Der EU-Kompass für Wettbewerbsfähigkeit
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, der politische Wille zur Umsetzung des Kompasses sei vorhanden. Jetzt komme es auf Tempo und Geschlossenheit an. Die Welt wartet nicht auf uns.
Der Kompass für Wettbewerbsfähigkeit umfasst drei Handlungsschwerpunkte: Innovation, Dekarbonisierung und Sicherheit. Konkret sollen Start-ups und neue Technologien stärker gefördert werden. Unternehmen sollen bei der Umstellung auf klimafreundliche Produktionsweisen unterstützt werden und der Rechtsrahmen soll ein Anreizsystem enthalten. Externe Abhängigkeiten sollen durch die Sicherung strategischer Lieferketten und den Abschluss gezielter Handelsabkommen reduziert werden.
Darüber hinaus hat die EU fünf horizontale Faktoren für die Wettbewerbsfähigkeit eingeführt, die die drei Säulen ergänzen und die Wettbewerbsfähigkeit in allen Sektoren sicherstellen sollen:
- Bürokratieabbau: Verringerung der Verwaltungslasten für Unternehmen um mindestens 25 % und für KMU um mindestens 35 %.
- Stärkung des Binnenmarktes: Mit besonderem Augenmerk auf KMU und Start-ups will die Kommission Hemmnisse im Binnenmarkt weiter abbauen und die Harmonisierung von Normen und Vorschriften vorantreiben.
- Verbesserung der Finanzierungsmöglichkeiten: Durch die Schaffung einer Europäischen Spar- und Investitionsunion sollen mehr Anreize für Risikokapital und neue Spar- und Anlageprodukte geschaffen werden, um Investitionen in der EU anzukurbeln.
- Förderung von Kompetenzen und hochwertigen Arbeitsplätzen: Mit einer „Union der Kompetenzen“ sollen Erwachsenenbildung und lebenslanges Lernen zum Aufbau und Erhalt von Kompetenzen gefördert und die Integration von Fachkräften aus dem Ausland ermöglicht werden.
- Auf EU- und nationaler Ebene soll die Umsetzung der gemeinsamen politischen Ziele durch ein Instrument zur Koordinierung der Wettbewerbsfähigkeit sichergestellt werden.
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer setzt sich als Dachorganisation der 79 deutschen Industrie- und Handelskammern intensiv für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der gewerblichen Wirtschaft auf europäischer und internationaler Ebene ein. Mit zahlreichen Stellungnahmen, Vorschlägen, Leitlinien und europapolitischen Positionen hat die DIHK konkrete Vorschläge für einen starken Wirtschaftsstandort EU eingebracht. Bürokratieabbau, Vollendung des Binnenmarktes, Senkung der Energiepreise und Förderung von Handelspartnerschaften sind notwendig, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können.
DIHK-Präsident Peter Adrian mahnt, dass nun Taten folgen müssen, die den Unternehmen vor Ort und in allen Branchen das Wirtschaften spürbar erleichtern. "Nur dann bringen die Reformen den dringend benötigten Schub für den Wirtschaftsstandort Europa."
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