Modernisiertes Assoziierungsabkommen EU-Chile

Am 13. Dezember 2023 wurde das EU-Chile Abkommen abgeschlossen. Das modernisierte Abkommen vertieft Handels- und Investitionsbeziehungen zwischen der EU und Chile. Es schafft die meisten der noch bestehenden Zölle auf Waren ab und erleichtert den Handel mit Dienstleistungen sowie die Geschäftstätigkeit kleiner Unternehmen. Der Ratifizierungsprozess ist im Gange.

Altes Abkommen wird modernisiert

Zwischen den Handelspartnern besteht seit 2003 ein Assoziierungsabkommen, das derzeit die Handelsbeziehungen zwischen der EU und Chile regelt. Bei einem Treffen am Rande des EU-CELAC-Gipfels am 26. und 27. Januar 2013 wurde beschlossen, die Möglichkeiten zur Stärkung der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der EU und Chile zu prüfen. Neue Grundsätze zur Ausweitung der Zusammenarbeit wurden in das modernisierte Abkommen aufgenommen.
Das Abkommen vertieft die Handels- und Investitionsbeziehungen zwischen Chile und der EU in folgenden Punkten:
  • Zollfreiheit: 99,9 Prozent aller von der EU nach Chile exportierten Produkte werden zollfrei sein
  • Besserer Zugang zu Rohstoffen und sauberen Brennstoffen
  • Erleichterungen für Unternehmen in der EU bei der Erbringung von Dienstleistungen in Chile
  • Gleichbehandlung von Investoren beider Seiten
  • Verbesserte Teilnahme von Unternehmen in der EU und in Chile an öffentlichen Ausschreibungen
Außerdem wird das Abkommen durch umfangreiche Bestimmungen zum Ausbau der Themen Menschenrechte und Rechtstaatlichkeit, Nachhaltigkeit und Innovationen beitragen.
Ein weiteres Ziel des Abkommens ist die gemeinsame Bewältigung globaler Herausforderungen. Dazu gehört auch der Aufbau stabiler Lieferketten. Heute ist die EU der drittgrößte Handelspartner Chiles.

Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Chile

Von einem weitgehenden Abbau der Handelszölle sowie der Liberalisierung und dem Schutz von Investitionen können deutsche Unternehmen noch stärker profitieren, da Deutschland zu den Hauptlieferländern Chiles gehört. Nach offiziellen Angaben ist Deutschland das fünftwichtigste Land für den Import von Waren nach Chile (2022). Für deutsche Exporte liegt Chile auf Platz 53 (2022). Zu den wichtigsten Exportgütern Deutschlands zählen Maschinen und chemische Erzeugnisse, während nach Deutschland vor allem Rohstoffe und Lebensmittel importiert werden.

Internationale Kooperationen Chiles

Chile hat bereits 33 Freihandelsabkommen mit 65 Ländern abgeschlossen. Das Land ist seit 1995 Mitglied der WTO und seit 1996 assoziiertes Mitglied des MERCOSUR. Außerdem ist Chile Mitglied der APEC.

Weitere Schritte

Das fortgeschrittene Rahmenabkommen (AFA) besteht aus den Säulen "Politischer Dialog und Zusammenarbeit“ und "Handel und Investitionen“ (einschließlich Investitionsschutzbestimmungen) und einem Interims-Freihandelsabkommen (ITA), das nur die Säule "Handel und Investitionen“ (ohne Investitionsschutzbestimmungen) abdeckt. Da die EU-Handelspolitik in der alleinigen Zuständigkeit der EU-Kommission fällt, müssen die Mitgliedstaaten das ITA nicht ratifizieren. Nach der Ratifizierung das Parlament von Chile kann das ITA unmittelbar in Kraft treten. Sobald alle EU-Mitgliedstaaten das AFA ratifizieren, läuft das ITA aus.