Nr. 16697

Unternehmerische Risiken bei der Beschäftigung von freien Mitarbeitern

Veranstaltungsdetails

Bei der Beschäftigung freier Mitarbeiter ergeben sich für das Unternehmen regelmäßig sozialrechtliche, arbeitsrechtliche und steuerliche Fragestellungen. Eine falsche sozialrechtliche Einordnung des Tätigkeitsverhältnisses kann nicht nur umfangreiche wirtschaftliche Folgen durch eine Nachverbeitragung bei der Deutschen Rentenversicherung für das Unternehmen haben. Es kann auch in strafrechtlichen Konsequenzen für das Management oder einer Geldbuße für das Unternehmen münden.

Der Vortrag beleuchtet die Tücken der Eingruppierung von Tätigkeitsverhältnissen im Rahmen der freien Mitarbeit, Aufdeckungsrisiken der Scheinselbständigkeit sowie Handlungsoptionen und -verpflichtungen für das Vertretungsorgan.

Folgende Themen erwarten Sie:

  1. Überblick Schwarzarbeit in der Bundesrepublik Deutschland
    • Typische Fallkonstellationen
  2. Begrifflichkeiten
    • Arbeitgeberbegriff
    • Arbeitnehmerbegriff im sozial-, arbeitsrechtlichen und steuerlichen Kontext
    • Abgrenzungskriterien freie und abhängige Beschäftigung
  3. Entdeckungsrisiken
    • Betriebsprüfung der Deutschen Rentenversicherung
    • Verdachtsunabhängige Geschäftsunterlagenprüfung des Zolls, §§ 2 SchwarzArbG
  4. Aufklärungsmöglichkeiten und Handlungsoptionen/-verpflichtung
    • Statusfeststellungsverfahren
    • Clearing-Verfahren
    • Steuerliche Korrekturpflichten?
      • Steuerliche Nacherklärung gem. § 153 AO
      • Steuerliche Nacherklärung gem. 378 AO
      • Steuerliche Selbstanzeige i. S. d. § 371 AO (noch möglich?)
  5. Risiken für das Unternehmen
    • Ordnungswidrigkeitenverfahren, §§ 8 ff. SchwarzArbG
    • Bußgeldbescheid und Vermögensabschöpfung, §§ 30, 130 OWiG
    • Einziehungsbeteiligung, §§ 73 ff. StGB
    • Ausschluss von öffentlichen Vergaben, §§ 123 124 GWB
    • Haftung für Subunternehmer
  6. Risiken für das Mangement und andere
    • Vorwurf des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt, § 266a StGB
    • Ordnungswidrigkeitenverfahren nach § 130 OWiG
    • Berufsrechtliche Konsequenzen, §§ 6 GmbHG, 76 Abs. 3 AktG

Die Referentin Rechtsanwältin Ulrike Thole-Groll ist Fachanwältin für Steuerrecht und Strafrecht und Partnerin der Sozietät Pfordte Bosbach in München. Sie ist seit 15 Jahren ausschließlich im Wirtschafts- und Steuerstrafrecht tätig und berät und verteidigt regelmäßig sowohl Leitungsorgane als auch Unternehmen bei dem Verdacht von Scheinselbstständigkeit in Straf- und Ordnungswidrigkeitenverfahren. Hierbei begleitet sie auch interdisziplinär die Nachverbeitragungsverfahren bei der DRV und der Finanzbehörde.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen.

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