US-Zölle bremsen Heilbronn-Frankens wichtigsten Absatzmarkt
Das Hin und Her in der Zollpolitik des US-Präsidenten lässt die Unternehmen in der Region Heilbronn-Franken düster in die Zukunft blicken. Einer aktuellen IHK-Umfrage zufolge, die noch vor der Einigung im Zollstreit mit den USA stattfand, rechnen 44 Prozent der exportierenden Unternehmen mit sinkenden US-Ausfuhren in den kommenden Monaten. 63 Prozent von ihnen gehen davon aus, dass die Zölle letztlich die Konsumenten treffen. Ein Fünftel sagt, dass die eigene Gewinnspanne sinkt.
Der Handelskonflikt mit den USA entwickelt sich für viele der regionalen Unternehmen zur permanenten Belastungsprobe – Investitionen werden verschoben, Lieferketten geraten ins Wanken und die Planbarkeit internationaler Geschäfte ist faktisch nicht mehr gegeben. Der Export war über Jahre ein stabiler Anker für die regionalen Unternehmen. Wenn er ins Wanken gerät, ist das ein Alarmsignal. Bei 34,8 Milliarden Euro Export aus Baden-Württemberg in die USA bedeutet das ohne politischen Kurswechsel einen immensen wirtschaftlichen Schaden.
Produktion an US-Standorte verlagern
In der Umfrage, an der zwischen dem 13. Juni und 7. Juli 2025 gut 140 regionale Industrieunternehmen teilgenommen haben, wurden die Betriebe nach den Auswirkungen der amerikanischen Zollpolitik gefragt. Von denen, die dazu eine Aussage machen konnten, planen acht Prozent, ihre Produktion teilweise an bestehende US-Standorte zu verlagern. Sieben Prozent davon wollen zusätzliche Produktionskapazitäten in den USA aufbauen. Jeder fünfte Industriebetrieb erwartet außerdem, dass Produkte aus Drittstaaten verstärkt auf den europäischen Markt kommen und Konkurrenz machen werden. Fünf Prozent hoffen auf bessere Marktchancen in den USA.
Stabile Entwicklung in der Eurozone – China bleibt schwach
Gleichzeitig erweist sich der Außenhandel noch als recht robust. Rund jedes vierte exportierende Industrieunternehmen rechnet mit steigenden Ausfuhren – vor allem in die Euro-Zone und in die sonstigen Länder der Europäischen Union, Norwegen und Schweiz. Das sind gleich viele wie im Frühjahr 2025. Gleichzeitig ist aber der Anteil der Unternehmen, die von rückläufigen Exporten ausgehen, leicht gestiegen. Aktuell erwartet ebenfalls ein Viertel einen Rückgang, im Frühjahr waren es noch vier Prozentpunkte weniger. Das China-Geschäft bleibt jedoch schwach – jedes vierte Unternehmen geht dort weiterhin von Einbußen aus.
Hintergrund zur Umfrage
Die Ergebnisse stammen aus einer Zusatzfrage innerhalb der Sommer-IHK-Konjunkturumfrage. Die Betriebe wurden gefragt, welche Auswirkungen sie auf die Exporte ihres Unternehmens erwarten, falls die protektionistische Außenhandelspolitik der USA fortgesetzt wird.
Die Ergebnisse stammen aus einer Zusatzfrage innerhalb der Sommer-IHK-Konjunkturumfrage. Die Betriebe wurden gefragt, welche Auswirkungen sie auf die Exporte ihres Unternehmens erwarten, falls die protektionistische Außenhandelspolitik der USA fortgesetzt wird.