial Deal angekündigt worden ist.
Die Europäische Kommission veröffentlichte am 10.10. die endgültigen Teilnahmebedingungen (Terms & Conditions) für die erste europaweite Auktion zur Dekarbonisierung industrieller Prozesswärme (IF25 Heat Auction). Prozesswärme bezeichnet die Energie, die zur Erzeugung hoher Temperaturen in Produktionsprozessen in Branchen wie Chemie, Stahl oder Zement verwendet wird. Die Auktion wird über den Innovationsfonds abgewickelt und im Rahmen des Clean Industrial Deal angekündigt. Ziel ist es, die Markteinführung elektrifizierter und alternativer erneuerbarer Wärmetechnologien in der Industrie zu fördern und die Dekarbonisierung der europäischen Industrie voranzutreiben.
Finanziert durch Einnahmen aus dem EU-Emissionshandelssystem verfügt die Auktion über ein Budget von 1 Milliarde Euro zur Unterstützung innovativer Projekte, die industrielle Prozesswärme elektrifizieren – etwa durch Wärmepumpen, Kessel, Plasmabrenner, Widerstands- und Induktionsheizungen. Auch Projekte mit direkter Nutzung erneuerbarer Wärmequellen – etwa Solarthermie oder Geothermie – sowie hybride Projekte, die verschiedene Technologien kombinieren, sind förderfähig.
Aufbauend auf dem Modell der Wasserstoff-Auktionen des Innovationsfonds im Rahmen der europäischen Wasserstoffbank wurden die endgültigen Teilnahmebedingungen nach öffentlichen Konsultationen mit Industrie und Interessengruppen erstellt, bei denen sich auch die DIHK eingebracht hat. Das Budget der Auktion kann durch nationale Beiträge über das Modell „Ausschreibung als Dienstleistung“ (Auction-as-a-Service) ergänzt werden – ein Ansatz, der sich bereits bei Wasserstoffauktionen angewendet wurde.
Die neue Pilotauktion soll Anfang Dezember 2025 für Bieter geöffnet werden. Die Veröffentlichung der endgültigen Teilnahmebedingungen bietet interessierten Antragstellern die Möglichkeit, sich mit den Anforderungen vertraut zu machen und ihre Gebote vorzubereiten.
Hauptmerkmale der Teilnahmebedingungen:
- Feste Prämienförderung: Erfolgreiche Bieter erhalten eine feste Prämie, die proportional zur vermiedenen Tonne direkter CO₂-Emissionen für maximal fünf Jahre gewährt wird.
- Breite Anwendbarkeit: Die IF25 Heat Auction steht Projekten aller Größen und aus allen Industriesektoren im Europäischen Wirtschaftsraum offen.
- Fokus: Sie richtet sich an Projekte mit kontinuierlichen Industrieprozessen und fördert zusätzliche Flexibilitätslösungen, um Stromverbrauch in Spitzenzeiten zu vermeiden.