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Der aktuelle Konjunkturbericht für die Region Heilbronn-Franken ist nach den verschiedenen Branchen unterteilt. Ein Klick auf die Branche unten zeigt Ihnen die Einzelergebnisse
In der regionalen Industrie, die maßgeblich die regionale Wirtschaft bestimmt, hat sich die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage auf niedrigem Niveau leicht verbessert. Es überwiegen geringfügig die positiven Stimmen. 29 Prozent (Vorquartal 25 Prozent) der Industriebetriebe melden eine gute Geschäftslage, während 22 Prozent (Vorquartal 29 Prozent) mit dem Geschäftsverlauf unzufrieden sind. Das dürfte jedoch höchstens die Hoffnung auf eine Bodenbildung sein. Für eine Belebung bleibt der Auftragsbestand zu niedrig. Zudem wirkt die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit bremsend. Die In- und Auslandsorders bleiben trotz einer gewissen Erholung sehr verhalten. Bei den inländischen Auftragseingängen melden 15 Prozent (Vorquartal 7 Prozent) einen Anstieg, während 29 Prozent (Vorquartal 44 Prozent) Einbußen beklagen. Bei den Auslandsorders berichten 11 Prozent (Vorquartal 7 Prozent) von einem Anstieg, während 31 Prozent (Vorquartal 38 Prozent) einen Rückgang hinnehmen mussten. Die Kapazitätsauslastung lag im Durchschnitt wie im Vorquartal bei 79 Prozent.
Die nach wie vor eher skeptischen Geschäftserwartungen deuten auf eine anhaltend schwache Industriekonjunktur hin. Ein Fünftel (Vorquartal 19 Prozent) der Unternehmen erwartet eine günstigere Geschäftsentwicklung, während 23 Prozent (Vorquartal 22 Prozent) pessimistisch in die Zukunft blicken. Größte Geschäftsrisiken sind die Inlandsnachfrage, die Energiepreise, die Arbeitskosten sowie die Auslandsnachfrage. 41 Prozent sehen in den geopolitischen Spannungen ein Risiko. Die Exporterwartungen haben sich weiter verschlechtert. Es überwiegen nun die pessimistischen Stimmen. Ein Fünftel (Vorquartal 29 Prozent) kalkuliert noch mit steigenden Exporten, während 27 Prozent (Vorquartal 24 Prozent) mit einem Rückgang rechnen. Die schwache Nachfrage und die wirtschaftspolitische Unsicherheit bremsen weiterhin die Inlandsinvestitionen. Ein Fünftel plant wie im Vorquartal steigende Investitionen im Inland, 35 Prozent (Vorquartal 31 Prozent) sehen eine Verringerung vor. Jedes zehnte Industrieunternehmen gab an, in den nächsten Monaten Inlandsinvestitionen zu Gunsten von Auslandsinvestitionen zurückstellen zu wollen. Es wird mit einem anhaltenden Abbau von Arbeitsplätzen gerechnet, wenn auch mit geringerer Dynamik. Ein Zehntel erwägt Neueinstellungen, 27 Prozent (Vorquartal 36 Prozent) einen Personalabbau.
2. Ausgewählte Industriebranchen
Die Lageeinschätzung im Fahrzeugbau fällt bei einer verbesserten Ertragslage per saldo deutlich positiver als im Vorquartal aus. Knapp zwei Drittel (Vorquartal 27 Prozent) der Betriebe sprechen von einem guten Geschäftsverlauf, während 6 Prozent (Vorquartal 20 Prozent) eine schlechte Geschäftslage melden. Die In– und Auslandsorders bleiben trotz einer gewissen Erholung von Zurückhaltung geprägt. Die Geschäftserwartungen fallen pessimistischer als im Vorquartal aus. 31 Prozent (Vorquartal 27 Prozent) rechnen mit einer Verschlechterung. Größte Sorgen bereiten die hohen Energiepreise, die Inlandsnachfrage und die Arbeitskosten.
IIm Maschinenbau fällt die aktuelle Lagebeurteilung per saldo besser als im Vorquartal aus, bleibt aber deutlich unter dem langfristigen Mittelwert. 40 Prozent (Vorquarta 28 Prozent) sprechen von einem guten Geschäftsverlauf, während 27 Prozent (Vorquartal 34 Prozent) mit der aktuellen Lage unzufrieden sind. Die In- und Auslandsorders haben sich auf niedrigem Niveau etwas erholt. Größte Sorgen bereiten die Inlandsnachfrage, geopolitischen Spannungen und die Arbeitskosten. Die Geschäftserwartungen bleiben von Skepsis geprägt. Ein Viertel erwartet eine Verschlechterung.
Im Bereich Elektrotechnik haben bei der Einschätzung der wirtschaftlichen Situation gegenüber dem Vorquartal die negativen Stimmen abgenommen. Ein Fünftel (Vorquartal 22 Prozent) meldet eine gute aktuelle Geschäftslage, während 29 Prozent (Vorquartal 45 Prozent) von einem schlechten Geschäftsverlauf sprechen. Die In- und Auslandsorders bleiben schwach. Größte Geschäftshemmnisse werden in der Nachfrage aus dem In- und Ausland sowie in den geopolitischen Spannungen gesehen. Hinsichtlich der weiteren Aussichten überwiegt nur noch schwache Zuversicht. 31 Prozent blicken optimistisch, 27 Prozent pessimistisch in die Zukunft.
Schwierig bleibt die Lage im energieintensiven Bereich Metallerzeugung. 11 Prozent (Vorquartal 20 Prozent) der Unternehmen sprechen von einer guten Geschäftslage, während 36 Prozent (Vorquartal 30 Prozent) mit dem Geschäftsverlauf unzufrieden sind. Die Auslandsorders haben sich auf niedrigem Niveau zumindest etwas erholt. Hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung blicken 14 Prozent (Vorquartal 15 Prozent) optimistisch in die Zukunft. 8 Prozent (Vorquartal 35 Prozent) erwarten eine Verschlechterung. Größte Risiken stellen die Inlandsnachfrage, die Arbeitskosten und die hohen Energiepreise dar.
Die Einschätzung der wirtschaftlichen Situation im Bereich Glasgewerbe/Steineverarbeitung fällt per saldo ungünstiger als im Vorquartal aus. Ein Fünftel (Vorquartal 10 Prozent) der Betriebe spricht von einem guten Geschäftsverlauf. 27 Prozent (Vorquartal 10 Prozent) melden eine schlechte Geschäftslage. Sehr verhaltene Inlandsorders stehen per saldo leicht verbesserten Auslandsorders gegenüber. 40 Prozent (Vorquartal 33 Prozent) blicken pessimistisch in die Zukunft, während ein Drittel (Vorquartal 0 Prozent) eine Verbesserung erwartet. Größte Risiken stellen die Nachfrage aus dem In- und Ausland und die hohen Energiepreise dar.
In der chemischen Industrie fällt die Lagebeurteilung positiver als im Vorquartal aus. Die Hälfte (Vorquartal 46 Prozent) der Betriebe meldet eine gute Geschäftslage, während nach wie vor kein Betrieb mit dem Geschäftsverlauf unzufrieden ist. Dynamischeren Inlandsorders stehen abgeschwächte Auslandsorders gegenüber. 36 Prozent blicken wie im Vorquartal mit Optimismus in die Zukunft, kein Betrieb erwartet eine Verschlechterung. Das größte Geschäftshemmnis stellen die hohen Energiepreise dar.
Im Ernährungsgewerbe fällt das konjunkturelle Stimmungsbild weniger positiv als im Vorquartal aus. 41 Prozent (Vorquartal 64 Prozent) der Betriebe bezeichnen den Geschäftsverlauf als gut, während 18 Prozent (Vorquartal 29 Prozent) eine schlechte aktuelle Lage melden. Bei den In- und Auslandsorders ist eine deutliche Belebung festzustellen. Jeweils 18 Prozent erwarten eine bessere oder schlechte zukünftige Entwicklung. Die hohen Energie- und Rohstoffpreise sowie die Arbeitskosten bereiten den Betrieben die größten Sorgen.
3. Baugewerbe
Im Baugewerbe hat sich das Stimmungsbild gegenüber dem Vorquartal verbessert. 38 Prozent (Vorquartal 33 Prozent) der Betriebe bezeichnen den Geschäftsverlauf als gut. 17 Prozent (Vorquartal 25 Prozent) sind mit der aktuellen Lage unzufrieden. Dennoch bleibt die Lage im Baugewerbe aufgrund der gestiegenen Finanzierungskosten und Baupreise sowie starker Einkommensverluste der privaten Haushalte weiterhin schwierig.
Die Auftragseingänge fallen zumindest per saldo weniger schwach aus. 14 Prozent (Vorquartal 6 Prozent) der Unternehmen berichten von steigenden Auftragseingängen, während 28 Prozent (Vorquartal 47 Prozent) weiterhin Einbußen beklagen. In allen Teilbereichen liegen die Auftragseingänge nach wie vor per saldo im Minusbereich. Im Straßen– und Tiefbau, im gewerblichen Hochbau und im Wohnungsbau haben die negativen Stimmen gegenüber dem Vorquartal jedoch etwas abgenommen. Im Straßen- und Tiefbau dürfte dabei die Bautätigkeit durch Investitionen in die Infrastruktur gestützt worden sein. Insgesamt lag die Auslastung von Maschinen und Geräten bei 79 Prozent (Vorquartal 73 Prozent)
Sorgen bereiten den Bauunternehmen vor allem die schwache Inlandsnachfrage (68 Prozent), der Fachkräftemangel und die hohen Energiepreise. Hinsichtlich der zukünftigen Geschäftsentwicklung hat die Skepsis erneut nachgelassen. 15 Prozent (Vorquartal 6 Prozent) der Unternehmen erwarten einen besseren Geschäftsverlauf, während 29 Prozent (Vorquartal 28 Prozent) pessimistisch in die Zukunft blicken. 24 Prozent planen Neueinstellungen (Vorquartal 18 Prozent). 15 Prozent (Vorquartal 18 Prozent) rechnen mit Stellenstreichungen.
4. Handel
Die aktuelle Lagebeurteilung im Großhandel fällt erneut ungünstiger als im Vorquartal aus. Nur 9 Prozent (Vorquartal 11 Prozent) der Großhändler bezeichnen ihre Geschäftslage als gut, während sich 37 Prozent (Vorquartal 34 Prozent) unzufrieden über den aktuellen Geschäftsverlauf äußern. Das ist die schlechteste Lageeinschätzung seit Frühjahr 2010. Sowohl der produktionsverbindende als auch der konsumnahe Großhandel berichten von schwachen Geschäften. Das Bestellverhalten bleibt auf niedrigem Niveau. 12 Prozent (Vorquartal 18 Prozent) der Großhändler melden steigende Bestellungen, während 47 Prozent (Vorquartal 62 Prozent) einen Rückgang verzeichnen.
Die Geschäftserwartungen fallen weniger pessimistisch als im Vorquartal aus. Sie liegen jedoch nach wie vor deutlich unter dem langfristigen Durchschnittswert (Saldowert: + 9 Prozentpunkte). 14 Prozent (Vorquartal 10 Prozent) blicken optimistisch in die Zukunft, 40 Prozent (Vorquartal 54 Prozent) erwarten eine schlechtere Entwicklung. Die größten Geschäftsrisiken sehen die Unternehmen in der Inlandsnachfrage mit 81 Prozent, den Arbeitskosten, in der Wirtschaftspolitik (58 Prozent) sowie im Fachkräftemangel. 57 Prozent (Vorquartal 49 Prozent) sehen einen Stellenabbau vor, kein Betrieb Neueinstellungen.
Im regionalen Einzelhandel hat sich die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage gegenüber dem Vorquartal verbessert. 37 Prozent der Einzelhändler (Vorquartal 20 Prozent) bewerten den aktuellen Geschäftsverlauf als gut, während 51 Prozent (Vorquartal 64 Prozent) von einer zufriedenstellenden und 11 Prozent (Vorquartal 16 Prozent) von einer schlechten Geschäftslage sprechen. Der private Konsum dürfte sich etwas erholt haben, da die gestiegenen Löhne den Verbrauchern mehr Spielräume verschaffen. Überdurchschnittlich gut laufen aktuell die Geschäfte im Einzelhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln sowie im Einzelhandel mit Geräten der Informations- und Kommunikationstechnik.
Trotz der verbesserten Lage spricht kein Einzelhändler wie im Vorquartal von einem kauffreudigen Kaufverhalten der Kunden. 49 Prozent (Vorquartal 48 Prozent) bezeichnen das Kaufverhalten als saisonüblich. 51 Prozent (Vorquartal 52 Prozent) stufen es als zurückhaltend ein. Als größte Geschäftsrisiken werden die Energiekosten (59 Prozent), die Inlandsnachfrage und die Arbeitskosten genannt. Hinsichtlich der zukünftigen Geschäftsentwicklung erwarten 11 Prozent einen besseren Verlauf, 23 Prozent blicken mit Pessimismus in die Zukunft. 14 Prozent planen Neueinstellungen, 17 Prozent einen Personalabbau.
5. Dienstleistungen
Im Dienstleistungssektor beurteilen die Unternehmen ihre aktuelle Lage besser als im Vorquartal. 42 Prozent (Vorquartal 38 Prozent) der Dienstleister berichten von guten Geschäften, während 19 Prozent (Vorquartal 20 Prozent) mit dem Geschäftsverlauf unzufrieden sind. Besonders positiv fallen die Lageeinschätzungen bei den ITK-Dienstleistern und den Beratungsdienstleistern aus. Dagegen bleiben die Geschäfte im Verkehrsgewerbe und im Bereich Arbeitnehmerüberlassung schwach.
Die Umsatzentwicklung im Vergleich zum Vorjahresquartal hat sich zumindest per saldo verbessert. 34 Prozent (Vorquartal 27 Prozent) berichten von steigenden Umsätzen, während wie im Vorquartal 42 Prozent einen Rückgang melden. Die Auftragseingänge bleiben auf niedrigem Niveau. 16 Prozent berichten von einer Zunahme des Auftragsvolumens, 36 Prozent beklagen hingegen einen Rückgang. Hinsichtlich der zukünftigen Geschäftsentwicklung hat per saldo die Skepsis zugenommen. 18 Prozent (Vorquartal 13 Prozent) erwarten einen besseren Geschäftsverlauf, während 34 Prozent (Vorquartal 26 Prozent) pessimistisch in die Zukunft blicken. Als größte Geschäftsrisiken nennen die Dienstleister den Fachkräftemangel, die Arbeitskosten, die Inlandsnachfrage und die Wirtschaftspolitik. 17 Prozent planen Neueinstellungen (Vorquartal 14 Prozent), 16 Prozent wollen Stellen abbauen.
Im Kreditgewerbe hat sich die Lageeinschätzung per saldo erneut verbessert. 35 Prozent (Vorquartal 37 Prozent) der Institute melden eine gute Lage. Kein Unternehmen (Vorquartal 11 Prozent) spricht von einem ungünstigen Geschäftsverlauf. Die Kreditnachfrage der Privat- und der Firmenkunden hat sich bei sinkenden Kreditzinsen erholt. Bei den Firmenkunden melden 24 Prozent eine Anstieg, 14 Prozent einen Rückgang. Die Kreditnachfrage für Investitionen hat sich abgeschwächt. 35 Prozent der Institute melden hier einen Rückgang, nur 24 Prozent eine Zunahme. Größte Risiken stellen der Fachkräftemangel und die geopolitischen Spannungen dar. 24 Prozent blicken pessimistisch, kein Institut optimistisch in die Zukunft.
Die schwache Wirtschaftslage spürt auch das Hotel- und Gaststättengewerbe. Die Betriebe schätzen ihre aktuelle Lage per saldo so ungünstig wie im Vorquartal ein. 18 Prozent (Vorquartal 12 Prozent) melden eine gute Geschäftslage, während ein Viertel (Vorquartal 19 Prozent) mit dem Geschäftsverlauf unzufrieden ist. Die Branche kämpft vor allem mit Risiken wie hohen Energiepreisen (85 Prozent), Arbeitskosten (78 Prozent), Fachkräftemangel (54 Prozent) und hohen Rohstoffpreisen (49 Prozent). Hinsichtlich der zukünftigen Geschäftsentwicklung zeigen sich die Unternehmen so pessimistisch wie seit Herbst 2022 nicht mehr. 53 Prozent erwarten eine schlechtere Entwicklung. Nur 8 Prozent zeigen sich optimistisch.